Seit Kurzem läuft auf Netflix die zweite Staffel (insgesamt 15 Folgen) der mexikanischen Thriller-Produktion, welche keine Wünsche für Krimifans und auch solche, die es noch werden wollen, offen lässt. Die Serie ist FSK 16 aufgrund der vielen Nackt- und Sexszenen, Mord, Gewalt und Suizid und zeigt das oft im Dunkeln Liegende Schlechte in jedem von uns.
Von Bandi Koeck
Die Rechtsanwältin und Universitätsprofessorin Alma Solares ist seit 20 Jahren mit dem erfolgreichen Richter Leonardo Solares verheiratet (Stichwort: Jugendliebe) und hat mit ihm eine gemeinsame Tochter, die 18-jährige Zoe. Da sich Almas beste Freundin Brenda Castillo gerade scheiden ließ, beschließt Alma, ihre Freundin für ein gemeinsames Frauenwochenende zu besuchen, auch um sie damit auf andere Gedanken zu bringen und zu unterstützen.
Während des Wochenendes lernt Alma den 23 Jahre alten Darío Guerra kennen. Der knapp 15 Jahre jüngere Mann ist charmant und sieht gut aus. Es knistert zwischen den beiden und sie verbringen eine Nacht miteinander. Nach Almas Vorstellung soll der Seitensprung eine einmalige Sache bleiben, sie kehrt zu ihrem Mann und ihrer Tochter zurück und will das Erlebnis hinter sich lassen. Doch Darío hat andere Pläne und beginnt, Almas Tochter Zoe hinterherzujagen. Später taucht er regelmäßig in einer Univorlesung von Alma auf. Noch komplizierter wird die Sache, als ihr Schwager Esteban, Polizist von Beruf, von ihrem Seitensprung erfährt. Schließlich stirbt auch noch ihre Freundin Brenda, deren Tod anfänglich wie Selbstmord erscheint. Langsam wird deutlich, dass es kein Zufall war, dass Darío und Alma sich kennenlernten.
Fazit
Leider ist es oft so, dass nach einer perfekten ersten Staffel (vgl. La Casa de Papel – Haus des Geldes) es dabei belassen werde hätten sollen, doch die Profitgier ist oft zu gross und auch die Nachfrage seitens der Zuseher. So wurde in der erst kürzlich online gegangenen zweiten Staffel mega übertrieben, ein Ereignis jagt das Nächste und der Zuschauer wird regelrecht überflutet durch ein Zuviel an Informationen und verstrickten Handlungen. Daher ist es so, dass die erste Staffel als eher leichte(re) Kost bezeichnet werden kann, die va. bei Frauen Gefühle und Gedanken wie nach „Shades of Grey“ auszulösen vermag, der Plot ist vielversprechend und interesseweckend.
Die zweite Staffel kann aber als gelungen bezeichnet werden, da sie mehr in die Tiefe geht. Die Schauspieler überzeugen durch ihr Talent und die Leidenschaft aller kommt sehr gut zum Vorschein. Das traurige Thema der mexikanischen Femizide wird meiner Meinung sehr gut portraitiert und thematisiert. Für knisternde Erotik sorgen immer wieder Sexszenen, die sehr gut und ansprechend gedreht wurden (Stichwort: Lichtverhältnisse, Wechsel von Totale auf Halbtotale etc.).