Entlang der Radroute Nr. 1 vom Bodensee bis zur Silvretta – in Vorarlberg, der Schweiz und in Liechtenstein
Tausende Flüchtlinge versuchten zwischen März 1938 und Mai 1945 über Vorarlberg die rettende Schweiz zu erreichen: Verfolgte Jüdinnen und Juden, politische Gegner*innen der Nazis, Deserteure, Kriegsgefangene, Zwangs- und Fremdarbeiter*innen aus besetzten Ländern Europas. Bereits im Sommer 1938 begann die Schweiz die Grenzen abzuriegeln. Fluchthelfer*innen auf beiden Seiten der Grenze konnten manchen noch ein Entkommen ermöglichen, aber es gab nun nur noch illegale Wege in die Freiheit.
Entlang der Radroute Nr. 1, von Bregenz bis Partenen, und an ausgewählten Orten in der Schweiz und in Liechtenstein markieren symbolische Grenzsteine 52 Hörstationen zu diesen Flüchtlingsschicksalen, und laden per QR-Code dazu ein, sich auf die Geschichte des jeweiligen Ortes einzulassen, innezuhalten und die Umgebung aufmerksam wahrzunehmen.
Über die Grenze erzählt von Odysseen durch ganz Europa und von einheimischen Schmugglern, die zu Fluchthelfern werden, von Liebenden, die aus dem Gefängnis ausbrechen und Kriegsgefangenen die sich verirren, von protestierenden Schülerinnen und Verhören durch die Gestapo, von Abenteuern am Geburtstag, von gefährlichen Wegen über den Rhein und die Berge – von menschlichem Mut, Verfolgung, Behördenwillkür und Widerstand.
Die Erfahrungen der Flüchtlinge spiegeln sich in persönlichen Briefen, Dokumenten der deutschen und Schweizer Behörden, in Erinnerungen von Zeitzeugen und Fotografien der Schauplätze. Aus ihnen entsteht ein Bild der damaligen Ereignisse aus vielen Perspektiven – zu hören, zu lesen, zu sehen. Unterwegs mit dem Fahrrad zwischen See und Bergen, auf beiden Seiten des Rheins, beiden Seiten einer Grenze, die noch heute zugleich trennt und verbindet.
Als Plattform für diese Erkundung der Grenzlandschaft im Rheintal und in den Bergen dient die Website www.ueber-die-grenze.at.
Festakt zur Einweihung am Schlossplatz Hohenems
Sonntag, den 3. Juli 2022, 15.00 bis 18.30 Uhr
15.00: Musik:
- Die Bauernfänger
- Ernst Reiner: Akkordeon
- Ralph Hollenstein: Kontrabass
- Peter Marnul: Gitarre
- Helmut Fetz: Perkussion
- Klemens Mairer: Violine
- Robert Bernhard: Saxophon
16.00: Reden und Performance
Grußworte:
Dieter Egger, Bürgermeister der Stadt Hohenems
Barbara Schöbi-Fink, Landesstatthalterin Vorarlberg
Eva Häfele, Rad-Lobby Vorarlberg
Stefan Keller (Paul Grüninger Stiftung, St. Gallen)
Jonathan Kreutner (Zürich, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds, Sohn von Robert Kreutner, der als Kind mit seinen Eltern bei Hohenems über den Alten Rhein in die Schweiz floh)
Gabriel Heim (Basel, Autor, Enkel von Marie Winter, die 1942 beim Versuch, in Hohenems über den Alten Rhein zu fliehen, gefasst und nach Maly Trostinec deportiert und ermordet wurde)
Simone Prodolliet (Bern, eh. Geschäftsführerin der Eidgenössischen Kommission für Migrationsfragen, Nichte des Schweizer Diplomaten und Fluchthelfer in Bregenz Ernest Prodolliet)
„S´ist Krieg! S´ist Krieg!“ (Matthias Claudius)
Eine Performance mit Jugendlichen der Offenen Jugendarbeit Hohenems unter der Regie von Brigitte Walk / walktanztheater
Gerald Knaus (Vorsitzender der Europäischen Stabilitäts-Initiative ESI, Berlin)
17.15: Musik:
Salingari Sextett:
Über Meere und Flüsse
Andreas Paragioudakis: Lyra, Laute, Gesang
Moaaz Al Shamma: Oud, Gesang
Robert Bernhard: Saxophone
Yenisey Rodriguez: Violoncello
Martin Grabher: Drums
Christos Stertsos: Trad. Perkussion
Am Schlossplatz sorgen die dortigen Gastronomen und Food Trucks mit einem reichhaltigen Angebot für das leibliche Wohl.
