In 15 Tagen um die Welt – die erste Umrundung der Erde im Ballon

1999 starteten die Pioniere Piccard und Jones im Breitling Orbiter 3, einem Heißlust- und Gasballon – Hybrid, ihre Reise um die Erde. Neben der damaligen schnellsten Umrundung des Erdballs stellten sie auch einige andere Rekorde auf.

Von Daniel Andres

Der Schweizer Pilot und Psychiater Bertrand Piccard, der aus einer Familie reich an Pionieren kommt, und sein britischer Kollege Brian Jones wollten am 1. März 1999 die Welt erobern. Oder zumindest umrunden, und das in einem Ballon, der bis heute als einer der Besten gilt. Einem Breitling Orbiter 3, der die Vorteile von Gasballon und Heißluftballon kombinierte, und es ihnen ermöglichte, dünd Tage in die Höhe zu steigen und anschließend von der Schweiz gen Osten bis Ägypten, dann weiter, um die Erde plus danach in Ägypten wieder unbeschadet zu landen.

Nicht nur war dies der erste geglückte Versuch, ohne Unterbrechung herumzusegeln, auch war dies die bis 2002 die kürzeste Zeit, bevor sie von Piccards Konkurrenten Steve Fossett im Alleingang um nur einen Tag geschlagen wurde. Doch auch dieser wurde 2016 vom Russen Fyodor Konyukhov überboten, der nur elf Tage benötigte.

Warum „Breitling Orbiter 3“, kann man sich sicherlich schon erahnen, Piccards dritter Versuch war erst der erfolgreiche Start, „Breitling Orbiter“ scheiterte an einem Kerosinverlust, „Breitling Orbiter 2“ kam bis Burma, da China ein Überflugverbot ausgehängt hatte. Zwar war er da schon länger als alle Luftgefährte in der Luft gewesen (9 Tage und 17 Stunden), doch er wollte sein Ziel erreichen. Als er beim dritten Versuch Brian Jones als Kopiloten einstellte, glückte der Versuch.

Alles in allem stellte das Duo sieben Weltrekorde auf, vier davon hält es bis heute. Piccard unternahm weitere Weltumrundungen, darunter in einem Solarflugzeug („Solar Impulse“), jedoch mit Zwischenlandungen und Pilotenwechsel. Der heutige 63-jährige Piccard hat also Einiges seinen Enkeln zu erzählen. Und nicht nur seinen eigenen Kindern und Enkeln kommt er zugute, mit Jones gründete er die Stiftung „Winds of Hope“, deren wahrscheinlich wichtigster Akt die Bekämpfung von Noma, einer afrikanischen Krankheit, die noch sehr wenig erforscht wurde, und kleine Kinder befällt, die schwer entstellt oder tödlich enden.

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