Von Thomas Bertram
Wenn Mark Wahlberg einmal in das Alter eines Sean Connery kommt, dann wird er den Film Infinite, in dem er die Hauptrolle spielt, bestimmt mit: „Ich war jung und brauchte das Geld“ kommentieren. Wie kann man sich nur auf so eine krude Geschichte einlassen? Hat er das Drehbuch nicht gelesen? War es ihm egal, Hauptsache die Kasse stimmt?
Wenn es überhaupt irgendetwas Positives an diesem Film gibt, dann sind es die vielen Action-Szenen. Aber auch die sind teilweise so unsinnig choreografiert, dass es schon wehtut. Beispiel gefällig? Da gibt es eine irre Verfolgungsjagd mit einem Sportwagen und einem gepanzerten Truck, -mitten durch (!) eine Polizeistation. Tische, Stühle, Wände, alles fliegt irgendwie rum. Die eigentlich „Guten“ walzen hier definitiv jede Menge braver Polizisten um, na und? Um der Gefangennahme zu entfliehen, sprengen sie eine ganze Polizeispeere in die Luft, und der verfolgende Truck fliegt gleich hinterher. Doch dessen Fahrer (Rupert Frank als Oberschurke) steigt unbeschadet aus und kann seines Wegs gehen. Kein einziger Polizist mehr in der Nähe.
Über die Geschichte möchte ich größtenteils schweigen, nur so viel: da gibt es die Guten, sie sich die Gläubigen nennen und ihre Gegenspieler, die „Nihilisten“. Zusammen 500 Personen, die nach jedem Tod wiedergeboren werden und sich an ihr früheres Dasein erinnern können. Bis auf unseren Helden, der stattdessen für psychisch krank gehalten wird. Keiner sonst. Von den Nihilisten sehen wir aber nur zwei, den Oberschurken, der alles menschliche Leben auslöschen möchte, um dieser ständigen Wiedergeburt zu entfliehen und seine treue mörderische Begleiterin. Ansonsten hat er jede Menge bewaffnete Schergen um sich herum, die nur als tumb ballernde Zielscheiben fungieren.
Der Gipfel der Sinnlosigkeit ist diese „Bombe“. Sie wird fertig entwickelt um die gesamte Menschheit auszulöschen. Doch sie wird nicht ausgelöst, nein, zunächst darf unser Held in einem früheren (!) Leben diese stehlen, verstecken, dabei umkommen. Dann wird sie wiedergefunden, scharf gemacht, aber nicht ausgelöst. Denn Mark Wahlberg muss ja noch kommen, dem Oberschurken gegenüberstehen, ihn letztlich töten und die Bombe entschärfen. Fun-Fact am Rande: eben dieser Oberschurke hatte schon längst eine Methode entwickelt, um andere „Unsterbliche“ so zu töten, dass sie nicht wiedergeboren werden. Warum wendet er das nicht einfach an sich selbst an?
Nein wirklich, dieser Film ist reine Zeitverschwendung.