Bereits seit 1995 faszinieren die Swarovski Kristallwelten in Wattens Besucher aus aller Welt – egal ob als Zwischenstopp auf dem Weg in den Urlaub oder als Tagesausflug: Die Kristallwelten haben für Kunstbegeisterte jeden Alters etwas zu bieten.
Von Claudia Wachter
Beim Betreten des Geländes wird der Besucher direkt vom Markenzeichen der Kristallwelten begrüßt: Der Riese, in welchen man eintreten muss, um die 17 Wunderkammern zu erleben, welche sich entlang einer 42 m langen Kristallwand befinden, die etwa 12 Tonnen geschliffene Kristalle enthält. Das Wunderkammerprinzip der Kristallwelten reicht in die Renaissance zurück: Die Kunst- und Wunderkammer des Innsbrucker Schloss Ambras diente André Heller als Inspiration für das inhaltliche Konzept. In den Wunderkammern, die immer wieder verändert werden, können Besucher die Interpretationen von Kristall von diversen Künstlern mit allen Sinnen erleben: Verschiedene Düfte dominieren in den unterschiedlichen Räumen und tragen so zum Gesamteindruck der Kunstwerke bei. Noch in diesem Jahr wird eine neue Wunderkammer präsentiert werden – voraussichtlich Ende Oktober 2021.
Die Interpretationen sind so unterschiedlich, dass jeder Raum erneut zum Staunen einlädt: Während die Designer von Studio Job das Konzept der Wunderkammern selbst als Inspiration für ihre nach ihnen benannte Wunderkammer, in welcher sie 2 Millionen Kristalle verbauten, nahmen, zeigt Arik Levy mit „Transparente Opazität“ die Vielfalt von Kristallen und spielt dabei mit verschiedenen Materialien, Kontrasten und Gegensätzen. Besonders faszinierend ist „55 Million Crystals“ von Brian Eno – eine recht unscheinbare Wunderkammer, die den Betrachter in ihren Bann zieht, wenn man ihr die Chance gibt: Diese Installation gleicht einem Gemälde kristalliner Formen – der Künstler verbindet Malerei, Musik und Technik und schafft so ein Kunstwerk, das sich Dank eines Algorithmus stets einzigartig verändert und beinahe garantiert, dass man auch bei mehrmaligen Besuchen immer wieder neue Zusammenstellungen der einzelnen Elemente erlebt. In der „Silent Light Wunderkammer“, in welcher ein von Tord Boontje und Alexander McQueen erschaffener Kristallbaum steht, können Besucher auch im Sommer in ein Winter Wonderland – mit erfrischenden -10°C und Echtschnee – eintreten.
© Swarovski Kristallwelten
Beim Verlassen des Riesens kann man nun noch ein Stück aus den Kristallwelten erwerben, um es als Andenken aufzubewahren: Für das große und kleine Budget ist etwas dabei und auch für modische Pandemie-Essentials ist gesorgt.
Wieder an der frischen Luft angelangt ist das Vergnügen aber noch nicht vorbei: Der Garten der Kristallwelten verfügt unter anderem über einen Spielplatz und Spielturm für Kinder und Junggebliebene, ein Karussell und ein Labyrinth, in dessen Herzen eine funkelnde Überraschung gefunden werden kann. Noch bis zum 29. August 2021 können hier zusätzlich sechs Artisten des Circus-Theater Roncalli bei ihren atemberaubenden Vorstellungen bestaunt werden.
Und ein Spaziergang unter der im Sonnenlicht glitzernden Kristallwolke darf bei einem Ausflug in die Kristallwelten auch nicht fehlen.
© Swarovski Kristallwelten
Sehenswert ist auch die „natürliche Wunderkammer“, welche sich im Außenbereich befindet. Hierbei handelt es sich um eine römische Ausgrabung, eine villa rustica, welche im Zuge von Umbauarbeiten im Jahr 2014 freigelegt wurde. Zusätzlich wurden hier Teile von römischen Gebrauchsgegenständen und 702 Silbermünzen gefunden, welche ebenfalls begutachtet werden können.
Fazit: Wer die Swarovski Kristallwelten in Wattens besucht, der sollte sich hierfür ein paar Stunden Zeit nehmen, denn es gibt viel zu entdecken und zu erleben. Die Wunderkammern mit unterschiedlichen Gerüchen und Konzepten wurden aufwändig und abwechslungsreich gestaltet und auch im Garten kann man sich gut verweilen – zumindest einmal sollte man sich, wenn man an besonderen künstlerischen Konzepten interessiert ist, nach Wattens begeben.