Gestiegener Pflegebedarf in herausfordernden Zeiten

© Henning Heilmann

8.565 Patienten wird durch Krankenpflegevereine eine Pflege im häuslichen Kontext ermöglicht. Wegen des Ausfalls der Jahreshauptversammlung im Vorjahr infolge der Corona-Vorbeugung blickte der Landesverband der Hauskrankenpflege Vorarlberg auf seiner 39. Generalversammlung im September 2021 auf zwei herausfordernde Geschäftsjahre zurück.

Landesobmann Wolfgang Rothmund bezeichnete die Hauskrankenpflege mit ihren 66 Vereinen und 48 Stützpunkten im Land in diesen schwierigen Zeiten als „Systemerhalter“, der den Pflege- fachkräften wie auch den Patienten Sicherheit gewährt habe. Landesrätin Katharina Wiesflecker dankte den Krankenpflegevereinen vor Ort für ihren Einsatz und dem Landesverband der Hauskrankenpflege für die ausgezeichnete Zusammenarbeit in der Pandemiebekämpfung. Nachfrage gestiegen Im Berichtsjahr 2020 waren 315 Pflegefachkräfte in der Hauskrankenpflege tätig, die sich auf eine auf 8.565 gestiegene Zahl von Patienten verteilten und 304.939 Pflegestunden leisteten. Der Pflegekräftemangel ist in der Hauskrankenpflege angekommen. In dieser Situation sieht es der Landesverband der Hauskrankenpflege als seine Aufgabe, das Image der Pflege zu steigern. Es gilt, den Arbeitsplatz in der Hauskrankenpflege von der Bezahlung bis hin zu den einzelnen Rahmenbedingungen wie auch der Gesundheitsprävention attraktiv zu gestalten.

„Zentrale Mission der Krankpflegevereine vor Ort ist die Hauskrankenpflege“, erklärt Geschäftsführerin Angela Jäger. Dafür ist eine professionelle Vereinsführung unerlässlich. Die Leistungserbringung in den Krankenpflegevereinen ist heute sehr komplex. Das hat Auswirkungen auf den administrativen Aufwand im Verein. Um die Rahmenbedingungen für eine Berufstätigkeit und Vereinsführung zu erleichtern, wird die Anstellung von Verwaltungskräften in den Vereinen zukünftig unterstützt. Nur gesunde, stabile Teams, sichern eine gute Grundversorgung vor Ort. Diese zuverlässige Pflege, im Sinne von „Nahversorgung“, hat hohen Wert in der Bevölkerung. „Der niederschwellige, kostengünstige Zugang zur Pflege muss gewahrt bleiben“, so Jäger. Verstärkte Kooperation „Wir sehen, dass künftig die Zusammenarbeit der Pflegeteams der Vereine verstärkt notwendig sein wird. Ziel von Pflegepools ist aber die Bündelung von Kompetenz und Ressourcen, nicht die Fusion von Krankenpflegevereinen“, stellt Landesobmann Wolfgang Rothmund klar. Auch in der Palliativpflege wird auf die Kooperation vieler Systempartner gesetzt: Ärztekammer, connexia, Mobile Hilfsdienste, Mobiles Palliativteam, ÖGK, Bildungshauses Batschuns, Hospiz Vorarlberg. Gesundheitsprävention durch Stärkung der Gesundheitskompetenz und Selbsthilferessourcen ist ein weiteres wichtiges Thema. Die „Hausbesuche 75plus“ bietet der Verband schon seit 2007 an. Dabei ist der Fachbereich Betreuung und Pflege der connexia ein wichtiger Partner.

Bei den Wahlen zum Vorstand wurde Wolfgang Rothmund einstimmig als Landesobmann der Hauskrankenpflege wiedergewählt. Als Beiräte neu gewählt wurden Dr. Gebhard Bechter (KPV Langenegg und Obmann des Sozialsprengels Vorderwald), Daniela Lehner (Obfrau KPV Buch) und Theresia Handler, Obfrau KPV Egg-Großdorf. Besonderer Dank ging an Herrn Mag. Hans Mayer, Obmann Bludenz (19 Jahre), Maria Feuerstein, Obfrau KPV Bizau (17 Jahre) und Herbert Schwendinger, (7 Jahre Obmann und 2 Jahre Beirat) für die Mitgestaltung und Mitentwicklung der Hauskrankenpflege Vorarlberg im Zuge der ehrenamtlichen Tätigkeit im Landesvorstand.

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