Gesamtkriminalität und Aufklärung: Die Sicherheitslage in Vorarlberg ist weiterhin sehr stabil. Mit 63,3 % geklärten Fällen ist die Aufklärungsquote in Vorarlberg im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Damit liegt die Klärungsquote von Kriminaldelikten seit 2016 regelmäßig über 60 %.
„Dass die Polizistinnen und Polizisten in Vorarlberg trotz zahlreicher pandemiebedingter Zusatzaufgaben weiterhin diese hohe Anzahl an Klärungen bewerkstelligen konnten, spricht für ihre professionelle und ambitionierte Einstellung zum Polizeiberuf. Ein großes Lob allen Kolleginnen und Kollegen auf den Inspektionen, Kommanden und Abteilungen im ganzen Land“, sagt Landespolizeidirektor Dr. Hans-Peter Ludescher zum aktuellen Ergebnis der Kriminalstatistik.
Straftaten um 9,3 % gesunken
Auch die Gesamtzahl der Anzeigen untermauert die positive Sicherheitslage in Vorarlberg: Die Zahl ist im Jahr 2021 (18.437 Straftaten) im Vergleich zum Vorjahr um weitere -9,3 % gesunken (2019: 20.990 Anzeigen, 2020: 20.319 Anzeigen). Das ist der niedrigste Stand an angezeigten Straftaten seit Bestehen der Landespolizeidirektion (2012: 20.848 Anzeigen). Der Rückgang der Gesamtkriminalität ist als österreichweiter Trend zu beobachten und ganz erheblich der Corona-Pandemie geschuldet: Einschränkungen im Grenzverkehr (mit Auswirkungen auf Tourismus und reisende Täterschaften) sowie der persönlichen Bewegungsfreiheit haben zu merkbaren Verschiebungen geführt: Signifikant zeigt sich dies etwa im Rückgang bei Schi- und Snowboard-Diebstählen (von 221 Fällen 2020 auf 14 Fälle 2021), einer geringeren Fallzahl im Bereich der Eigentumskriminalität als auch in weniger strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben.
Dem gegenüber stehen aber Delikte, die eben aufgrund der Pandemie-Situation eine Steigerung erfahren haben: Darunter fallen etwa Straftaten, die ansonst kaum oder gar nicht verzeichnet werden, wie die vorsätzliche Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten (§ 178 St GB) – Steigerung von 6 auf 37 Anzeigen. Ebenso forcierte die Pandemie die Verlagerung von Straftaten ins Internet.
Gewaltdelikte
Bei Delikten gegen Leib und Leben ist ein deutlicher Rückgang von -11,2 % zu verzeichnen (2020: 4.129; 2021: 3.666 Anzeigen), mit einer Aufklärungsquote von 93,7 %. Betrachtet man diesen Deliktsbereich genauer, fallen vor allem die signifikant geringeren Anzeigen wegen Fahrlässiger Körperverletzung auf, dies sich nicht im Straßenverkehr ereignet haben (2020: 594; 2021: 276 Anzeigen). Ebenfalls weniger Fälle gab es bei Anzeigen wegen Mordes (2020: 7; 2021: 3 Anzeigen). Auch die Strafdelikte, die sich gegen Polizeibeamte richteten, gingen zurück. Hier waren es letztes Jahr 119 Fälle, um -11,9% weniger als im Vorjahr.
Eigentumsdelikte
Die Anzahl der Delikte gegen fremdes Vermögen hat sich 2021 im Vergleich zum Vorjahr um -11,8 % auf 9.485 verringert (2020: 10.750 Delikte). Einbruchsdiebstähle im Allgemein waren 2021 sogar um – 32,4 % weniger (2020: 2.036; 2021: 1.377 Anzeigen), Einbruchsdiebstähle in Wohnräume im Speziellen sind um -30,1 % zurückgegangen, von 166 auf 116 angezeigte Straftaten, mit einer Aufklärungsquote von 35,3 %
Internetkriminalität (Cybercrime)
Der steigende Trend der letzten Jahre im Bereich Internetkriminalität hat sich auch 2021 fortgesetzt: Im Vergleich zum Vorjahr wurden 43,6% mehr Fälle bei der Polizei angezeigt (2020: 1,216; 2021: 1,746 Anzeigen). Signifikate Beispiele sind der Internetbetrug, der um 29,8 % angestiegen ist (von 784 auf 1.018 Delikte) sowie Fälle von „Erpressung im Internet“(vornehmlich Sextortion), mit einem Mehr von 70 Anzeigen (Vorjahr: 48 Anzeigen).
Suchtmittelkriminalität
Betreffend Suchtmittelkriminalität wurde analog dem österreichweiten Trend auch in Vorarlberg ein Rückgang beobachtet (von 1.858 auf 1.610, also -13,3 %).
Tatverdächtige Deutsche, Türken und Rumänen
Von den 13.373 im Jahr 2021 ausgeforschten Tatverdächtigen sind 37,7 % Fremde, und damit etwas weniger als im Vorjahr (2020: 41,1 %). Gleichgeblieben ist hingegen die Reihenfolge der jeweiligen Staatszugehörigkeiten straffällig gewordener fremder Personen – in erster Linie handelt es sich dabei um deutsche Staatsbürger, gefolgt von Personen aus der Türkei und Rumänien.