Erfolgreiche Einsatzübung mit über 70 Beteiligten
„Ein Rettungshubschrauber befindet sich auf einem Ambulanzflug Richtung Landeskrankenhaus Feldkirch. Beim Landeanflug am Heliport steigt plötzlich starker, beißender Rauch aus dem Hubschrauber. Wegen der abrupt schlechten Sicht, muss der Pilot eine Notlandung einleiten. Der Rettungshubschrauber setzt sehr unsanft auf und wird beschädigt. Die drei schwer verletzten Besatzungsmitglieder können den Hubschrauber nicht mehr selbständig verlassen.“
So lautete die Übungsannahme für die groß angelegte Einsatzprobe vergangenen Montagabend am LKH Feldkirch. Über 70 Einsatzkräfte haben eine außergewöhnliche, nicht alltägliche Notfallsituation geprobt. Derartige Übungen, die einen Heliport am Spital miteinbinden, werden alle zwei Jahre durchgeführt.
Alarmierung der Einsatzkräfte
Wie in so vielen anderen Notsituationen, hat auch in diesem Fall ein Notruf die Einsatzkette in Gang gesetzt: Die Übung hat mit der Alarmierung über den Informationsdienst begonnen: „Dieser ist verpflichtet, jede Landung und jeden Start zu beobachten und schriftlich zu dokumentieren“, erklärt Flugplatzbetriebsleiter Manfred Dirschl, Koordinator der Übung.
Kurz darauf sind hausinterne und externe Einsatzkräfte am Unfallort eingetroffen. Insgesamt waren rund 30 Mitglieder Feuerwehren Tisis und Feldkirch-Stadt, zehn Einsatzkräfte der Betriebsfeuerwehr, zehn Rettungskräfte vom Roten Kreuz Feldkirch sowie 20 Mitarbeiter des LKH Feldkirch (Gesundheits- und Technikpersonal, Krankenhausleitung etc.) vor Ort.
Brandbekämpfung am Landesplatz
Gemeinsam haben sie die drei Verletzten mittels Drehleiter geborgen, den ausgebrochenen Brand am Heliport erfolgreich bekämpft und die angrenzenden Gebäude vor den Flammen geschützt. Die Patienten sind nach der Bergung in den Erstversorgungsräumen des OP-Zentrums medizinisch versorgt worden. „Da es sich bei dieser Art von Ereignis nicht um eine alltägliche Situation handelt und es deshalb auch keine Routine in den Abläufen gibt, ist es wichtig, dass wir auch solche Situationen immer wieder üben“, betont Oberarzt Dr. Hannes Lienhart. „Dadurch wird gewährleistet, dass im wirklichen Ernstfall die verletzten Personen trotz allen Widrigkeiten, die so ein Geschehen mit sich bringen könnte, bestmöglich behandelt werden.“
Härtetest für den Einsatzplan
Zudem wird in so einer umfassenden Einsatzübung auch überprüft, ob im Notfall der Einsatzplan mit allen involvierten Einrichtungen funktioniert und ob alle Stellen effizient zusammenwirken. Im Anschluss an den geprobten Einsatz findet eine Abschlussbesprechung mit allen Führungskräften statt: „Die ausführliche Analyse des Einsatzes ist Bestandteil dieser Übung. Dabei werden alle beteiligten Stellen miteinbezogen. Eventuelle Änderungen und Verbesserungen in den Abläufen werden danach in den bestehenden Einsatzplan eingearbeitet und bei der nächsten Übung aufs Neue geprobt“, ergänzt Manfred Dirschl. Fest steht: „Ohne eine sehr gute Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte wären solche Ereignisse nicht zu bewältigen.“