„Mama, luag amol! Luag amol, wia i usschau! Es goht gar numma aba!“
„Ahhh! Heasch du min Kajal gno? Der isch..“
von Lydia Gaßner
Ja, liebe Leserinnen und Leser, der ist schwiitüür und auch noch zufällig wasserfest. Meine Tochter weint, ich muss lachen. Ihr Gesicht, ganz schwarz. Und ihr Versuch, alles mit einem nassen Klopapier abzuwischen, scheitert. Das war schließlich kein 2,99 Euro Kajal vom Drogenhändler ums Eck, sondern ein Luxusartikel, weil wenn schon Tierversuche, dann richtig. Und der Preis dafür ist ja quasi wie eine Karte für die ganze Familie am Familienschitag, und da lacht sich der eine oder andere Privatarzt im schönen Montafon ins Kreuzband. Da fliegen sie ein, beim schönsten Strahlewetter ab halb 10 im Fünf-Minutentakt, die ganzen Wintersportler. Respektiere deinen Nächsten und deine Grenzen…und so.
Aber nun ist es so weit: Die Mädels werden erwachsen. Sie gehen ihren eigenen Weg, sie machen ihre eigenen Entscheidungen, und ändern dann doch vielleicht ihre Meinung. Sie stolpern, machen Fehler und stehen danach wieder auf. Oder so. Oder sie drehen wieder um und schlüpfen in meinen Bauch zurück. Weil, wenn sie merken, wie viel die Schminke so kostet, die sie sich da jeden Tag beim Prinzessinenkaffeekränzchen ins Gesicht schmieren, werden ihnen die Augen rausfallen. Ja, weil das braucht die Frau. Kosmetika, Schönheitspflege. Alles mögliche wird da herumgepanscht, und die Hyaluronsäure, die darf da nicht fehlen – Autoreplenishing, Revitalizing, Rénercy bio – dann erspart man sich das ganze Rattengift, Cortison, und gleichwohl den Sport, da muss man nicht mehr selber die Gelenke schmieren. Und die monatlichen Erdbeertage. Die kosten auch noch was. Vor allem Nerven, wenn die spontan ohne Unterleibsschmerzen, ohne Kopfschmerzen, ohne Gefühlsduselei daherkommen.
Und ich weiß nicht, wie es euch dabei so geht, liebe Leserinnen. Aber über die Periode spricht man ja dann doch nicht so gern. „Hast du was?“ Da wird dann heimlich und leise, wie mit illegalen Substanzen, geflüstert… das Tampon unauffällig irgendwie zum Klo geschmuggelt. Und weiße Hose natürlich oho… Risikotag. Und Männer dürfen davon ja gar nichts mitbekommen…Weil die Babys, die bringt ja der Storch, das glauben manche ja immer noch.
„Ihhhhh, eckelig. Blut!“ Furz Furz, Rülps, Rülps, Eier kratz kratz kratz…während er sich verschwitzt und stinkend auf die Couch flackt. Schließlich ein hartarbeitendes Arbeitstier, das beim kleinsten Schnupfen dann doch drei bis vier Wochen auf der Couch liegt, herumjaulend wie ein armer schwarzer Kater – im Krankenstand. Ein Berg voll angeschneuzter Taschentücher. Die Leiden der alten Katze.
Meinen Mädels schmeißen ihre Prinzessinnenkleider weg. Sie haben es sich anders überlegt. Das ist nichts mit dem Frau-sein. Sie wollen im Fasching als Katze geschminkt werden.
In diesem Sinne wünscht euch die SUSI noch einen schönen Wochenausklang.