3. Juli 2022
Fahrradsternfahrt entlang der Fluchtwege an der Grenze
zum Festakt am Hohenemser Schlossplatz
Startpunkte in:
Bregenz
- Treffpunkt: 12.30 Uhr – Großer Bahnübergang am Hafen Bregenz (Hafengebäude „Welle“)
- Begrüßung durch Bürgermeister Michael Ritsch. Kurzvorträge zu Fluchtgeschichten (Meinrad Pichler und Simone Prodolliet). Gemeinsame Radtour zur Eröffnungsfeier in Hohenems.
Lustenau
- Treffunkt: 13.30 Uhr – Museum Rhein-Schauen, Höchster Straße 4, Lustenau
- Begrüßung durch Bürgermeister Kurt Fischer, Radtour mit „Kurzführungen in situ“ zur Eröffnungsfeier in Hohenems, geführt von Oliver Heinzle (Gemeindearchiv Lustenau)
Dornbirn
- Treffpunkt: 13.00 Uhr – vor dem Kulturhaus Dornbirn
- Radtour zur Eröffnungsfeier in Hohenems, geführt von Klaus Fessler (Dornbirner Geschichtswerkstatt). In Kooperation mit der Stadt Dornbirn und der Radlobby Vorarlberg.
Hohenems
- Treffpunkt: 13.00 Uhr – Grenzübergang Hohenems, Zollamt
- Radtour zur Eröffnungsfeier auf dem Schlossplatz, geführt von Philipp Rusch (Jüdisches Museum Hohenems)
Altach
- Treffpunkt: 12.30 Uhr – Fitnessparcour am Alten Rhein
- Radtour zur Eröffnungsfeier in Hohenems, geführt von Judith Niederklopfer-Würtinger (Jüdisches Museum Hohenems) und Harald Walser (Historiker und Nationalrat a.D.)
Feldkirch
- Treffpunkt: 11.00 Uhr – Neustadt
- Es sprechen: N.N. (Stadt Feldkirch) und Johannes Spies (erinnern.at)
- Es spielen: Andreas Paragioudakis und Robert Bernhard
- Radtour zur Eröffnungsfeier in Hohenems, geführt von Tobias Reinhard (Jüdisches Museum Hohenems). In Kooperation mit der Abteilung Kunst und Kultur der Stadt Feldkirch.
- Start: ca. 11.30
- Bludenz
- Treffpunkt: Radroute Nr. 1, Oberer Illrain 17
- Open-Air Ausstellung: Verfolgung und Widerstand. Biographische Aspekte der NS-Diktatur
- 10.00 / 11.00 / 12.00 Uhr: Impulsvorträge von Stadtarchivar Stefan Stachniß
- Startzeit: Jeweils nach den Impulsvorträgen (S-Bahn bis Feldkirch, von dort Weiterfahrt mit dem Fahrrad)
Weiteres Programm am Eröffnungswochenende
- Hittisau, 2. Juli 2022, 16.30 Uhr
- Frauenmuseum
- Hilda Monte, eine Europäerin im Widerstand
- Mission nach Feldkirch, Bludenz, Bregenz, Dornbirn
- Vortrag von Andreas Wilkens (Paris-Metz)
In der Nacht auf den 17. April 1945, wenige Tage vor Kriegsende, wurde in Tisis an der Grenze zu Liechtenstein die Widerstandkämpferin Hilda Monte festgenommen – und beim Versuch zu fliehen erschossen. Die junge Frau, sozialistische Aktivistin und Autorin war nach Vorarlberg gekommen, um dem Widerstand in Österreich zu helfen.
