Von Thomas Bertram
Real Madrid gegen PSG, das ist doch eine Endspielpaarung und kein Achtelfinale!? Doch, es ist ein Achtelfinale, weil PSG sich mit dem zweiten Platz hinter Manchester City in der Vorrunde zufriedengeben musste. Real Madrid, der Rekord-Champion in diesem Wettbewerb, PSG noch mit ungewollter „weißer Weste“, was hier aber bedeutet, dass sie den Henkelpott noch nie in die Höhe recken durften.
Es war ein ungewohntes Bild in der ersten Halbzeit, Real steht hinten drin, wird hinten reingedrückt und bringt fast nichts nach vorne. Bezeichnend, wenn sich Benzema den Ball in der eigenen Hälfte holen muss und sich damit bis weit in die Hälfte von PSG vorarbeitet, dann fehlt er natürlich als anzuspielender Mittelstürmer. Wie soll denn da Torgefahr entstehen? Umgekehrt aber gab es auch auf Seiten von PSG so gut wie keine zwingende Torgelegenheit. Wie auch, wenn PSG sich mit einer dicken Überzahl an Spielern kurz hinter der Mittellinie zufrieden gab und demnach mindestens ein Verhältnis von 1:2 im Strafraum von Real zuließ. Wer soll denn da zum Torschuss kommen? Mbappe hatte einmal die Chance den Ball im Tor unterzubringen, doch ein guter Torhüter kann so etwas verhindern. Auch Lionel Messi versuchte es einmal. Allerdings sah man ihn in vielen Momenten glänzen, ein verlorener Ball des eigenen Mannes wird von ihm einfach zurückgeholt und sofort in Richtung des Strafraumes von Real gebracht. Nach einer gelben Karte wurde es für zwei Minuten hektisch, aber das Spiel beruhigte sich schnell wieder. Real versuchte es in den letzten Minuten vor der Pause noch einmal Richtung Tor von PSG, aber außer einem Kopfball ins Toraus passierte nichts. Der Gegenzug von PSG sah da schon gefährlicher aus.
Die zweite Halbzeit startete mit einem Kracher, Mbappe setzt sich in großer Bedrängnis durch und zieht satt ab. Doch Courtois im Tor von Real wehrt den Ball reflexartig ab. Und die folgenden Minuten bringen die Abwehr von Real kräftig unter Druck. Auch Messis Schuss wird von Courtois sicher abgefangen. In der 61. Minute dann nimmt Mbappe das Foul seines Gegenspielers im Strafraum dankbar an. Elfmeter! Doch Courtois hält den gut, aber eben nicht sehr gut geschossenen Elfer von Messi. In der 72. Minute dann wechselt Real aus, Mbappe bekommt neue, frische Gegenspieler. Und PSG lässt zum Jubel der Fans den wasserstoffblonden Neymar von der Kette. Und er holt gleich einen Freistoß kurz vor dem Strafraum raus. Doch Messi verzieht. PSG hat weiterhin seine Chancen, aber d Runde will nicht ins Eckige. Doch wenigstens gibt es Eckbälle. Kurz vor Schluss macht sich Courtois noch einmal richtig groß und breit gegen Neymar, der daraufhin den Ball verzieht. Und dann fällt in der Nachspielzeit doch noch das 1:0 durch Kylian Mbappe. Er setzt sich im Strafraum durch und tunnelt zur Krönung noch den bisher unbezwingbaren Courtois. Wenige Sekunden später ertönt der Schlusspfiff.
Fazit: das hätte für PSG auch böse schief gehen können. Allerdings fand Real Madrid im Angriff eigentlich gar nicht statt und muss sich freuen, dass sie nur mit einer 1:0-Niederlage ins Rückspiel gehen. Doch da müssen sie ganz anders auftreten. Können sie das?
Das Parallelspiel Machchester City gegen Sporting in Lissabon stand zur Halbzeit schon 0:4 für ManCity und endete 5:0 für die Engländer.