Dieses Wochenende ging es wieder rund auf Vorarlbergs Pisten. Neben einer 12-jährigen Schifahrerin, die in Lech in einem Bach landete über diverse Lawinenabgänge in Damüls, Sonntag-Stein und Tschagguns
Schifahrerin stürzt in Lech in einen Bach
Eine 12-jährige Schifahrerin fuhr von der Piste 200 über ein freies, nicht präpariertes Gelände, in Richtung Schiweg Nr 211. Aufgrund des Neuschnees dürfte sie einen Bach zu spät bemerkt haben und stürzte in diesen. Die Beine des Mädchens versanken im Wasser und sie konnte sich nicht selbständig befreien. Ein Ersthelfer versuchte das Mädchen aus dem Bach zu heben, was ihm alleine nicht gelang. Gemeinsam mit der verständigten Pistenrettung und Alpinpolizei konnte das Mädchen aus dem Bach geborgen werden. Sie wurde mit einer Unterkühlung und Verdacht auf Unterschenkelbruch in das LKH Bludenz geflogen.
Unfall auf der Rodelbahn in Schwarzenberg
Ein 40-jähriger Mann fuhr am 6.2.22 gegen 16:30 Uhr auf der Rodelbahn von der Lustenauer Hütte zur Parzelle Unterkaltberg in Schwarzenberg. Kurz vor dem Ende der Rodelbahn nahm der Mann zwei Spaziergänger auf der Rodelbahn war. Er versuchte die Personen mit einem Schrei zu warnen. Aufgrund einer Hörbehinderung konnte die 75-jährige Frau den Ruf nicht wahrnehmen. Die Frau wurde von hinten vom Rodel erfasst und auf die gefrorene Bahn geschleudert. Sie zog sich Verletzungen unbestimmten Grades zu und wurde in das Krankenhaus Dornbirn verbracht.
Polizeiinspektion Egg, Tel. +43 (0) 59 133 8124
Lawinenabgang in Damüls am Portlahorn
Ein Skifahrer befand sich am 5.2.2022 gegen 14.00 Uhr in Damüls am Sünser-Joch und konnte auf der Westseite des Portlahorn ein großes Schneebrett und Skispuren, die in dieses führten, erkennen. Da von diesem Standort aus eine Personenbeteiligung nicht ausgeschossen werden konnte, verständigte er die Leitstelle. Im folgenden Sucheinsatz wurde der Lawinenkegel abgesucht. Die komplette Suchmannschaft musste mit dem Hubschrauber zum Einsatzort gebracht werden. Aufgrund der Spurenlage sowie der negativen Suche mit Lawinenhunden, LVS-Geräten und Sonden, konnte eine Personenbeteiligung ausgeschlossen und der Einsatz beendet werden. Im Einsatz waren: 3 Hundeführer mit Suchhunden, Hubschrauber Libelle, C8, Wucher1, Bergrettung Damüls, Mellau, Au, Fontanella mit Insgesamt 50 Bergrettern am Lawinenkegel; Feuerwehr Damüls, Polizei Au und Alpinpolizei
Bezirkspolizeikommando Dornbirn, Tel: +43 59133 8140 305
Lawinenabgang in Sonntag-Stein
Ein Pistenretter bemerkte am 5.2.2022 gegen 17.05 Uhr ein frisches Schneebrett, das über die gesperrte Ski-Route 3 des Schigebiets Sonntag-Stein abgegangen war. Nachdem er oberhalb des Anrisses 2 Einfahrtsspuren sichtete und er sich bei weiteren Schifahrern erkundigt hatte, wurde eine Sicherheitssuche ausgelöst, die um 18.00 Uhr erfolglos beendet wurde. Bei der Sicherheitssuche waren die Bergrettungen Sonntag, Fontanella, Raggal und Damüls mit insgesamt über 40 Personen, 3 Bergrettungshundeführer sowie je ein Hubschrauber der Fa Wucher und der Polizeihubschrauber Libelle und 1 Beamter der Alpinpolizei beteiligt.
