Bandi Koeck und Thomas Rauch im kabarettistischen Bühnenstück „Grenzgänger“

Nicht nur die Premiere, sondern die gesamte Tour fiel vergangenen November 2020 in den Lockdown. Nun hoffen Thomas Rauch und Bandi Koeck, dass sie ab September 2021 ihr kabarettistisches Bühnenstück „Grenzgänger“ endlich vor Publikum zeigen können.

Von Dietmar Hofer

Gsi.News: Vor fast genau drei Jahren habt ihr mit eurem Kabarett-Debut „NACHSCHLAG“ die Dérniere in Feldkirch gefeiert. Was hat euch dazu bewogen, ein neues Stück zu machen?

Thomas Anton Rauch: Ein „Valium 2.0“ kann selbst in so einer pandemischen Krise nie verkehrt sein, auch wenn die aktuellen Auflagen nicht wirklich Stimmung aufkommen lassen.

Bandi Romeo Koeck: Ganz einfach, wir wurden einfach zu oft auf offener Straße angesprochen, wann wir wieder eine Bühne zersägen und aus dem Sägemehl einen Sarg machen würden.

Gsi.News: Worin unterscheidet sich das neue Stück „GRENZGÄNGER“ von seinem Vorgänger?

Koeck: Wir haben uns fest vorgenommen, dass wir diesmal nur mehr eine PKW-Ladung an Requisiten mitschleppen, diese aber noch raffinierter und einfallsreicher sein sollen.

Rauch: Das neue Programm ist ganz anders. Es ist noch facettenreicher, skuriler und politisch unkorrekter. Ich denke die Bezeichnung „kabarettistisches Bühnenstück“ bezeichnet die fast 100-minütige Darbietung wohl am Treffendsten.

Gsi.News: Könnt ihr verraten, um was es dabei genau geht?

Koeck: Nach einer Notwasserung treiben ausgerechnet der Ostschweizer Hans-Ueli, den Thomas spielt, sowie der Deutsche Heinz-Rüdiger, den ich verkörpern werde, in unbekannten Gefilden. Auf offener See kämpfen die beiden unterschiedlichen Zeitgeister ums nackte Überleben. Nach anfänglichen kulturell bedingten Schwierigkeiten und dutzenden Vorurteilen finden die beiden – ohne es zu wollen – immer näher zueinander. Offen bleibt, ob das Trennende oder ob das Verbindende am Schluss gewinnen.

Gsi.News: Die Premiere hätte vor fast einem Jahr stattfinden sollen. Wie ist es euch in dieser Zeit des „Nicht-Auftreten-Dürfen“ ergangen?

Rauch: Uns ging es wohl gleich wie vielen Künstlerkollegen – es fehlte das Publikum und die Möglichkeiten. Dennoch waren wir nicht untätig und probten und verfeinerten.

Koeck: Seitens der Politik gab es ja eine Vielfalt an neuem Stoff, der für weitere Stücke reichen würde. Es gab so vieles, dass wir gar nicht wussten, wo wir anfangen sollten, dies einzubauen. Und selbst die Ibiza-Affäre ist noch nicht ganz vom Tisch.

Rauch: Mit Humor geht vieles einfacher und er hat auch eine heilende Wirkung. Schließlich haben wir in dieser pandemischen Krise viel zu wenig zu lachen gehabt und sollten es nicht verabsäumen, dies schleunigst nachzuholen.

Koeck: Heuer ist eh um einiges besser, denn letztes Jahr hätte jeder zweite Sitzplatz frei bleiben und unsere Gäste Durst leiden müssen.

Gsi:News: Wie erlebt ihr als Kunstschaffende die Einschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie?

Rauch: Als äußerst schwierig, denn du kannst nichts wirklich planen, alles kann sich von einem Tag auf den nächsten ändern. Viele Künstler haben sich dazu entschlossen, ihre Auftritte gänzlich abzusagen oder aufs nächste Frühjahr zu verschieben.

Koeck: Wir können nur hoffen, dass es nicht wieder zu neuerlichen Einschränkungen oder gar einem Lockdown kommen wird. Da fast alle Künstler ihre Auftritte schieben mussten, bekamen wir in Liechtenstein und der Schweiz keine neuen Termine mehr für diesen Herbst und sind froh darüber, dass wir zumindest in Vorarlberg spielen werden können. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Rauch: Wir werden uns auf der Bühne vorbildlich – wie wir es vor nicht allzu langer Zeit gelernt haben – die Hände waschen, dazu Happy Birthday singen und anschließend auf einem Babyelefanten reitend diesen Confied Nainteen, wie die Eidgenossen zu sagen pflegen, suchen.

Gsi.News: Vielen Dank für das anregende Gespräch und Toi, Toi, Toi!

Alle Aufführungen im Überblick:

Sager aus dem Stück:

Ueli: „A mönschlichs Floß usama Schwob und ama Schwizr isch vo vorinna am Untrgang gweiht!“

Rüdiger: „Wegen der Türe machen Sie sich keinen Kopp, Flugzeugtüren schwimmen nämlich nicht!“

Ueli: Luag amal, das hier nennt man Besteck, falls dieser Begriff schon bis in den Ruhrpott vorgedrungen ist? Mit diesem Schweizer Armeemesser kann man alles machen, aaalles!“

Rüdiger: „Du hast es in deinem Fondue versteckt? Und der Röntgenapparat?“

Ueli:„Deine Socken riechen nach einem Arbeitstag wie etwas, das ein Bauer ausbringt? Da wäre ein Besuch beim Doktor auch nicht verkehrt!“

Ueli: „Magnifique, der Piefke!“

Rüdiger: Moneyfick? Was ist denn das schon wieder für eine Ferkelei?

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