Am 03. Juni 2021 präsentierte Obmann Albert Ruetz die 84. Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft im Dom St. Nikolaus.
Heuer feien wir ein historisches Ereignis: Vor 500 Jahren schuf der Feldkirchen Künstler Wolf Huber den Anna Altar im Feldkirchen Dom, wohl eines der ganz großen Kunstwerke im Land.
Anlässlich dieses Ereignisses hat die Rheticus-Gesellschaft ein Buch mit dem Titel “Annaverehrung. Der Anna Altar von Wolf Huber“ herausgebracht.
Fünf Autoren berichten
Insgesamt fünf Autoren haben an dem Werk mitgearbeitet. Am Beginn des reichbebilderten Buches mit 107 Seiten schildert Alt-Dompfarrer Rudolf Bischof mit „Verlust und Zusammenführung des Anna Altars“ die aufregende Geschichte dieses Altares, von der Hochschätzung über einen Verkauf bis zur Vergessenheit und dann zur Wiederentdeckung und neuerlichen Wertschätzung. In einem weiteren Artikel „Der Anna Altar von Wolf Huber (1521)“ macht Rudolf Bischof einen Versuch der spirituellen Deutung aus verschiedenen Blickpunkten, in einer Zeit, als Wolf Huber die Bilder gemalt.
RG-Obmann Albert Ruetz versucht mit „Die heilige Anna“ Einblicke in die faszinierende Entwicklung der Verehrung der heiligen Anna zu geben, besonders deshalb, da sie im Neuen Testament kleine Erwähnung findet. Diözesanarchivar Michael Fliri betrachtet mit dem Artikel „Humanismus, Reformation und Seelenheil“ die kirchlichen Verhältnisse der Jahre 1450-1550 anhand von drei Biographien. Autorin Sabine Suttertlütti beschreibt unter dem Titel „Die Annabruderschaft in Feldkirch und der Altar von Wolf Huber“ zahlreiche historische Details, wie seit Jahrhunderten Bruderschaften im Gemeinschaftsleben einer Gesellschaft eine wichtige soziale und wirtschaftliche Rolle spielten.
Stadtarchivar Christoph Volaucnik versucht in seinem Artikel „Verehrung der heiligen Anna in Vorarlberg und den Nachbarregionen“ den „Boom“ der Annaverehrung bis ins Südtirol nachzuweisen und beschreibt dann ausführlich anhand vorliegender Dokumente im Stadtarchiv im zweiten Beitrag „Die Feldkircher Anna-Bruderschaft im 17. Und 18. Jahrhundert“. Im letzten Aufsatz „Das künstlerische Konzept des Anna Altars von Wolf Huber“ ist Autor Albert Ruetz überzeugt, dass Wolf Huber künstlerisch auf der Höhe seiner Zeit war und alle Techniken beherrschte und sich besonders als Meister der Komposition verstand.
Insgesamt ist der 84. Band der Schriftenreihe der Rheticus Gesellschaft äußert gelungen, was auch der perfekten grafischen Gestaltung von Martin Caldonazzi zu verdanken ist.
Das Buch kann im Kulturreferat der Stadt Feldkirch um € 18 erworben werden.
Kurator und Stadtbibliothekar Hans Gruber hat zu diesem Ereignis außerdem eine Wissensausstellung zu Wolf Huber, seine Zeit und zu seinem Werk erstellt, die im Palais Liechtenstein besucht werden kann. Sie zu besuchen, ist eine große Bereicherung!