Haben Sie definitiv auch genug von den eigenen vier Wänden, von Quarantäne, Home Office, Fernunterricht und dergleichen? Hat sich bei Ihnen seit Ausbruch der Pandemie und den Covid-Einschränkungen eine bis davor nie gekannte Reiselust, ein immer stärker werdendes Fernweh eingestellt? Dann haben wir hier eine besondere Reiseempfehlung für Sie:
Von Bandi Koeck
Werden dieser Tage die klassischen Feriendestinationen um Italien (vorwiegend Adria und Ligurische Küste), Spanien (vorwiegend Balearen) sowie Kroatien gestürmt, gibt es an der sog. „Französischen Riviera“, der „Côte d`Azur“ im schönen Südfrankreich unzählige malerische Orte, die es zu entdecken, bestaunen und erleben gilt. Denn es kommt nicht von ungefähr, dass eine Vielzahl der größten Künstler aller Zeiten – darunter Henri Matisse, Marc Chagall oder Pablo Ruiz Picasso – genau hier sesshaft wurden, nicht nur um zu malen (Picasso sagte einst, dass das blau des Meeres und des Himmels nirgends auf der Welt besser und faszinierender sei als hier), sondern auch um zu leben (das sog. „savoir vivre“ haben die Franzosen einfach drauf wie kaum eine andere Nation!).
Italienische Riviera
Auch wenn Flugreisen hoch im Kurs stehen und endlich wieder möglich sind, so empfiehlt sich für die folgenden Domizile eine Zugfahrt, da diese sehr schön entlang des Meeres verläuft und einen atemberaubenden Ausblick gibt. Mit dem Auto steht man länger im Stau und der Trend des Wohnmobils war wohl auch nie so groß wie diese Saison. Als ganz tollen Einstieg eignet sich SAN REMO in Norditalien, nur kurze Zeit von Genau entfernt. Fahren viele zurzeit Richtung Cinque Terre ans Ligurische Meer, so ist San Remo (vielleicht nach einem kurzen Aufenthalt in der italienischen Modemetropole MAILAND, die kulturell und geschichtlich sehr viel hergibt: Wunderschöner Dom, Skala, Leonardo da Vincis „Letztes Abendmahl“-Gemälde etc.) oder MONZA (besonders für Formel-1-Fans als auch für Modebegeisterte) der Geheimtipp schlechthin. Ein kleiner malerischer Ort (der leider ähnliche Preise hat wie auf der französischen Seite), ist eine Reise wert. In VENTIMIGLIA (französisch Ventimille) befindet sich der Grenzbahnhof und schöne Strände.
Französische Riviera
Unzählige malerische Buchten, umsäumt von Bergen und bewaldeten Hügeln, laden ein zu neuen Abenteuern und bieten unzählige Fotomotive. Welches hier der schönste Ort ist, ist schwer zu sagen: Für viele Kenner ist es VILLEFRANCHE SUR MER, einem kleinen Küstenort mit Kiesstrand, für andere eher EZE, das ebenfalls einen schönen allerdings schmalen Strand besitzt, doch am Hang gelegen ist. Neben dem Botanischen Garten und dem Nietzsche-Wanderpfad gibt es mehrere Parfüm-Fabriken, die kurze, kostenlose Führungen anbieten. Ebendort kann man auch Parfums und Flacons ab Fabrik kaufen – zu einem günstigeren Preis, da diese noch nicht mit den entsprechenden Marken gelabelt wurden.
NIZZA
Frankreichs viertgrößte Stadt ist ein Konglomerat vieler Kulturen. Der große Kiesstrand und eine breite Promenade, die bis zum Hafen führt sowie einige tolle leicht zu erreichende Aussichtspunkte, antike Ausgrabungsstädte, ein antiker Bahnhof und ganz besonders die gut erhaltene Altstadt zeugen von einer interessanten Geschichte. Unvergessen sind leider auch die Terrorattentate, sowohl in der Kirche Notre Dame als auch an der Promenade. Ein großes Polizei- und Militäraufgebot sorgt für Sicherheit. Es gibt mehrere Wochenmärkte, am Abend live Musik und viele Restaurants haben eine Dachterrasse. Nizza ist ein Ort um runterzufahren, um zu flanieren und zu genießen.
CANNES
Deutlich kleiner aber nichtsdestotrotz kein Deut unbedeutender als Nizza ist Cannes, das in nur 20 Minuten mit dem Bummelzug erreicht wird. Hier warten schöne Sandstrände, während den Filmfestspielen (wir berichten exklusiv darüber) das „Cinema du plage“ (Strandkino) und unzählige Stars und Sternchen am roten Teppich. Cannes hat einen sehr schönen Yachthafen, wo ein tolles Boot nach dem anderen vor Anker liegt. Es ist ein Sehen und Gesehenwerden. Die Altstadt ist voller Boutiquen und exquisiten Restaurants. Am Hafen können Bootstrips etwa nach Saint Tropez oder auf die Insel La Marguerite unternommen werden.
