Innenminister Nehammer gab heute in einer Pressekonferenz Details zu den Tätern im Mordfall an einer 13-jährigen in Wien bekannt. Es handelt sich bei den Tätern um einen 16jährigen und einen 18jährigen Afghanen.
Das Mädchen namens Leonie kannte laut dem Wiener Polizeipräsident Pürstl die beiden Verdächtigen und hatte sie freiwillig in die Wohnung des 18-Jährigen in Wien-Donaustadt begleitet. Die Täter setzten sie laut Pürstl unter Drogen und begingen „Straftaten gegen die sexuelle Integrität“ des Mädchens. Wie es zur Ermordung des Mädchens kam ist bisher noch unklar. Der 18-jährige trug das Mädchen aus der Wohnung an den späteren Fundort.
Der 16-jährige Täter kam dieses Jahr aus Afghanistan nach Österreich und hat noch keine Vorstrafen.
Der 18 Jahre alte Afghane war als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Österreich gekommen. 2015 stellte er einen Asylantrag, 2016 erhielt er subsidiären Schutz. In weiterer Folge wurde er mehrmals straffällig. Ab 2018 erfolgten insgesamt elf polizeiliche Anzeigen, unter anderem wegen Drohung, Suchtgifthandel und Raufhandels. 2018 wurde er erstmals verurteilt, er erhielt deswegen zwei Monate bedingte Haft. 2019 erhielt er weitere zehn Wochen bedingt. Diesemal wegen Drogenhandel. 2020 wurde er wegen räuberischen Diebstahls zu zehn Monate unbedingt verurteilt aber bereits im August vorzeitig bedingt entlassen.
Aufgrund seiner Vorstrafen wurde im Juli 2019 vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) ein Asylaberkennungsverfahren eingeleitet und ihm der subsidiäre Schutz aberkannt. Er erhielt eine Rückkehrentscheidung in Verbindung mit einem sechsjährigen Einreiseverbot. Da der Betroffene aber noch minderjährig war, war aufgrund der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) seine Abschiebung unzulässig. Das Bundesverwaltungsgericht hätte im Hinblick auf die mehrfache Straffälligkeit des Burschen jedoch die Möglichkeit gehabt, den Abschiebeschutz aufzuheben und im Sinne eines Beschleunigungsgebots eine Abschiebung ab Volljährigkeit des gebürtigen Afghanen zu ermöglichen. Dies erfolgte nicht.
Auf die Spur der Täter kam die Polizei über einen syrischen Flüchtling der vom 18-jährigen Afghanen Täterwissen erfuhr und dies der Polizei mitteilte.