Der Chef von Sebastian Kurz – Peter Thiel

Der 35-Jährige wird Global Strategist beim Investmentfonds Thiel Capital. Thiel war einer der Mitgründer des Zahlungsdienstleisters PayPal und war einer der frühesten Investoren bei Facebook. Thiel, der in Frankfurt geboren wurde und in den USA aufwuchs, ist Milliardär und einer der einflussreichsten Unternehmer des Silicon Valley.

„Ich bin stolz, schwul zu sein. Ich bin stolz, Republikaner zu sein, vor allem aber bin ich stolz, Amerikaner zu sein.“, verkündete Thiel auf einem Parteitag der Republikaner. Diese Aussage wird oft zitiert. Wichtig ist hier aber auch die ganze Botschaft von Thiel zu betrachten. „I am proud to be gay. I am proud to be a Republican. But most of all, I am proud to be an American. I don’t pretend to agree with every plank in our party’s platform. But fake culture wars only distract us from our economic decline.“ Falsche Kulturkriege lenken laut Thiel nur vom wirtschaftlichen Niedergang der USA ab. Damals ging es um die Diskussion welche Toiletten Transgender Menschen benutzen dürfen. Er wurde vom Klatschblog Gawker als homosexuell geoutet. Später finanzierte er jede Klage gegen Gawker. Die von Thiel finanzierte Klage des Ex-Wrestlers Howgan machte dann Gawker pleite.

In der Highschool wurde Thiel gemobbt. Seine Mitschüler sammelten „Zu verkaufen“-Schilder und stellten sie im Vorgarten von Thiels Elternhaus auf. „Ich habe gehört, ihr zieht um, Peter?“, fragten sie ihn dann am nächsten Tag. In die Jahrbücher seiner Freunde schrieb er: „Vielleicht kannst du mir ja mal das Wasser reichen.“ Finanziell dürfte dies keiner seiner Mitschüler geschafft haben. Sein Kapital wird auf 5 Milliarden geschätzt.

Thiel ist Libertärer und damit dafür den Staat möglichst klein zu halten. Er ist im Lenkungsausschuss der Bilderberg-Konferenzen und finanzierte ein Projekt zur Planung schwimmender Tech-Städte, die fernab vom Zugriff von Regierungen und Gesetzen auf dem Meer gedeihen sollten.

In seinem Buch «Zero to One» kann man Thiels innerste Gedankengänge lesen. Die sind alles andere als demokratisch. Er propagiert einen zivilisatorischen Umbruch, bei dem demokratisch legitimierte Macht von traditionellen Institutionen zu den Technologie-Monopolen und den Milliardären übergehen sollen.

Die Unterstützung von Trump erfolgte aber primär aus finanziellen Gründen. Thiels Unternehmen Palantir hatte von Obama keine Aufträge erhalten. Zur Zeit der Präsidentschaft Trumps gewann Palantir staatliche Aufträge von weit über 1 Milliarde Dollar. Gegen den Staat zu sein und vom Staat Aufträge zu erhalten ist für Thiel kein Widerspruch. Mittels Steuertricks schützte der Milliardär bislang den Grossteil seiner Investments vor der Steuerbehörde. Er nutzte dafür ein System welches eigentlich für Pensionäre des Mittelstands gedacht war. Er will einen deregulierten Kapitalismus, sieht Demokratie und Freiheit als nicht vereinbar an und ist für eine Darwinsche Auslese gesunder Geschäftsideen.

Thiel rät in seinem Buch auch zum Uni-Abbruch. Sebastian Kurz Lebenslauf ist daher durchaus passend zu den Vorstellungen von seinem neuen Chef.

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