Geboren in Wien und aufgewachsen in Berlin, musste sie 1934 ins Exil gehen, nach Frankreich, England und schließlich in die Schweiz. Lange Jahre schrieb sie gegen die Terrorherrschaft des Nationalsozialismus an, in Analysen, Aufrufen, Büchern und Gedichten. Die „Einheit Europas“ war für sie die entscheidende Bedingung, um den künftigen Frieden zu sichern. In einem Schreiben von 1943 wurde sie nach ihrer Nationalität gefragt. „Ich kann mich nur als Europäerin bezeichnen. Aber ich fürchte, wir haben die Zeit noch nicht erreicht, in der das erlaubt ist.“
Andreas Wilkens ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität Lothringen – Metz.
Im Anschluss Führung durch die Ausstellung durch Sabine Apostolo
verfolgt / verlobt / verheiratet. Rettende Ehen jüdischer Frauen ins Exil
Im März 1938 beginnt für österreichische Jüdinnen und Juden ein Wettlauf gegen die Zeit. Einige Wiener Jüdinnen retten sich durch eine Scheinehe mit einem ausländischen Staatsbürger. Die Ausstellung im Frauenmuseum Hittisau spürt den Lebenswegen und unterschiedlichen Schicksalen von dreizehn österreichischen Jüdinnen nach.
In der Ausstellung wird auch Hilda Montes Geschichte erzählt. Die Übernahme aus dem Jüdischen Museum Wien wurde um Objekte zu Hilda Montes Leben erweitert.
und Besichtigung der Open-Air-Ausstellung
darüber sprechen
Nationalsozialismus und Holocaust: Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen
- Eine Kooperation der Gemeinde Hittisau mit erinnern.at
- Am Dorfplatz von Hittisau vor dem DENK.MAL erzählen vierzehn Zeitzeug:innen wie Schulfreund:innen sie ausgrenzten, wie Nachbar:innen zu Feind:innen wurden, wie der Staat zum Mörder. Sie erzählen, wie sie überleben konnten und wie es ihren Familien erging.
- Ort: Platz 501, 6952 Hittisau, T 05513 20537, kontakt@frauenmuseum.at
- www.frauenmuseum.at
- Bludenz, 3. Juli 2022, 10.00 bis 17.00 Uhr
Open-Air Ausstellung
Verfolgung und Widerstand. Biographische Aspekte der NS-Diktatur
Vor 75 Jahren endete im Mai 1945 mit dem Einmarsch der französischen Armee die NS-Diktatur in Bludenz. Einen einschneidenden Bruch bedeutete das vor allem für jene Menschen, die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung gewesen waren oder Widerstand gegen das faschistische System geleistet hatten. Allerdings wurden ihre Stimmen in der Nachkriegsgesellschaft kaum gehört – zu sehr wurde dadurch der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung ihre Duldung der NS-Verbrechen und in manchen Fällen gar die Mittäterschaft vor Augen geführt. Über Jahrzehnte wurde die Erinnerungskultur vom Gedenken an die gefallenen Soldaten der deutschen Wehrmacht dominiert. In der Ausstellung des Stadtarchivs Bludenz, kuratiert von Stadtarchivar Christof Thöny, werden ausgewählte Biographien von Menschen vorgestellt, die in Bludenz Widerstand gegen das NS-Regime leisteten oder Opfer von Verfolgung wurden.
- Ort: Radroute Nr. 1, Oberer Illrain 17, 6700 Bludenz
- Hard, 3. Juli 2022, 19.00
- Filmvorführung im Zelt auf der Festwiese am See
- im Rahmen von Kino am See – hardmovie
Akte Grüninger (Regie: Alain Gsponer, Schweiz 2014, mit Stefan Kurt, Maximilian Simonischek, Anatol Taubman, Ursina Lardi u.a.)
