Bei einem Besuch der oberösterreichischen Landeshauptstadt darf ein Besuch des „Höhenrausch Linz“ auf keinen Fall fehlen. Die Kunstaustellung, die sich über mehrere Gebäude und deren Dächer erstreckt, bietet nicht nur interessante Kunstinstallationen, sondern auch besondere Ausblicke auf die Stadt, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Von Claudia Wachter
„Linz ist eine Stadt für Senioren, eine Mischung aus Dorf und Stadt, altmodisch, bisschen rassistisch.“ – So beginnt der humorvolle Werbespot „Linz ist Linz“ des Linz Tourismus, der seit einigen Tagen im Netz polarisiert. Durch Drohnenaufnahmen kann der Zuschauer Sehenswürdigkeiten der Stadt, die als „das andere Österreich; ohne Schnickschnack und Klischees“ bezeichnet wird, von oben begutachten. Wer die Reise in die Landeshauptstadt Oberösterreichs, entweder durch diese Werbekampagne inspiriert oder aus anderen Gründen, antritt, der kann dies aber auch offline tun: Mit einem Besuch des Höhenrausch Linz über den Dächern der Stadt, was dieses Jahr noch bis zum 17. Oktober ein letztes Mal möglich ist. Täglich zwischen 10:00 Uhr und 20:30 Uhr können sich Besucher die Ausstellung „Wie im Paradies“ anschauen und dabei 35 Interpretationen des Begriffs des Paradiesischen erleben. Von Fotografien, über Kurzfilme und Plakatinstallationen bis hin zu einem wachsenden Kunstdünger-Baum ist beinahe alles vorhanden. Auf dem Weg durch die Ausstellung können „Grüße aus dem Paradies“, verschiedene Postkarten, gesammelt werden, was wohl besonders für Kinder, aber auch für Junggebliebene, als Andenken an dieses Erlebnis mitgenommen werden kann.
Besonders spektakulär aber sind die Installationen auf mehreren Dächern der Stadt, bei welchen auch die weniger kunstliebenden Besucher auf ihre Kosten kommen. Auf einer Stahlkonstruktion wachsen für „under the cherry tree“ von Eva Schlegel Glyzinien, Elefantengras und (wie der englische Name bereits verrät) Kirschbäume in einer Höhe von 20 Metern, die mithilfe von großen Spiegelflächen gemeinsam mit dem urbanen Umfeld vervielfältigt werden. Wer diese Kunstinstallation auf dem „voestalpine open space“ besucht, wird dort lange bleiben, denn nicht nur die Aussicht auf die Stadt, die, wie im Werbefilm bezeichnet, weder wie Wien noch wie Salzburg ist, ist berauschend, auch das Spiel mit den multiplen Spiegelbildern lädt zum Verweilen ein.
Angekommen auf dem Dach der „raiffeisen kunst garage“ kann sich der Besucher an heißen Sommertagen mit der Nebelskulptur „Cloud Parking in Linz“ von Fujiko Nakaya abkühlen und das Wechselspiel von klarer und vernebelter Sicht auf Linz genießen.
Besonders schwindelfreie Besucher können auf dem Dach dieses Parkhauses nun auch den etwa 30 Meter hohen „Keine Sorgen Turm“ besteigen und eine noch bessere Sicht auf die beworbenen „architektonischen Leckerbissen“ der Stadt erlangen.
Nach dem Aufenthalt an der frischen Luft führt der Weg nun durch mehrere Gebäude und unter anderem an Zukunftsvisionen, Darbietungen von Madonna-Fans und an einer kinetischen Installation vorbei, bis der Besucher schlussendlich durch die Ursulinenkirche die Ausstellung wieder verlässt.
Ob eine Reise nach oder nur ein Zwischenstopp in Linz: Wer die Möglichkeit hat, der sollte sich den Höhenrausch Linz nicht entgehen lassen, denn wer weiß, ob oder wann man nach diesem Jahr wieder einmal die Möglichkeit hat, die Stadt aus schwindelerregenden Höhen zu erkunden. Aber Achtung: Ein Aufenthalt auf den Dächern ist nur an sturmfreien Tagen gestattet, weshalb gutes Wetter unbedingt auch in den Koffer gepackt werden muss.
Link zur Werbekampagne: https://youtu.be/ilVoxX7MDGc