Endlich ist die endlos scheinende, coronabedingte Durststrecke für Liechtenstein Languages zu Ende. Es findet wieder ein richtiger LieLa Kurs statt. Zwar konnte der LieLa Kursraum in Vaduz mit liechtensteinischen Schülernn durch das Hands-on-Sprachprogramm „Live the Language“ seit dem Frühjahr 2021 wiederbelebt werden, doch Sprachkurse für Flüchtlinge gab es über ein Jahr keine mehr.
Die Methode Liechtenstein Languages und Coronamaßnahmen passen einfach nicht zusammen. In LieLa Kursen kommen sich die Menschen nahe, spielen, singen und bewegen sich miteinander. Masken sind für jeden Fremdsprachenunterricht Gift. Für Liela ganz besonders. „Die Mimik des Kursleiters/der Kursleiterin gehört einfach mit dazu“ weiß der erfahrene Pädagoge Arno Brändle aus Feldkirch. Jetzt wurde die Umsetzung des Pledges, den die Liechtensteiner Landesregierung anlässlich des Weltflüchtlingsforums im Dezember 2019 in Genf gegeben hat, möglich. Die Türkei hat alle Einschränkungen für Kurse aufgehoben. Masken- und Abstandspflicht gibt es keine mehr. Den Teilnehmern wurde es freigestellt, ob sie während des Kurses eine Maske tragen möchten oder nicht.
Vergangenen Montag war es dann endlich so weit. Der brandneue LieLa Englischkurs konnte in Ankara seine Premiere feiern. Die Location könnte nicht schöner sein. Der Kursraum befindet sich im Untergeschoss einer wunderschönen Moschee. Das hat auch den Vorteil, dass der Kursraum zumindest am Vormittag, wenn der Englischkurs stattfindet, trotz der anhaltenden Hitze angenehm kühl bleibt. Am Nachmittag wird es zwar während der Kursleiterausbildung ein wenig wärmer, aber zielführendes Arbeiten ist trotzdem gut möglich.
Während des Sprachkurses ist die Pandemie schnell vergessen. Es scheint fast so, dass das zweiköpfige LieLa-Team und auch die Teilnehmer mit noch mehr Begeisterung zur Sache gehen als vor der Pandemie. „Wir alle haben auf so viele Aktivitäten im letzten Jahr verzichten müssen, dass man den Nachholbedarf richtig spüren kann“ freut sich Brändle. „Das Lachen im Raum wirkt einfach ansteckend.“
„Auch die zukünftigen Kursleiter der LieLa-Partnerorganisation RET International zeigen sich höchst interessiert und sind von der Methode Liechtenstein Languages begeistert. RET International ist Liechtenstein sehr dankbar für die Unterstützung ihrer Arbeit mit Flüchtlingen in der Türkei.“ Ermöglicht wurde dieses Projekt durch die Bereitstellung der Gelder durch die Fürstliche Landesregierung. Panagiotis Potolidis-Beck, Leiter der Abteilung für Internationale Humanitäre Zusammenarbeit und Entwicklung beim Amt für Auswärtige Angelegenheiten, hat in unzähligen Stunden das Projekt koordiniert und dazu Sorge getragen, dass der Start trotz anhaltender Pandemie jetzt möglich wurde.