«Akte Grüninger» erzählt die Geschichte des St. Galler Polizeikommandanten Paul Grüninger (1891-1972), der kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges Hunderten von Juden die Flucht aus Nazi-Deutschland ermöglichte. Nach der Machtübernahme der Nazis in Österreich wurde die Grenze zwischen Vorarlberg und St. Gallen zum Nadelöhr für Flüchtlinge, die sich in die Schweiz retten wollten. Paul Grüninger und andere Fluchthelfer gerieten ins Visier der Schweizer Behörden.
- Eintritt frei!
- Ort: Festwiese am See (Stedepark), Seestraße 34, 6971 Hard
Geführte Radtouren im Sommer
Bregenz. Und weiter?
Obwohl Bregenz nicht direkt an der Grenze zur Schweiz liegt, führen die Spuren vieler Fluchtgeschichten dorthin. Im Grenzpolizeikommissariat Bregenz (Gestapo) wurden viele Flüchtige einem ersten Verhör unterzogen, Tausende wurden im Gefangenhaus in der Oberstadt inhaftiert. Auf einer Radtour durch Bregenz werden Schicksale von Flüchtenden und Helfern näher beleuchtet.
- Termine: Sa 16. Juli 2022 und 13. August 2022
- Treffpunkt: 10.00 Uhr, großer Bahnübergang am Hafen Bregenz (Hafengebäude „Welle“)
- Dauer: ca. 1,5 Stunden
- Florian Guggenberger MA, Archivar und Historiker, Stadtarchiv Bregenz
- Infos und Anmeldung: stadtarchiv@bregenz.at, 05574 410-1562
- Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Stadtarchiv Bregenz
Lustenau. Am Rhein entlang
Die Radwanderung führt vom Museum Rhein-Schauen ausgehend bis zum Zollamt Schmitter. Bei Zwischenstopps an den sieben sich auf Lustenauer Gemeindegebiet befindenden Stationen des Hörwegs werden die Künstlerin Margit Bartl-Frank und der Historiker Oliver Heinzle im Dialog aus ihrer jeweiligen Perspektive auf das Thema Flucht eingehen und die vor Ort präsentierten Geschichten vertiefen.
- Termin: Sa 6. August 2022
- Treffpunkt: 15.00 Uhr, Museum Rheinschauen (Höchster Straße 4, Lustenau)
- Dauer: ca. 2,5 Stunden
- Oliver Heinzle, Jg. 1976, forscht als Mitarbeiter des Historischen Archivs der Marktgemeinde Lustenau seit rund 15 Jahren zur lokalen Zeitgeschichte
Margit Bartl-Frank, geboren in Vorarlberg, wohnt und arbeitet seit über 25 Jahren in Au/SG. Ihr Interesse liegt an gesellschaftlich, politisch und sozialen Themen und deren Umsetzung im öffentlichen Raum. - Infos und Anmeldung: kultur@lustenau.at, 05577 8181-4200
- Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Historischen Archiv der Marktgemeinde Lustenau und dem Atelier Bartl-Frank.
Hohenems. Am Alten Rhein
Die Grenze am Alten Rhein bei Hohenems wurde im Sommer 1938 zum Nadelöhr in die Schweiz. Gemeinsam starten wir am Jüdischen Museum und fahren mit dem Rad vorbei am Gasthaus Habsburg, einem der Schauplätze, hinunter zur Grenze am Alten Rhein. Unterwegs hören wir Geschichten über jüdische Flüchtlinge und Fluchthelfer, von Glück und Zufall, von Scheitern und Sterben in Hohenems. Die Radtour führt bis nach Lustenau und zurück. Wer mag, kann hinterher noch zwei der Opfer an der Grenze auf dem Hohenemser Friedhof St. Anton besuchen.
- Termin: Sa 9. Juli 2022
- Treffpunkt: 15.00 Uhr, Jüdisches Museum Hohenems (Schweizer Straße 5, 6845 Hohenems)
- Dauer: ca. 2 Stunden
- Dr. Hanno Loewy ist Literatur- und Filmwissenschaftler, Ausstellungskurator und seit 2004 Direktor des Jüdischen Museums Hohenems. Er schreibt über Jüdische Kultur und Gegenwart, Geschichte und Erinnerungspolitik.
