Nach wie vor groß ist der Andrang auf das StandwithUkraine-Eis der Eisprinza in Bludenz. Der Reinerlös geht direkt an ukrainische Flüchtlingsfamilien.
Am Sonntag trafen die Eisprinza Ukrainer, die schon seit Jahren in Vorarlberg leben sowie Flüchtlinge aus der Ukraine. Eine Gruppe von Österreichern und ansässigen Ukrainern hat die Gruppe „Österreich hilft der Ukraine“ (bald heißt sie „Vorarlberg hilft der Ukraine“) gegründet und unterstützt die Flüchtlinge bei der Unterkunftssuche. Bislang konnte die Gruppe dabei 16 Wohnungen vermitteln. Die Eisprinza unterstützen diese Gruppe.
Dabei haben die Ukrainerinnen sich auch über Vorarlberg geäußert. Inna, 43, aus Charkiv meinte: „Ich bin begeistert von Vorarlberg. Es ist alles unglaublich. Die Menschen sind unerwartet freundlich, die Begegnungen mit ihnen angenehm. Wir wurden gestern zu einer Geburtstagsparty eingeladen und heute zum Eis“.
Swetlana, 39, aus Kyiv sagte: „Wir kamen über einen Verwandten, der in Vorarlberg arbeitet, hierher. Mein Mann kämpft im Krieg. Am 8. März hat er mir gratuliert (Anmerkung Weltfrauentag) und seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört. Wir wollen arbeiten und nicht Österreich auf der Tasche liegen. Es ist sehr schön hier, die ganze Natur – aber meine Seele ist noch im Krieg.“
Maria, 22, aus Pawlohrad: „Wir sind geflohen, bevor der Krieg unsere Stadt erreichte. Wir hatten Glück. In anderen Städten konnten die Menschen nicht mehr fliehen, so schnell kam der Krieg. In Mariupol sterben jeden Tag Frauen und Kinder. Es ist furchtbar. Hier geht es uns gut, aber wir wollen nach dem Krieg wieder zurück. Mein nächstes Ziel ist, einen Job zu finden, und zu arbeiten. Ich danke allen Vorarlbergern für ihre Gastfreundschaft und Freundlichkeit“.
Gsi.News interviewte auch die Eisprinza
gsi.news: Was waren eure Beweggründe für die #staywithukraine Eis-Aktion:
Für uns stehen die Menschen im Vordergrund, die in irgendeiner Form Unterstützung benötigen bei ihrer Ankunft in Vorarlberg. Vor allem, weil man bei Kriegsereignissen über den eigenen Tellerrand hinaus blicken muss. Krieg ist schrecklich! Deswegen sein zuhause verlassen zu müssen und in eine ungewisse Zukunft zu blicken, ist einfach grauenvoll. Auch wir haben schon mehrere Flüchtlinge privat unterstützt. Wir nutzen mit unserer Eisdiele die Frequenz an Gästen, die uns über den Tag besuchen und können ihnen somit die Möglichkeit bieten, unkompliziert und direkt zu spenden. Auch wenn es „nur“ das Münzrestgeld ist.
gsi.news: Ist dies eure erste karitative Aktion?
Nein, jedes Jahr am Wochenende vor Weihnachten verschenken wir unser ganzes Eis gegen freiwillige Spenden an die Organisation Netz für Kinder. Auch deren Enten, die sie als Maskottchen verkaufen, kann man dann bei uns erwerben und die Erlöse aus unserer Aktion werden plus einer Spende von uns aufgerundet wird zur Gänze der Organisation gespendet, die ebenfalls Kinder in Vorarlberg unterstützt. Regionale Hilfe und Unterstützung ist uns besonders wichtig. Auch haben wir schon den LGBTIQ Verein Go-West vergangen Mai/Juni unterstützt, in dem wir ihre Regenbogen-Fahnen gegen Spenden raus gegeben haben. Ebenfalls konnten die Gäste Geldspenden an Go-West leisten.
gsi.news: Gibt es bald auch d’Eisprinza nicht nur in Bludenz?
Uns gab es einen Sommer lang in Dornbirn! Leider mussten wir wegen der Corona-Pandemie und der unmöglichen Planbarkeit diesen Standort bedauerlicherweise schließen. Wir vermissen unsere Gäste in Dornbirn und fühlen uns immer sehr geehrt, wenn sie extra zu uns nach Bludenz kommen. Aktuell gibt es keine konkreten Pläne über weitere Standorte. Momentan hat die „Erholung nach der Pandemie“ Priorität für uns. Dafür stehen kleinere Projekte und Investitionen im Vordergrund. Wir sind gerade dabei, eine Lösung zu finden, unser Eis in Becher abzufüllen. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass es noch in dieser Saison gelingt.