Wer eine gute Alternative zu den klassischen Serien sucht, ist bei dieser Reihe an Kurzfilmen genau richtig. Wer Ideen und Inspiration sucht ebenfalls. Ob extra Zeit dafür geschaffen oder mal kurz für zwischendurch – hierbei kann man nicht falsch liegen.
Von Daniel Andres
Das Konzept:
Verschiedene Künstler wurden dazu aufgefordert, eine Idee für einen „Short“, also einen Kurzfilm zu entwickeln. Diese wurde dann von einem Animationsteam ausgearbeitet, und der entstandene Film mit neu komponierter Musik untermalt. Die meisten sind stumm – bis auf zwei Shorts, jedoch ist im ersten der zwei das einzige Wort im ersten „Skylar“ – dem Namen einer der Protagonisten.
Großartig an dieser Serie ist die Individualität. Kein Short ähnelt dem anderen, weder der visuelle Stil noch die Musik. Die Grundideen basieren auf Erinnerungen und Erfahrungen, viele aus der Kindheit der Künstler. Blutschlachten sieht man hier keine, dafür eine gehörige Portion Glück, Fröhlichkeit und Humor. Abgesehen von zwei, die sind etwas traurig, jedoch nicht deprimierend traurig, sondern traurig schön.
Ein Beispiel: In „The Race“, dem siebten Teil der ersten Staffel, will ein Sensenmann Mitarbeiter bzw. Tod des Monats werden. Dafür muss er einen Counter auf 100 bringen, als hundertsten Punkt einen Radrennfahrer einfangen, und dessen Seele holen. Also stellt er sich in die Mitte der Straße, in der ein Rennen stattfindet. Der Radler fährt jedoch einfach an ihm vorbei. Er stiehlt sich also ein Rad und nimmt am Rennen teil. Dabei verursacht er den Tod einiger Zivilisten. Mit jedem dieser Tode sinkt der Counter, bis er kurz vor der Zielflagge nur noch auf 5 ist. Er überholt den Rennradler, gewinnt somit das Rennen. Als er ihn allerdings im Ziel in den Armen seiner Frau sieht, hat er Mitleid mit ihm und entscheidet sich für einen Karrierewechsel. Der Film endet mit einem mantelfreien Skelett, das mit dem Pokal in der Hand gen Sonnenuntergang radelt. Und das alles ohne ein einziges gesprochenes Wort.
Fazit:
Dies ist ein großartiges Projekt, und eine großartige Möglichkeit Filmmacher-Amateure zu unterstützen. Es ist erfrischend und angenehm anzuschauen. Ich kann es Jedem empfehlen – egal welchen Alters.