- Infos und Anmeldung: office@jm-hohenems.at, 05576 73989
- Eine Veranstaltung des Jüdischen Museums Hohenems
Altach. Vom Kieswerk zum Waibelloch
Im August 1938 fragt sich der Zürcher Polizeidirektor Robert Briner: “Können wir die Grenzen nicht besser verschließen?” Mit der großen Fluchtbewegung nach dem sog. Anschluss wurde der Alte Rhein zu einem wichtigen Grenzabschnitt, über den eine große Zahl an Flüchtenden versuchte vor der nationalsozialistischen Verfolgung in die Schweiz zu gelangen. Harald Walser und Judith Niederklopfer-Würtinger erkunden auf der Radtour einzelne Schicksale eingebettet in die politische Entwicklung.
- Termin: Sa 3. September 2022
- Treffpunkt: 16.00 Uhr, Fitnessparcours Altach, Ende: beim Zollamt Hohenems
- Dauer: ca. 2 Stunden
- Dr. Harald Walser, Historiker, zahlreiche Publikationen zur Zeitgeschichte
- Mag.a Judith Niederklopfer-Würtinger, Archäologin/Romanistin. Seit 2006 in diversen Museen tätig, seit 2015 Mitarbeiterin der Kulturvermittlung im Jüdischen Museum Hohenems.
- Infos und Anmeldung: office@jm-hohenems.at, 05576 73989
- Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Johann-August-Malin-Gesellschaft
Mäder. Um den Kummenberg
Diese Radtour führt uns am Rhein entlang zum Zollamt Mäder, verlässt dort die Krone des Hochwasserdamms und führt weiter in die umliegenden Dörfer. Vom Steinbruch Kutzen geht es weiter zum Schotterwerk am Kummenberg und in den Ortskern von Götzis. Während des Nationalsozialismus wurden tausende Menschen in diese Dörfer verschleppt, um dort Zwangsarbeit zu leisten. Was ist noch darüber bekannt, wo waren die Zwangsarbeitslager, in welchen Betrieben mussten sie arbeiten und wie war das alles organisiert?
- Termin: Sa 23. Juli 2022
- Treffpunkt: 15.00 Uhr, ehemaliges Zollamt Koblach (Schauraum „ZollART“)
- Ende: im Zentrum von Götzis
- Dauer: ca. 2 Stunden
- Miro Schawalder ist Künstler und Filmemacher. Gemeinsam mit Florian Wegelin und Elias Gross entwickelte er einen Hörspaziergang zu NS-Zwangsarbeit, Hochwasserschutz und Flucht (rheinvorland.info).
- Infos und Anmeldung: office@jm-hohenems.at, 05576 73989
- Eine Veranstaltung in Kooperation mit Verein „Recherche NS-Zwangsarbeit am Rhein“
Feldkirch. Vom Bahnhof zum Egelsee
Noch bevor die Nationalsozialisten am 12. März 1938 offiziell die Macht im Land übernahmen, organisierten in der Nacht vom 11. auf den 12. März lokale SA- und SS-Einheiten den Grenzschutz. Die Sicherung der Grenze hatte bis Kriegsende hohe Priorität. Trotzdem kam es zu einer ganzen Reihe von illegalen Grenzüberquerungen. Manche glückten, viele endeten im Gerichtsgefängnis im Zentrum von Feldkirch. Tobias Reinhard erkundet auf einer Radtour das Schicksal von Verfolgten auf der Flucht, die mutigen Kurierdienste von Widerstandskämpferinnen und die Fluchtbewegungen der letzten Kriegstage.
- Termine: Sa 30. Juli 2022 und Sa 27. August 2022
- Treffpunkt: 15.00 Uhr, Bahnhof Feldkirch (Fahrradparkabstellplatz)
- Ende: beim Egelsee an der Liechtensteiner Grenze
- Dauer: ca. 2 Stunden
- Mag. Tobias Reinhard arbeitet als freier Kulturvermittler, u.a. für das Jüdische Museum Hohenems und _erinnern.at_.
