Die Zahl der Impfungen in Österreich ist zwar hoch, es handelt sich aber vor allem um Auffrischungsimpfungen. Die Zahl der Neu-Impfungen ist eingebrochen.
Der Sieben-Tage-Schnitt ist nach Angaben der Behörden auf nun täglich 36.000 gesunken. Vor einem Monat lag der Wochenschnitt noch bei etwa 110.000 Impfungen täglich. Davon sind nur etwa zehn Prozent Erststiche.
Bundeskanzler Karl Nehammer ist daher nun für eine Impfprämie.
Alles, was dazu beitrage, mehr Menschen zum Impfen zu bringen, bevor die Impfpflicht in Kraft trete, sei »ein positives Signal«, meinte Nehammer heute gegenüber der APA. Zuletzt hatte SPÖ Parteichefin Rendi-Wagner einen 500-Euro-Gutschein für alle gefordert, die mit dem dritten Stich zu einer höheren Impfquote beitrügen. Die Impfquote beträgt derzeit 71 Prozent. Er halte es für einen »sehr guten Zugang«, auf positive Art zur Impfung zu motivieren – »in welcher Höhe und in welcher Form, da sollen sich die Expertinnen und Experten Gedanken machen«, äußerte sich Nehammer.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sorgt sich um eine Radikalisierung unter den Coronaskeptikern. Omar Haijawi-Pirchner, der Chef der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), meint es gebe einen »radikalen Individualismus«, der sich in sozialen Medien in enthemmter Sprache bemerkbar mache. Karner sorgt sich insbesondere um die Sicherheit des medizinischen Personals, das zunehmend Einschüchterungen und Beschimpfungen ausgesetzt sei. „Es geht um Leben und Tod, um die Sicherheit.“ Karner verurteilte besonders eine Demo vor dem Klinikum Wels-Grieskirchen und die Beschmierung eines Pflegekrankenhauses in Wien-Ottakring.