Ein theatraler Spaziergang von Zug nach Lech über Tüftler und Sportler, über Skifahrerinnen im Rock und wagemutige Schneeforscher, über Keilhosenschneider und die Erfindung des Aprés Ski; über großen Lieben im Schnee und singende Filmstars.
(K)ein Wintermärchen vom Heroischen in der Natur zur grundstürzenden Aneignung der Landschaft, die sich heute in der Ambiguität von Klimawandel und Winteridylle neu definieren muß.
Auf diesem theatralen Spaziergang in einem der schönsten und legendärsten Skigebiete der Welt, begegnet das Publikum antiken Skifahrerinnen, traurigen Bauernbuben, die statt Fuhrmann, Skilehrer werden müssen; wird Zeuge eines grotesken Streits von Skiponieren um die richtige Stocktechnik; trifft einen wenig sportlichen Juppi Heesters bei den Dreharbeiten zu einem der vielen Arlberg Filme und erlebt den Abschied eines der wichtigsten Gründer des Mythos Arlberg, Rudolf Gomperz, bevor er nach ins KZ Maly Trostinec transportiert und dort ermordet wird.
Es kommt zum Zusammentreffen mit „reich und schön“, das sich in einem skurrilen Skiballett instagramtauglich inszeniert; zur Begegnung mit Opernsängerinne, sowie zum Disput über die Kultur und der Natur samt Einblick in einen modernen Stall.
„Skilabor“ ist – spätestens seit dem Buch SPUREN (herausgegeben von Bernhard Tschofen u.a.) und der gleichnamigen Ausstellung, die bis Ende April 2019 im Huber-Hus lief – als Synonym für die rasante Entwicklung einer bergbäuerlich orientierten dörflichen Umgebung, hin zu einem von Sport und Freizeitgestaltung geprägten und mit technischen Innovationen ausgestatteten semi-urbanen Hotspot zu sehen. Gerade in der Kleinräumigkeit des Arlberggebietes können historische und politische Entwicklungen wie durch ein Brennglas geschärft beobachtet und dargestellt werden.
Eines schönen Abends wurden alle
Gäste des Hotels verrückt, und sie
rannten schlagerbrüllend aus der Halle
in die Dunkelheit und fuhren Ski“
Erich Kästner
- Regie und Text: Andreas Kosek
- Recherche: Andreas Kosek unterstützt von Monika Gärtner und Birgit Heinrich
- Spiel, Musik, Gesang und Movements:
- Roland Etlinger, Katharina Grabher, Ruth Grabher;Andreas Kosek, Stefan Ried und Cassandra Rühmling
- Wandersupport und Begleitung: Hanna Schneider und Bernd Fischer
- Kostüme: Martina Salner (https://www.ready-made.info/) und Lodenwalker – das Original (https://lodenwalker.at/
- Fotos: Dietmar Hurnaus, Bernd Fischer, Hannah Schneider