- Infos und Anmeldung: office@jm-hohenems.at, 05576 73989
- Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Feldkirch
Bludenz. Spurensuche am Radweg und in der Stadt
Für viele Menschen, die vor der NS-Diktatur in die Schweiz flüchteten, war Bludenz eine Durchgangsstation, die mit dem Zug erreicht werden konnte. Das gilt etwa für Franz Weinreb, der sich über das Brandnertal Richtung Schweizer Grenze durchschlug. Solche Schicksale werden bei der Radtour rund um Bludenz thematisiert. Darüber hinaus werden Erinnerungsorte in der Stadt einbezogen, die in der Biografie jener Familien eine Rolle spielten, die sich zwischen 1938 und 1945 in Bludenz aufhielten.
Termine:
- Sa 16. Juli 2022 mit Christof Thöny
- Sa 13. August 2022 mit Stefan Stachniß
- Treffpunkt: 16.00 Uhr, Vorplatz Bahnhof Bludenz
- Ende wieder beim Bahnhof Bludenz
- Dauer: ca. 1,5 Stunden
- Mag. Christof Thöny ist Lehrer und Historiker und für das Stadtarchiv Bludenz tätig.
- Stefan Stachniß, MA ist Historiker und Archivar. Seit 2020 ist er für das Projekt Regionalarchiv Bludenz-Bürs-Nüziders tätig.
- Infos und Anmeldung: archiv@bludenz.at
- Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Stadtarchiv Bludenz und dem Geschichtsverein Region Bludenz
Schruns-Tschagguns. Vom Gefängnis bis zur Ill
Ausgehend vom ehemaligen Bezirksgefängnis in Schruns führt uns die Route zum St. Josefsheim und schließlich weiter bis nach Tschagguns. Im einstigen Gefängnis, das heute das Heimatmuseum beherbergt, waren in den Jahren 1938 bis 1945 zahlreiche Flüchtlinge und Zwangsarbeitskräfte inhaftiert. Dementsprechend wird den beiden Themenschwerpunkten Flucht und Zwangsarbeit an verschiedenen Stationen in Schruns und Tschagguns nachgespürt.
- Termin: Sa 10. September 2022
- Treffpunkt: 16.00 Uhr, Montafoner Heimatmuseum Schruns
- Dauer: 1,5 Stunden
- Dr. Michael Kasper ist Historiker und Leiter der Montafoner Museen.
- Info und Anmeldung: www.montafoner-museen.at, info@montafoner-museen.at
- Eine Veranstaltung in Kooperation mit den Montafoner Museen und dem Geschichtsverein Region Bludenz
Dornbirn. Gedächtnisorte zwischen Kulturhaus und Turteltaubweg
„In ihrer kulturellen Überlieferung wird eine Gesellschaft sichtbar: für sich und für andere. Welche Vergangenheit sie darin sichtbar werden […] läßt, sagt etwas aus über das, was sie ist und worauf sie hinauswill.“ J. Assmann
Wie veränderte sich Erinnerungskultur in Vorarlberg, wo fehlt heute Erinnerung und welche Form der Erinnerung ist überhaupt angebracht? Ausgehend vom neuen Erinnerungszeichen „Grenzstein“ beim Kulturhaus Dornbirn werden Gedächtnisorte und Plätze in Dornbirn erkundet, die mit der Geschichte des Nationalsozialismus und deren Erinnerung verbunden sind. Anhand von sechs Stationen im Stadtgebiet werden Fragen zum Erinnern bzw. Nicht-Erinnern von Menschen und geschichtlichen Ereignissen diskutiert und Bezüge zur Gegenwart gesucht.
Johannes Spies ist Lehrer für Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung, Netzwerkkoordinator von _erinnern.at_ in Vorarlberg, Obmann der Johann-August-Malin-Gesellschaft und Mitarbeiter am Jüdischen Museum Hohenems im Bereich Kulturvermittlung.
