von Lydia Gaßner
„Mama, luag amol. Da umarmen sich zwo Männer. Hond si de gern? Sind dia vahürotet?“
„Wo? A ja..Jo, sicher, warum ned?“
„Und wer kriagt denn s`Baby im Bauch?“
Jo, mmh. So ist es, liebe Leserinnen und Leser. Mir fällt so etwas nicht mehr auf, wer sich da umarmt, oder welche Hautfarbe diejenigen haben, da haben mir meine Eltern denk ich etwas Wichtiges mitgegeben: Alle Menschen sind gleich. Aber ich hoffe, ihr könnt euch gut konzentrieren, trotz Corona – Long-Schwäche und seid mathematisch mit der kleinen Malreihe so fit unterwegs, so wie die Susi mit ihrem dritten Platz und ihrem gewonnenen Pokal beim gestrigen Frauenlauf, weil ohne Frauen läuft ja gar nichts – denn irgendjemand muss ja in die Drogeriemärkte einkaufen gehen und die zukünftige verwöhnte Brut heranzüchten können.
Und jetzt noch besser: Die Regierung kommt jetzt anscheinend zur Vernunft, heißt es. Bei was? Neben den ganzen 1-G, 2-G und 3-G Regeln, gibt es jetzt sogar etwas Neues: Das 3 x 3! Wer innerhalb der vergangen drei Monate mit drei oder mehr verschiedenen Partnern Sex hatte, wird für drei Monate von der Blutspende ausgenommen. Egal ob dreimal mit dem gleichen Partner oder mit allen drei auf einmal in der Nacht. Egal, ob Mann, Frau, Hetero, Homo, Trans oder Trottel. Das ist die sogenannte Drei-mal-drei-Regel. Egal ob es ein Februar mit 28 Tagen war, oder drei Februar, oder verlängerte Wochenenden. Jetzt wird kein Schwuler und keine Lesbe mehr diskriminiert. Zumindest nicht beim Blutspenden. Zumindest nicht dort. Sonst schon. Sonst sind sie ja nicht normal und die Eltern gleich mal Schuld.
Die haben ja da dann offensichtlich vieles falsch gemacht mit ihrer Erziehung. Ganz klar, weil Respekt muss man schon auf das Kind eindreschen und fest über andere gleich schimpfen, nicht bedingungslose Liebe und das Kind so annehmen wie es ist, blabla… dann werden das alles nur Weicheier! Immer schön ein Vorbild für den eigenen faulen kleinen verzogenen Rotzlöffel sein, der muss dann ja auch selber gleich merken, dass er Gott und Herrscher sein könnte.
Und normal ist so gleichgeschlechtliche Liebe auch nicht, weil es das ja nicht in der Tierwelt gibt. Zumindest nicht bei Schweinen, Ochsen, Eseln und Affen. Halt! Bei Affen schon. Irgendwo kommt das ganze ja her, das HIV und die Affenpocken. Und bei über 1000 anderen Tierarten gibt es das auch, aber die erkennen die meisten Bauerntrampel und engstirnigen Hinterwäldler mit ihren verschmierten Lesebrillen vom Diskounter beim sonntäglichen Stammtischbiergelager nicht mehr. Das wollen die auf keinen Fall akzeptieren, während ihre Frauen heimlich in der Kirche s‘Rosenkränzle dreimal rauf und runter plappern, je öfter gesagt, desto öfter geglaubt. Weil wenn das eigene 14-jähre unschuldige Büblein doch den Nachbarsjungen anhimmelt, und etwas zu oft zur Nachhilfe kommt – das kann nur eine Sünde sein. Und Enkerl wird sie dann auch keine bekommen, quasi richtig sinnlos das ganze Popokuscheln. Aber sind kinderlose Hetero-Paare auch sinnlos? Sex haben ja Papa und Mama nur zum Kindermachen, das ist überhaupt kein Spaß, nur Pflicht. Ganz klar! Heimlich zu den Frauen ins Puff gehen sie ja dann nur, weil die ihnen so leidtun, die armen kleinen Mädchen und Ladyboys vom Osten. Die haben ja kein Geld, das muss man schon unterstützen. Wenn die Augen fest zu sind, und alles gewaschen, ist es ja egal, wer da wo herumfummelt.
Die SUSI wünscht einen schönen Sonntag!