Am Seelensonntag luden die Marktgemeinde Götzis und der Kameradschaftsbund zur Einweihung des Euthanasiedenkmals in die Pfarrkirche St. Ulrich.
Unlängst lud die Marktgemeinde mit Bürgermeister Christian Loacker und der Kameradschaftsbund Götzis mit Obmann Helmut Loacker zum Seelensonntag ein. Dabei stand die Einweihung des Euthanasiedenkmals beim Gefallenendenkmal im Fokus. Im Vorfeld fand ein Gottesdienst mit Pfarrer Rainer Büchel statt, wo er unter anderem die Wichtigkeit für das Miteinander und das Brückenbauen zwischen Menschen ansprach.
Elf Opfer aus Götzis
Wolfgang Türtscher vom Kameradschaftsbund leitete im Anschluss die Einweihung des Denkmals. Dabei ging er in seiner Rede besonders auf das Leid aller Opfer ein. Gerade auch in Götzis waren neben den Kriegsopfern auch Personen wegen der sogenannten „T4-Aktion“ in den 1940er-Jahren zu beklagen. Dort wurden damals Menschen wegen angeblicher Schizophrenie, Schwachsinn oder sonstigen Auffälligkeiten einfach ermordet. Götzis hatte mindestens elf Opfer zu beklagen. Das jüngste Opfer war erst 14 Jahre und das Älteste 68 Jahre alt. Mahnend soll nun als Zeichen für Menschlichkeit das Euthanasiedenkmal stehen und uns alle an die Würde des Lebens sowie an einen respektvollen Umgang gegenüber Mitmenschen stetig erinnern.
Würdige Veranstaltung
Musikalisch umrahmt wurde die würdige Veranstaltung von der Bürgermusik Götzis. Unter den zahlreichen Teilnehmer waren auch Vizebürgermeisterin Edith Lampert-Deuring, die Gemeinderäte Christoph Längle und Thomas Ender und die Gemeindevertreter Manfred König, Manfred Böhmwalder, Martin Hämmerle sowie Kornelia Ender anwesend. Ebenso stellte auch das Bundesheer eine Abordnung.
Im Jahr 2019 haben die amKumma-Gemeinden eine Forschungsarbeit in Bezug auf die NS-Opfer in der Region in Auftrag gegeben. Werner Gächter für Koblach, Harald Walser für Altach und Mäder sowie Wolfgang Berchtold und Gerhart Hofer für Götzis haben intensiv zu diesen Gewaltopfern recherchiert und eine in dieser Art einzigartige Publikation herausgebracht, die im Buchhandel und den Gemeindeämtern der Region erhältlich ist