Von der Geschichte der Stadt Hohenems durch Zeitgenössisches Theater berichten: Dies machten sich die Veranstalter des Theaterspaziergangs „Von Graf und Volk. Von Modernisierung und Liebesheiraten.“ zur Aufgabe. Die schauspielerische Leistung wird unterstützt durch Tanz und Gesang.
Von Claudia Wachter
Der theatrale Spaziergang beginnt beim Löwensaal in Hohenems, wo den Besuchern zum Einstieg einige Informationen zur Geschichte der Stadt gegeben werden, bevor durch die Straßen von Hohenems losmarschiert wird. Bereits unterwegs können aufmerksame Theaterbesucher auf dem gegenüberliegenden Ufer des Emsbaches erste Blicke auf die Schauspieler erhaschen, die ebenfalls unterwegs zum ersten Darstellungsort sind. Auch immer mit dabei: Die Kostüme für die unterschiedlichen Aufführungen.
Sobald alle Besucher vor Ort eingetroffen sind, beginnt die erste Aufführung und man erkennt, dass die Intendanten dieses Stückes mit Gegensätzen spielen: Modernes Theater trifft auf alte Geschichte. Inszeniert wird die Geschichte des Adelsgeschlechts von Ems, welches über mehrere Jahrhunderte in Hohenems angesiedelt war und demnach auch die Stadtgeschichte prägte. Der Besucher erfährt vom Leben der Ritter von Ems, deren Erhebung in den Adelsstand, von Volksaufständen und Hexenverfolgungen und von der Rivalität zwischen den Brüdern Kaspar von Ems und dem Erzbischof Markus Sittikus von Salzburg – und das alles während mehreren Theaterstücken, die jeweils an unterschiedlichen Orten entlang des Rundgangs stattfinden. Während der Ortwechsel können die Anwesenden die Schauspieler immer wieder in bizarren Positionen erblicken, wodurch sich auch die kurzen Gehwege so anfühlen, als wären sie ein eigenes Theaterstück.
„Die Darsteller haben sehr, sehr schön gespielt. Die ganze Umgebung und alles – es war wunderbar; so eine tolle Harmonie und ein super Zusammenspiel. Man konnte auch etwas über die Geschichte von Hohenems lernen – und das spielerisch.“
„Es war ausgezeichnet – ein wunderschöner Rundgang, man konnte etwas über die Geschichte erfahren und es war lässig, wie die Schauspieler diese dargestellt haben: Etwas ganz anderes, das fasziniert hat.“
„Es gab drei Sachen zur gleichen Zeit: Theater, historische Hintergründe und einen Rundgang, bei welchem man auch die umliegenden Gebäude anschauen konnte. Auch für Schulen wäre das sehr toll, um die Geschichte einfach einmal anders zu erleben – mit Musik, Tanz und Kampf. Sehr empfehlenswert!“
„Es war eine sehr gute künstlerische Leistung, da ein Theater im Freien immer komplett anders ist als ein Theater in einem Haus – vor allem, was den Kostümwechsel und die Gesprächslautstärke betrifft. Mir hat es ganz gut gefallen!“
Heute, am 03.09.2021, findet der diesjährige Theaterspaziergang um 17:00 Uhr ein letztes Mal statt. Das Event dauert etwa eine Stunde.