In der nördlichsten Gemeinde Vorarlberg in Möggers, unweit der deutschen Grenze, befindet sich ein Wald, der nicht nur besucht, sondern regelrecht erlebt werden soll. Dieser imposante Schluchtenwald, ein Werk der Natur, der im Sägetobel in Möggers liegt, ist noch immer ein Geheimtipp und besonders für die ganze Familie ein unvergessliches Ausflugserlebnis, das in nachhaltiger Erinnerung bleibt.
Von Bandi Koeck
Wald-Erlebnis-Wege und Rundwege gibt es zuhauf im schönen Vorarlberg. Doch Möggers ist anders, es ist eine Kombination aus atemberaubender Natur und liebevoll gestalteten und in Schuss gehaltenen Stationen für kleine wie auch größere Besucher. Besonders wenn es davor geregnet hat (was diesen Sommer, sofern er überhaupt als solcher bezeichnet werden kann, sehr häufig vorkommt) sind die beiden Wasserfälle das Highlight schlechthin. Sie laden ein zum Bestaunen aber auch zu einer Dusche oder gar einem erfrischenden Bad. Über fest eingelassene große Steine führt der eine Weg, der andere ist nur durch das Schwingen an einem Seil wie der Urwaldheld Tarzan möglich oder über ein Kletterseil mit Fangnetz. Möggers ist ein Erlebnis für alle Sinne und lässt die Alltagssorgen kurzzeitig vergessen!
Für alle durstigen und hungrigen Wanderfreunde wartet Georg Fritz in seiner liebevoll gestalteten Wellblechhütte unweit des Biobauernhofs Schönsteinhof und zwei dutzend schönen Pfauen darauf, die Gäste – vor oder nach der Wanderung oder beidem – durch seine humorvolle Art mit Hausgemachtem zu belohnen. Und bevor Sie ihm auch diese wohl am öftesten gestellte Frage stellen: Ja, er züchtet die Pfaue nur, um sie anschließend zu essen! 😉
Der Name Sägetobel kommt von der alten Säge, die einst im tiefen Tobel stand. Die Höhe der Wasserfälle ließ die Kraft des Wassers besonders gut nützen. Die hölzerne Bauweise und der Zahn der Zeit ließen das Bauwerk zu Humus werden. Heute ist von der Säge nur der Name geblieben.
Ein abwechslungsreicher Rundweg von ca. 1,5 Stunden – mit Spielaufenthalt bis zu drei Stunden – führt über abenteuerliche Hängebrücken durch den schönen Buchenwald. Eine Waldhütte und ein Blockhaus zum Umbauen laden zu interessantem Verweilen ein.
Hängematten und Holzbänke bieten Möglichkeiten der Unterhaltung des Waldes zu lauschen. Lassen Sie sich auf den Rythmus der Natur einstimmen, der die Sorgen des Alltags vergessen lässt.
Die Wanderung vom Ausgangspunkt Rucksteig, mit Bushaltestelle und Gasthaus, vorbei am Sägewerk Bantel und der Motocross-Strecke wo Mittwochabend und Sonntagvormittag Trainingszeiten sind, nach Schönstein. Beim Abstieg in die kühle Molasseschlucht erwarten sie kleine und große Erlebnisse. Wegeschilder und Übersichtstafeln zeigen Ihnen den genauen Verlauf des Rundweges.
„BÄUME sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit. Sie predigen nicht Lehren und Rezepte, sie predigen um das Einzelne unbekümmert, das Urgesetz des Lebens.“
Eine der zahlreichen Zitate-Tafeln auf dem Erlebnispfad
Wer sportliche Herausforderungen liebt, dem bietet sich ein zusätzlicher Rundgang mit dem Inspirationsrundweg. Ein Rundweg von ca. 30 min Gehzeit führt durch das Sägetobel. Bäche werden mittels Seilen überquert. Hindernisse warten nur so darauf, dass man sie bewältigt. Der Märchenplatz bietet die Chance ein Geheimnis zu lüften. Der Weg in der Schlucht ist naturbelassen und sollte daher nur mit gutem Schuhwerk begangen werden.
Kurz vor Ende des Rundweges und der bekannten Motocross-Strecke befindet sich auch eine kleine aber feine Tufflandschaft mit Quelltuff (der große Bruder respektive die große Schwester wartet allerdings in Lingenau!).
Ein geschlossenes Wanderwegenetz ermöglicht Ausgangspunkte von den umliegenden Orten Hohenweiler, Scheidegg und Eichenberg-Pfänder. Wasserweg, Höhenweg, Aussichtsweg und Rupp-Käsewanderweg/Käselehrpfad, der den Zusammenhang bäuerlicher Arbeit und Produktion mit dem Erhalt der einzigartigen Landschaft vor Ort realistisch nachvollziehbar macht, runden das Wandern am Pfänderstock ab. Zahlreiche Gaststätten freuen sich auf Ihren Besuch.