von Lydia Gaßner:
„Mama, wia lang fahrn ma nu?“
„Wir sind do grad ersch losgfahra!“
„Ja, aber wenn sin mr endli do?“
„I mag nümma. I muss aufs Klo.“
„I han an Hunga. Und mir isch heiß!“
Ja, ich weiß nicht, liebe Leserinnen und Leser – aber Urlaub mit Kinder, ja… es gibt nichts Schöneres, es gibt NICHTS SCHÖNERES, (Ihr wisst, liebe Leserinnen und Leser, ich liebe meine Kinder , sie sind das beste auf der Welt) aber es wäre schon schön, wenn auch mal nicht…nicht? Wenn einfach, ich weiß nicht, wenn bei der Autofahrt einfach NUR der Stau nervt oder nur die Fliege, die seit Fahrtbeginn im Auto herumsurrt, oder der Kaffee noch zu heiß ist, und man sich den Mund daran verbrennt. Und das Kaffeekeksi mit niemanden geteilt werden muss. Wenn das Eis genau die Sorte hat, die man wollte, und nicht einfach schnell gewählt. Wenn die billigen Flipflops vom kleinen Laden zwischen den Zehen aufschürfen und es beim Baden brennt, aber kein Pflaster weit und breit. Wenn auf dem Teller genau das liegt, worauf man sich schon am Strand gefreut hat, an den man einfach geschlafen hat und das Gesicht zerknautscht ist und die Schultern leicht verbrannt, wenn auf dem Teller irgendwas mit gegrilltem Gemüse und Linsen oder so mit Schafskäse und Rucola – und nicht schon wieder der Rest vom zerdrückten Kinderschnitzel in Ketchup liegt. Wenn am Nebentisch die Kinder herumplärren und man dann völlig entspannt feststellt- es sind ja gar nicht meine!
Ha! Ha, ha, da lacht das Auge! Und man kann den Eltern dabei zusehen, wie ihre Haare von Minute zu Minute grau werden und ihr Gesicht 30 Jahre altert, und wie sie dann selber auch immer schlechter gelaunter werden und sich gegenseitig angiften und endlich froh sind, wenn sie wieder zuhause angekommen sind („ Toller Urlaub, na ganz ein toller Urlaub, nächstes Jahr wieder, gell Kinder, gell!“) – während man entspannt ein Prosecco schlürft, sich beim Salatblatt verschluckt, das schöne Kleid anpatzt und feststellt, dass man selber auch ziemlich ungeschickt sein kann. Aber merkt keiner. Hihi.
Und man sitzt so da und schaut und schaut und schaut, das hat man früher schon getan ohne Kinder. Schauen, ganz ungewohnt ist das. Einfach schauen. Und wenn es heiß wird, abkühlen. Und dann einschmieren und wieder schauen und schauen. Vielleicht auch in ein Buch, ein englisches! Man springt da nicht ständig herum. Mama dies und Mama das, und Papa dies und Papa – „Nein, nicht den Papa stören, der schläft, DER HAT JA URLAUB.“…man schaut einfach. Mit Sonnenbrille. Schauen.
Schaut den hübschen braungebrannten Italienerinnen in ihren knappen Bikinis in ihren viel zu großen Dingern – also ich weiß nicht, ob es da noch eine Untergrenze an Stoffmenge geben kann – und Italienern zu, wie sie mit ihren knackigen Popöchen, Six Pack und schön definierter Brust herumspringen und sich nach den Ball bücken, dazwischen laufen irgendwelche bärtigen alten Männern mit dicken haarigen Bäuchen durchs Bild… Bild kaputt…
Naja, schau den Schwan weiter zu, der von zwei Buben mit Brot gefüttert wird, bis dass er wieder ausholt mit seinem Schnabel. Dann blärren sie wiedermal und stören das sonnige gemütliche Wochenende. Kinder, tzzz. Ich weiß nicht, wer die erfunden hat. Manche bleiben es ja zur Sicherheit für immer, weil ohne geht’s dann auch nicht.
In diesem Sinne wünscht die SUSI einen schönen Wochenstart!