„I schau amol, ob s`Christkind scho koh isch..“
„Jo, schau amol..“
Ja, liebe Leserinnen und Leser, es ist so weit, von drauß‘ vom Walde komm ich her, es weihnachtet sehr. Und den schreienden Kindern fallen fast die Augen heraus, die zig Tausend Päckchen liegen schön verpackt unterm leuchtenden und glitzernden Weihnachtsbaum mit den grünen Blättern. Kein Wunder, dass das mit der Unterscheidung von Laub- und Nadelbäumen bis heute noch nicht ganz so hinhaut – weil oh Tannenbaum, oh, Tannenbaum, der Opa sitzt im Kofferraum…
„Ja, ja, s‘Christkind isch graaaaad vorbei gfloga. Heasch as graaaaad verpasst…“
Na, so was. Kein einziges Kind hat es gesehen. Das findet sie schon sehr, sehr seltsam, meine Tochter. Ein schlauer Fuchs ist sie schon, die Kleine. Und das Jesukindelein in der Krippe, das ist ja das Christkind? Seltsam… Naja, irgendwann einmal wird sie die Wahrheit herausbekommen.
Jaja, leise rieselt der Schnee an Weihnachten. Stille Zeit, das Fest des Konsums, weil sich dann doch viele denken: scheiß drauf – weniger ist mehr. Jetzt braucht man alles und wenn möglich mit Prozente!
Und natürlich stellen sich die altbekannten Fragen: Schenken wir uns was? Nein, nein, nein…hier für dich!
Und was essen wir zu Weihnachten? Fleisch muss es dann aber schon sein! Eine Stopfganz aus Ungarn? Einen schönen Braten von irgendeinem eingepferchten Tierchen aus Holland oder Deutschland? Und dann noch ein paar Kekse und a Gläsle Wii, und dann zerplatzt man fast hundemüde auf der Couch. Und dann darf sowas wie Kevin allein zuhause nicht fehlen. Und während irgendwie doch kein Schnee fällt am Weihnachtsabend, und der Wald auch nicht weihnachtlich glänzet, obwohl die Kinder es schon seit den frühen Morgenstunden lautstark herumschreien, in allen möglichen Textvariationen, pieselt nicht das Reh, sondern die Katze gegen den Baum. Riech nur wie grässlich es stinkt, sieh nur, wie schnell es versinkt!
In diesem Sinne einen schönen Sonntag wünscht die müde SUSI!