Der Vorarlberger Kabarettist Stefan Vögel beschäftigt sind in zwei Posts mit Diktator Putin. Er vergleicht ihn mit Zar Peter und dem Musiker Rachmaninov.
Guten Morgen, Vladimir! Nein, das KGB-Vademecum tun wir jetzt wieder zur Seite, denn heute machen wir mal russische Geschichte, nicht russisches Intrigantentum. Schau mal, du willst doch immer mit den Zaren verglichen werden – und das hier war euer größter, deshalb heißt er auch so: Peter, der Große (1672-1725; übrigens maß er tatsächlich über zwei Meter, also mindestens 30cm mehr als du Giftzwerg, doch er überragt dich, wie du sehen wirst, in noch mehr). Ja, Vladi, ich gebe zu, auch er war nicht immer zimperlich damals, aber: Er hat aus einem Sumpf eine Weltstadt namens Petersburg gemacht – also genau das Umgekehrte von dem, was du kannst.
Er hat eure Akademie der Wissenschaften gegründet, in die er die klügsten Köpfe der damaligen Welt zu sich eingeladen hat (Euler, Goldbach, die Bernoulli-Brüder, und und und) – auch diametral anders als du, der jede Intelligenz in In- und Ausland vergiften lässt oder einsperrt; und vor allem, Vladimir Vladimirowitsch, wäre er selbst vor 300 Jahren nicht so blöd gewesen…… ein ATOMKRAFTWERK bombardieren zu lassen!!! Setzen, FÜNF!
Ich ernenne dich trotz Kleinwuchs nicht mal zum Zarewitsch, und ein Putinburg wird es für dich auch nicht geben, weder in Russland noch in der Ukraine. Lernen´s Geschichte!
So, Vladimir – heute machen wir Musik, das ist was fürs Herz und mal sehen, ob wir eins in dir finden.
Jetzt mach nicht so ein ausdruckloses Gesicht, wir sind nicht in der Lubjanka! Ich weiss, du hörst am liebsten die russische Hymne (ist auch schön), aber heute nehmen wir uns vor: Sergei Rachmaninov, Russe wie du, aber beseelter. Musste 1917 aus Russland fliehen, weil sie ihm und seiner Familie ans Leder wollten (erinnert dich das an was? ich befürchte nein.) Davor aber hat er noch das hier geschrieben. Also mach deine misstrauischen Schlitzäuglein zu und lausche mit Fantasie. Gell, jetzt siehst du plötzlich deine russischen Flüsse fließen, hörst deine russischen Wälder rauschen und den russischen Wind durch die Taiga pfeifen? Das kann jeder, Vlado, aber jetzt kommt’s: Stell dir stattdessen doch mal das glitzernde Mittelmeer vor, oder einen verschneiten Alpen-Bergkamm, oder die afrikanische Savanne samt Löwenrudel. Erstaunt, dass das auch funktioniert? Dachte ich mir. Was kannst du daraus lernen: zuerst, dass DU es nie zu einem begehrten russischen Exportgut bringen wirst wie Sergei. Da Handel aber nur im Gegenverkehr funktioniert, schicke ich dir hier einen Österreicher, den auch die Russen lieben. Und stell dir statt der schönen blauen Donau einfach den Dnepr vor. Du wirst sehen, es funktioniert – wenn man ein Herz hat.