Ein Freizeittipp, der nicht nur die Herzen von Technikbegeisterten höher schlagen lässt: Einzigartig und faszinierend für Erwachsene und Familien mit Kindern ist das Dornier Museum in Friedrichshafen.
Von Bandi Koeck
Die sehr ansprechend gestaltete Museumswelt im grössten Technikmuseum im Bodenseeraum zeigt 100 Jahre Luft- und Raumfahrt und illustriert den Traum vom Fliegen. Claude Dornier war Luftfahrtpionier, der mit riesigen Flugbooten unterwegs war. Zahlreiche nostalgische Passagiermaschinen, aber auch ein Kampfjet und Hubschrauber sowie Gerätschaften aus dem Weltall werden gezeigt und können teils auch bestiegen werden. Unzählige Weltrekorde, Patente und technische Höchstleistungen dokumentieren die eindrucksvolle Geschichte des Unternehmens Dornier.
Wechselvolle Geschichte
Die Dornier Werke in Friedrichshafen haben eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Hier am Bodensee wurden sehr spezielle und ausgeklügelte Maschinen erstellt. Im Zweiten Weltkrieg wurde hier für Hitlerdeutschland Kriegsgerät gebaut und von Alliierten schwerst bombardiert. Die unzähligen Bomben und Kriegsgeräte, die sich heute in den Untiefen des Bodensees befinden, zeugen von dieser schlimmen Zeit.
Von Helikopter bis Flugboote
Zu den Höhepunkten des Museums zählen der Flugzeughangar. Mit dem nostalgischen Passagierflugzeug Dornier Merkur und dem Flugboot Wal warten hier zwei originalgetreue Nachbauten und zum Teil noch flugfähige, jüngere Maschinen auf Besucher. Der Hubschrauber Bell UH_1D lädt zum Einsteigen ein und beim Blick ins Cockpit der Maschinen werden grosse und kleine Fliegerträume wahr.
Legende DO 24 ATT
Die DO 24 ATT ist nichts anderes als die Rückkehr einer Legende: Es ist das letzte noch flugfähige Exemplar des Typs Do 24. Das im Jahr 1943 gefertigte Flugboot war ab 1944 auf Mallorca bei der Seenotrettung im Einsatz und kehrte vor über 50 Jahren an den Bodensee zurück. In den 80er Jahren wurde es zu einem amphibischen Versuchsflugzeug zur Erprobung neuer Technologien umgebaut. Die noch flugfähige Do 24 ATT von Iren Dornier, Enkel des Luftfahrtpioniers Claude Dornier, präsentiert sich im Aussenbereich des Museums.
Startfeld von Zepplin NT
Besucher des Museums können auf der grossen Besucherterrasse einen Blick auf das Flughafenrollfeld mit der Start- und Landefläche des Zeppelin NT, der fast täglich verkehrt, erhaschen. Nicht unerwähnt bleiben darf die MS Altenrhein – das Boot zur Do X – ein aktuelles Projekt mit Restaurierungsarbeiten. Mehr dazu auf www.die-altenrhein.de.
Für Kinder wartet nicht nur eine sehr eindrückliche Playmobil- und LEGO-Welt, die leider nur bestaunt aber nicht bespielt werden kann (es wäre wünschenswert, wenn ein Teil dieser Ausstellung Kindern das Spielen zugänglich machen könnte), aber auch eine Schnitzeljagd bzw. Rätseltour mit TONIE-Boxen. Diese ist schön, lenkt aber vom eigentlichen Museumsbesuch etwas ab, was dann entweder mehr Zeit in Anspruch nimmt oder einen erneuten Besuch erfordern kann. Toll sind – gerade für kleinere Besucher – tretbare kleine Flieger zum Hineinsitzen und Bauklötze im Erdgeschoss. Auch ein Ferienprogramm mit Angeboten und Aktionen wird geboten.
Für Erwachsene gibt es neue interaktive Guides fürs Smartphone, welche an der Museumskassa für 1 Euro Aufpreis erhältlich sind – Das Mitbringen von Kopfhörern wird empfohlen. Öffentliche Führungen (Einzelbesucher 1,50, Familien 3 Euro) finden von Mai bis Oktober täglich um 11.30 Uhr statt sowie von November bis April an den Wochenenden um 11.30 Uhr.
Fakten:
- Dornier Museum Friedrichshafen
- Öffnungszeiten Mai bis Oktober: täglich 10.00 bis 17.00 Uhr
- November bis April:Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr
- info@dorniermuseum.de
- www.dorniermuseum.de