Maria Fellner: Eine Anti-Atom-Aktivistin der ersten Stunde ist von uns gegangen

Zum Tod von Maria Fellner: Der Einsatz für eine atomfreie Zukunft braucht einen langen Atem.

Viele Jahrzehnte hat sich Maria Fellner als stellvertretende Obfrau der PLAGE – Plattform gegen Atomgefahren und für erneuerbare Energien, ehrenamtlich und unermüdlich dafür stark gemacht, unser Bewusstsein für diese gefährliche und desaströse Technologie zu schärfen.

Als kompromisslose Aktivistin gegen das AKW Temelin an Österreichs Grenze, hat sie mit ihren MitstreiterInnen das längste Transparent der Welt von 10,6 km zwischen dem tschechischen Tyn und Temelin ausgerollt, an dem sich über 10.000 ÖsterreicherInnen beteiligt haben.

Diese Aktion schaffte es nicht nur ins Guinness Buch der Weltrekorde, sondern war auch ein Zeichen dafür, wie vital die Widerstandsbewegung in den 1990er Jahren war.

Verhindert konnte Temelin damit nicht werden, aber es kann als Erfolg gelten, dass von den ursprünglich vier nur zwei Reaktoren gebaut wurden.

Ehrenamtliches Engagement ist aber nicht immer nur anhand medienwirksamer Aktionen zu messen, sondern zeigt sich wesentlich in der konsequenten und kontinuierlichen Mitarbeit für eine bessere, in diesem Fall, eine atomfreie Zukunft.

Für diesen Einsatz wurde Maria Fellner 2020 das Landesumwelt Verdienstzeichen des Landes Salzburg verliehen.

Am 30. März 2022 hat nun das aktionistische Kämpferherz von Maria Fellner zum schlagen aufgehört.

Mit ihr verliert die PLAGE eine Mitstreiterin der ersten Stunde, die mit ihrer Überzeugungskraft und ihrem „inneren Feuer“ alle die sie gekannt haben begeistern konnte.

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