Zweimal pro Schuljahr veranstaltet die Arbeitsgruppe „Elternmitwirkung“ an der Oberschule Eschen das beliebte Elternforum. Vergangenen Dienstagabend stand das Thema Pubertät im Fokus.
Von Bandi Koeck
Die deutsche Sozialpädagogin Heike Motz referierte im Rahmen des Elternforums im Lernatelier der Oberschule Eschen über Herausforderungen und Chancen im Umgang mit Pubertierenden. Die Pubertät ist eine besondere Lebensphase, in der sich Kinder zu jungen Erwachsenen entwickeln. Sie ist unter anderem geprägt von körperlichen Veränderungen und Stimmungsschwankungen. Das Spannungsfeld „Grenzen setzen, Loslassen und Haltgeben“ birgt Konflikte. „Hilfreich ist es, diese Phase als eine notwenige Zeit der Entwicklung, der Veränderung und des Wandels zu betrachten. Dies gilt für beide Seiten – für Eltern wie auch Heranwachsende“ so Sozialpädagogin Heike Motz, welche zuerst einen Überblick der körperlichen sowie geistigen Veränderungen bei Jugendlichen gab und anschliessend wertvolle Tipps für einen gelasseneren Umgang im Alltag und Zusammenleben mit den Heranwachsenden.
Pubertierende brauchen körperliche Nähe
Die Mutter von drei pubertierenden Töchtern sprach offenkundig und nannte konkrete Beispiele. Ihre Intention war es, Hinweise zu geben, die Eltern helfen können, einen anderen Blickwinkel zu beziehen und zu entdecken, was im Umgang mit den Pubertierenden unverzichtbar sind. Gewisse Regeln für den Umgang mit pubertierenden Jugendlichen („die Pubertät beginnt heute viel früher“) könnten helfen, Probleme zu minimieren. Wichtig sei, dass Eltern den Freundeskreis ihrer Kinder akzeptieren, dass Pubertierende auch körperliche Nähe brauchen („eine feste Umarmung schafft oft Wunder“), dass sie feste Regeln und „Rückgrat“ zeigen, dass sich Pubertierende streiten dürfen („sie sind zuhause anders wie in der Schule, denn irgendwo müssen sie Dampf abbauen“), dass sie durch Eltern nicht bevormundet würden und dass Eltern ihren Kindern zuhören („das Mitteilungsbedürfnis von Jugendlichen ist meist sehr spontan“) und nicht jede Wut und Aggression sei gegen die Eltern gerichtet. Wichtig sei zudem, dass Eltern nicht die Rolle des besten Freundes ihres Kindes einnehmen, sondern dass sie im Umgang verständnisvoll und flexibel, gleichzeitig aber konsequent sind.
Die Besucher des Elternforums – Eltern von Schülern der Schule sowie mehrere Lehrpersonen aus allen Stufen – fanden den Vortrag hilfreich und gut verständlich. Für Frühjahr 2022 ist das nächste Elternforum am SZU geplant.