Russland: „Wir scheißen auf Ihre ganzen Sanktionen“ – Kriegsgefahr wächst

Die Sanktionsdrohungen der westlichen Staaten scheinen bei der russischen Staatsführung auf null Resonanz zu stossen. Während die westlichen Staaten mit Diplomatie und Sanktionsdrohungen Putin aufhalten wollen, scheint dies genau gar keinen Effekt zu haben. Putin-Kritiker und Schachweltmeister Kasparow erklärt derweil, wie Putin denkt.

So meinte der russische Botschafter in Schweden Viktor Tatarinzew in einem am späten Samstagabend veröffentlichten Interview mit der Zeitung „Aftonbladet“: „Entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise, aber wir scheißen auf Ihre ganzen Sanktionen.“ In kompletter Leugnung der wirtschaftlichen Schwäche Russlands meinte der Botschafter, Russland sei bereits mit vielen Sanktionen belegt, die „gewissermaßen eine positive Wirkung auf unsere Wirtschaft und Landwirtschaft hatten“. Auch wenn diese Behauptung angesichts der schlechten wirtschaftlichen Situation Russlands nur als lächerlich angesehen werden kann, zeigt sie doch die Denkweise der Machtclique um Putin. „Je mehr Druck der Westen auf Russland ausübt, desto stärker wird die russische Reaktion sein“, drohte er. Auch wieder gemäß der Propaganda nach dem Russland bedroht werde und nur reagiere.

Treffend formulierte es der Schachweltmeister Kasparov: Die Debatte über Putins Krieg gegen die Ukraine erinnert an das Gedankenexperiment der Frau, die auf offener Straße von Banditen getötet wird. Wer ist schuld? Der Ehemann, weil er sie nicht abgeholt hat? Der späte Taxifahrer? Die Frau, dafür, den gefährlicheren Weg zu gehen? Nein, die Banditen.

Er meinte auch vorausschauend, der Angriff würde passieren. Ein großer Angriff, aber klein genug, damit westliche Beschwichtiger sagen können, dass es nicht als die Invasion gilt, vor der sie gewarnt haben. „Statt eures Kanzlers nach Moskau solltet ihr Waffen in die Ukraine schicken.“ Kasparow warnt vor einem Angriff Putins auf die Ukraine. „Putin kümmern Regeln nicht. Er lügt, er tötet seine Gegner und er meint damit durchzukommen“, so Kasparow in einem Interview mit der Bild. Deswegen müsse man bei ihm mit dem Schlimmsten rechnen.

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