ANTIBES mit Cap d`Antibes
Mein Lieblingsort befindet sich ganz in der Nähe von Cannes. Seine mittelalterliche Festungsanlage mit mehreren Türmen ist das unverkenntliche Wahrzeichen der Stadt. Wie in Cannes gibt es über die Sommermonate auch ein Riesenrad zum Vergnügen von Familien mit Kindern. Das größte Wahrzeichen der Stadt ist das Picasso-Museum, das wirklich einen Besuch wert ist. Eintritt: 5 Euro. Hier hat der spanischstämmige Künstler und Wahlfranzose mehrere Jahre verbracht. Im Turm, der heute das Museum beherbergt, befand sich das Atelier des Großmeisters und die weltweit einzigartige Nahmad-Sammlung ist äußerst lohnenswert. Der Ausblick von den alten Stadtmauern auf die umliegenden Buchten mit den vielen Yachten und Segelbooten einzigartig. Der gelbe Sandstrand klein, aber fein. Man kann hier stundenlang flanieren und verweilen. Antibes ist anders als die übrigen Orte, da es von Künstlern geprägt ist, die hier vor Ort ihre Galerien und Ateliers öffnen, sei es von Keramikkünstlern über Maler bis zu Skulpturen. In der Gegend (Richtung Cap d`Antibes) befinden sich auch gewaltige Villen etwa die Rothschild-Ephressi mit eindrücklichen botanischen Gärten. Valoris ist zudem bekannt für seine Töpferkunst.
ST. TROPEZ
Unser Geheimtipp ist eine Bootsfahrt von Nizza oder Cannes nach St. Tropez (ab Cannes 1,5 Stunden). Die Reichen und Schönen kommen hier, um zu urlauben. Es bietet sich ein ähnliches Stadtbild wie in Cannes während der Filmfestspiele: Eine Luxuslimousine nach der anderen, von Lamborghini, Porsche über Ferrari und Maybach gibt sich hier jeder ein Stelldichein, der sich zu den Superreichen der Welt zählt. Diese kommen aus allen Teilen der Welt, mit Privatchauffeur oder Luxusyacht. Die Touristenattraktion des Erholungsortes ist das Haus der Gendarmerie, das heute ein Filmmuseum ist. Genau hier hat der französische Komiker Lou de Funes einen seiner berühmtesten Filme gedreht und man kann sich auf seine Spuren begeben und im zweistöckigen Museum (Eintritt 5 Euro), das die Geschichte der französischen Polizei eindrücklich wiedergibt (vorwiegend durch Playmobil-Figuren) und dem original Citroen Mehari aus dem Film mit de Funes. Das Wasser ist warm und sauber, der Frisch frisch gefangen und der Himmel tief blau.
MONACO
Auf der Fahrt von Ventimiglia Richtung Cannes oder weiter nach Marseille (schöne Küstenstadt mit riesigem Hafen und vielen Sehenswürdigkeiten) gibt es einen unterirdischen Bahnhof und zwar in einem kleinen Fürstentum namens Monaco. Dort angekommen fährt man zuerst einmal mit dem Aufzug nach oben, um sich die Stadt, die aufgrund der geringen Größe sehr dicht an den Hängen errichtet wurde und durch Hochhäuser flankiert ist, anzusehen. Der Besucher stellt sofort fest, dass hier einiges anders ist, auch wenn das Fürstentum zur EU gehört. Es ist ein Nobelort, ein Steuerparadies, was unschwer an den vielen exklusiv gekleideten Menschen in ihren Luxuswägen zu erkennen ist. Monaco hat – wie viele andere Orte – ein Verkehrsproblem. Doch hier – natürlich nicht während der Formel-1 – fahren die meisten in ihren Ferraris und Lambos immer wieder dieselbe Strecke, um gesehen und bestaunt zu werden. Die Luxusyachten liegen im Hafen oder auf dem offenen Meer, das wunderschöne Spielcasino (wohl eines der architektonisch interessantesten Gebäude der Welt) ist für viele das Ziel schlechthin: Vor dem Casino, das zu Fuß vom Bahnhof über einen sehr schönen Park zu erreichen ist, parkieren die schönsten Auto. Der Betrachter ist draußen wie beim Autosalon im Genf und drinnen wie in einem Museum. Rein kommt allerdings nur, wer vorweisen kann, dass er mindestens seit 14 Tagen die zweite Impfung gegen Covid hat. Es scheint, dass die ganze Stadt Monaco einem Museum gleich kommt.
DAS LANDESINNERE UND DIE AUSLÄUFER DER ALPEN
Die Corniche d`Or/Côte d`Or, die goldene Küstenstraße von Cannes Richtung St. Tropez ist sehr eindrücklich mit roten Vulkanfelsen (ein Teil des Vulkanes ist von der Maße Korsikas losgelöst) und landschaftlich wie auch das Hinterland um GRASSE (weltberühmt für die Perfumherstellung) wie auch Gourdon, ein nettes mittelalterliches Städtchen für einen Tagesausflug, bei dem vor Ort viel Perfum. In Saint Paul du Vence (Picasso hat sich hier sehr wohl gefühlt und viel Zeit verbracht) im Hinterland an den Hängen gelegen, voller Künstler und mittelalterlichen Geschichte gibt es Lavendelextrakte Tourette sur Loup ist auch einen Gorges du Loup bei einem schönen Wasserfall in der Schlucht gibt es Lavendelextrakte, die probiert und erworben werden können. Die Gorges du Verdon (Schluchten) sind zudem ein Kletter- und Raftingparadies, das der Grand Canyon Europas genannt wird und auch von Mystikern und Energetikern gerne aufgesucht wird.
Nicht unerwähnt bleiben darf Cagnes-sur-Mer, das auch einen sehr schönen Strand und vieles Weitere beherbergt.
Ich hoffe, in Ihnen die Reiselust geweckt zu haben. Kurzum: In dieser wunderschönen Gegend könnte man mehrere Leben verbringen! Bleiben Sie sicher und gesund und entdecken Sie viele der wunderschönen Orte!