Die 10.000 Plüschherzen des Andreas Bösch für mehr Selbst- und Nächstenliebe

Andreas Bösch will 10.000 Herzen verschenken

Als Gegengewicht zu all den negative Ereignissen hat der aus Feldkirch stammende Andreas Bösch, der als Fitness- und Mentalcoach in Gamprin-Bendern arbeitet, ein ganz besonderes Herzensprojekt ins Leben gerufen. Im Interview erklärt er seine Beweggründe dazu.

Von Bandi Koeck

Wie kommt man auf die Idee, 10.000 kleine Plüschherzen zu kaufen?

Andreas  Bösch: In meiner langjährigen Arbeit als Mentalcoach ist mir eines aufgefallen. Egal mit welchem Menschen ich zusammen gearbeitet habe und ganz egal wie erfolgreich diese Person ist, das Gefühl, nicht gut genug zu sein, eint die Masse. Ob zu dick, zu wenig erfolgreich, zu schlechter Vater/Mutter, ungenügend clever oder was auch immer. Es begründet sich auf dem Gefühl des Mangels. Und dieses Gefühl mag niemand. Ich weiss nicht woher, aber plötzlich war die Idee mit den Herzen da. Dann ging es noch darum, die richtige Botschaft treffend zu formulieren. Die grössere Herausforderung war dann allerdings 10.000 Herzen zu bekommen. Da muss man sich direkt an den Produzenten wenden (lacht).

Was genau ist die Botschaft hinter dieser besonderen Aktion?

Bösch: Die Botschaft dahinter ist grundsätzlich ganz einfach. LIEBE DICH SELBST! Und zwar genau so wie Du jetzt gerade bist. Erst wenn der Mensch sich selbst akzeptiert – in weiterer Folge mag und dann auch noch liebt – ja dann entfaltet sich plötzlich sein ganzes Potential. Dann wird der Mensch authentisch und innerlich zufrieden. Versteh mich bitte richtig: Es geht nicht darum, sich zurückzulehnen und einfach zu sagen „ich bin super“. Der Mensch soll sich persönlich weiterentwickeln – dafür stehe ich zu 100 Prozent. Aber dies aus dem Gefühl der eigenen Wertschätzung heraus und nicht aus einem Gefühl des Mangels.

Wie reagiert dein Umfeld, wenn du ihnen eines deiner vielen Herzen schenken möchtest?

Bösch: Gute Frage (lacht). Speziell wenn ich Männern ein rotes Plüschherz überreiche, reagieren sie manchmal etwas verdutzt. Doch das legt sich nach einem kurzen Gespräch über den Hintergrund meiner Herzaktion. Denn egal ob Mann oder Frau – alle kennen das Gefühl der Selbstverurteilung und wünschen sich Frieden mit sich selbst.

Welche Reaktionen werden dir wohl länger in Erinnerung bleiben?

Bösch: Es sind genau diese Begegnungen mit Menschen – meist natürlich mit völlig fremden Personen. Oft blicke ich – just in time – in berührte und glückliche Gesichter, weil sie spüren, hier geht es um den wahren Kern des Lebens. Und wenn ich in wenigen Augenblicken völlig unbekannte Menschen berühre, weiss ich, dass diese Aktion ihren Zweck erfüllt.

Wie viele Herzen hast du aktuell verschenkt und wie lange benötigst du, um alle in dem Tempo zu verschenken?

Bösch: Aktuell stehe ich bei ca. 500. Wobei es mir nicht darum geht, die Herzen möglichst rasch loszuwerden. Ich will wirklich die Botschaft transportieren. Zu Beginn habe ich mir gesagt: Wenn ich jeden Tag ein Herz verschenke, bin ich in 30 Jahren fertig! Was gibt es Schöneres, als 30 Jahre (m)ein Herzensprojekt zu begleiten.

Aktuell wirkt unsere Gesellschaft recht gespalten. Was müssen wir ändern, damit ein Mehr an Nächstenliebe entstehen kann?

Bösch: Die Botschaft auf meinem Herz lautet ja: „Liebe Dich & andere“. Und in der Reihenfolge sehe ich die Lösung. Wer mit sich selbst nicht im Reinen ist, ist verleitet, andere zu erniedrigen, um sich selbst etwas grösser und besser zu fühlen. Wer sich hingegen selbst liebt, kann auch andere lieben oder eine „Stufe leichter“: Wer sich selbst mag, mag auch andere!

Und welches ist der Herzenswunsch eines Andreas Bösch?

Bösch: Akzeptieren was ist – ohne Wertung – einfach annehmen.

Zur Person:

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