Bezirkspolizeikommando Bludenz, Tel. 0591338100
Lawinenabgang in Tschagguns, am Verspalakopf
Zwei mit Lawinennotfallausrüstung ausgestattete Freerider führten am Morgen des 5.2.2022 eine Variantenabfahrt in Tschagguns im Bereich Verspala durch. Im Zuge dieser Abfahrt, fuhr der Erste um 09:45 Uhr unterhalb des Verspalakopfes in einen steilen Hang ein. In einem Abstand von ca. 50 Metern folgte ihm sein Kollege. Dabei löste sich einige Meter oberhalb der beiden Schifahrer ein Schneebrett. Sie wurden in der Folge ca. 70 Meter von der Lawine mitgerissen, ehe sie im Bereich von einer leichten Geländekuppe zum Stillstand kamen. Einer wurde nicht verschüttet. Der andere nur oberflächlich. Er konnte sich selbst befreien. Im Anschluss stiegen beide Personen unverletzt zu Fuß in Richtung Schigebiet – Außergolm ab, wo sie von einem Liftbediensteten mittels Ski-Doo aufgenommen wurden. Dieser verständigte in der Folge die Rettungskräfte, welche eine kurze Sicherheitssuche durchführten. Im Einsatz waren: Bergrettungsstelle Schruns-Tschagguns mit 2 Personen, Pistenrettungspersonal Golm mit 2 Personen, Besatzung des Polizeihubschraubers „Libelle“ samt Lawinenhund und Hundeführer, Alpinpolizei mit 2 Personen
Polizeiinspektion Schruns, Tel. +43 (0) 59 133 8107
Lawinenabgang in Lech
Ein 29-jähriger Skiführer war am 04.02.2022, am Vormittag, bei bestem Wetter mit seinem ebenfalls 29-jährigen Gast aus den Niederlanden im Skigebiet Lech-Zürs unterwegs, um im freien Gelände Ski zu fahren. Dabei stiegen sie beim derzeit nicht geöffneten „Schafalplift“ auf, um anschließend im Bereich der ebenfalls nicht geöffneten Skiroute „Langer Zug“ abzufahren. Beide Skifahrer führten eine komplette Tourenausrüstung mit sich. Beim Abfahren fuhr der Skiführer ein Stück vor und blieb im sicheren Bereich stehen, um seinem Gast zu deuten, nun ebenfalls loszufahren. Nach einigen Schwüngen löste sich ca. 50 Meter oberhalb des Gastes ein Schneebrett und riss diesen mit. Der 29-Jährige konnte seinen Lawinenairbag öffnen und kam im unteren Drittel des Lawinenkegels auf der Oberfläche zu liegen. Der Mann blieb dabei gänzlich unverletzt. Die Bergung der beiden Skifahrer erfolgte durch den NAH „Gallus1“.
Polizeiinspektion Lech, Tel. +43 (0) 59 133 8105
Zwei Lawinenabgänge im Schigebiet Sonnenkopf
Am 03.02.2022 gegen 12:30 Uhr fuhr ein unbekannter Schifahrer mit Alpinschi über den freien Schiraum von der Obermuri Bergstation kommend ab. Dabei löste er in einem rund 45 Grad steilen Hang ein Schneebrett aus und wurde 65 Meter weit mitgerissen. Der Schifahrer führte einen Airbag Rucksack mit, konnte diesen aber nicht mehr auslösen. In der Folge wurde der Schifahrer fast vollständig verschüttet, lediglich sein Arm ragte an die Oberfläche. Anwesende Wintersportler konnten den Verschütteten unmittelbar darauf unverletzt bergen. Der Schifahrer setzte seine Fahrt ohne Bekanntgabe seiner Daten fort. Das Schneebrett war 70 Meter lang und 40 Meter breit. Um 12:35 Uhr fuhr ein unbekannter Snowboardfahrer ebenfalls von der Bergstation Obermuri kommend über freien Schiraum talwärts. Dabei fuhr dieser in einem rund 50 Grad steilen Hang ein und löste dabei eine weiteres ca 40 Meter breites und 120 Meter langes Schneebrett aus. Der Wintersportler wurde von der Lawine nicht erfasst und setzte seine Abfahrt fort. Die durchgeführten LVS-Suchen am Lawinenkegel verliefen ergebnislos. Bei beiden Lawinenabgängen wurden keine Personen verletzt. Im Einsatz waren die Bergrettung Klösterle und Dalaas, die Pistenrettung, Lawinenhunde samt Führer, sowie zwei Hubschrauber.
Polizeiinspektion Klösterle, Tel. +43 (0) 59 133 8104
Lawinenabgang im Schigebiet Silvretta Montafon
Am 03.02.2022 um 15:15 Uhr stellte ein Pistenretter im Zuge einer Kontrollfahrt fest, dass am Ende einer gesperrten Schiroute in einer steilen Waldlichtung ein Schneebrett abgegangen war. In der Folge konnte der Pistenretter eine Einfahrtsspur in das Anrissgebiet der Lawine wahrnehmen. Da auf der bereits verfahrenen Piste keine passende Ausfahrtsspur mehr sichtbar war, wurde eine Suche eingeleitet. Anschließend wurde der Lawinenkegel mehrfach durch die Pistenrettung, Liftpersonal, Hundeführer, Rettungshubschrauber, Schischulangestellte, Alpinpolizei und Zivilpersonen mittels Einsatz der LVS-Ausrüstung abgesucht. Es konnten keine Anzeichen für eine Verschüttung festgestellt werden. Der Lawinenkegel war 137 Meter lang und zwischen 16 Meter und 33 Meter breit.
Polizeiinspektion Gaschurn, Tel. +43 (0) 59 133 8103