- Termin: 20. August 2022
- Treffpunkt: 10.00 Uhr, Kulturhaus Dornbirn
- Ende: Kreuzung Turteltaubweg / Lustenauerstraße
- Dauer: ca. 2 Stunden
- Infos und Anmeldung: johannes.spies@erinnern.at
- Eine Veranstaltung in Kooperation mit _erinnern.at_
Montafoner Theaterwanderung „Auf der Flucht“ – eine Grenzerfahrung zwischen Österreich und der Schweiz des teatro caprile
Gargellen, Juli bis September
Das interaktive Stück „Auf der Flucht“ nimmt Dich mit auf eine eindrückliche Reise in die Vergangenheit. Bei der von Friedrich Juen geführten Wanderung von Gargellen in Richtung Sarotlajoch spürst Du gemeinsam mit dem „teatro caprile“ an wechselnden Spielorten zwischen Österreich und der Schweiz dem Schicksal jener Menschen nach, die die Schrecken des Zweiten Weltkriegs am eigenen Leib erfahren mussten. Gespielt wird im Hotel Madrisa, in Alphütten und im freien Gelände. Das Stück basiert auf Zeitzeugenberichten, historischen Dokumenten und literarischen Texten von Franz Werfel, Jura Soyfer und anderen Schriftstellern, die aus Nazi-Deutschland flüchten mussten. Die emotionale Dichte sowie die Auseinandersetzung mit dem historischen Stoff mitten in den Bergen des Rätikon erzeugt intensive Bilder mit Sogwirkung bei allen Teilnehmer*innen.
- Termine: 15./16./17. Juli; 26./27./28. August und 2./3./4. September
- Start jeweils 8.45 bei der Kirche Gargellen
- Kartenpreis: 42,- € (Jugendliche bis 18 Jahren 50 % Ermäßigt)
Anmeldungen erforderlich: www.montafon.at/auf-der-flucht
Über die Grenze
Team
- Projektleitung und Texte: Hanno Loewy (Hohenems)
- Organisation und Recherchen: Raphael Einetter (Hohenems)
- Vermittlungsprogramm: Angelika Purin (Hohenems)
- Design und Grafik: atelier stecher, Roland Stecher, Thomas Matt (Götzis)
- Fotografie: Dietmar Walser (Hohenems)
- Sounddesign: Milan Loewy (Wien)
- Stimmen: Hubert Dragaschnig, Michael Köhlmeier, Hanno Loewy, Meinrad Pichler, Noah Scheiber, Michaela Vogel, Brigitte Walk, Harald Walser
- Website: Altneuland Bildschirmwerkstatt, Niko Hofinger (Innsbruck)
- Betonguss: Rohner Betonwerk (Wolfurt)
- Gravuren: Marmorwerk Prenn (Frastanz)
- Alu-Schilder: Hölzl Gravurtec (Götzis)
- Montage: Heinz Duwe (Götzis)
- Fahrradkarte: aries werbegrafik (Dornbirn)
„Über die Grenze“ ist ein Projekt des Jüdischen Museums Hohenems
in Zusammenarbeit mit: erinnern.at, Bodensee Vorarlberg Tourismus, Land Vorarlberg, Stadtmarketing Hohenems, Radlobby Vorarlberg, Stadt Hohenems, Stadt Feldkirch, Marktgemeinde Lustenau, Stadt Bregenz, Stadt Bludenz, Stadt Dornbirn, Marktgemeinde Hard,den Vorarlberger Gemeinden Höchst, Altach, Mäder, Koblach, Meiningen, Schruns, Tschagguns, St. Gallenkirch und Partenen, den Schweizer Gemeinden St. Margrethen, Au, Widnau, Diepoldsau, Oberriet und Buchs und der Liechtensteiner Gemeinde Mauren.
Das Projekt wurde gefördert durch
- Jacqueline and Marc Leland Foundation, London
- Verein zur Förderung des Jüdischen Museums Hohenems
- Lotteriefonds des Kantons St. Gallen
- Nationalfonds der Republik Österreich
- Bodensee Vorarlberg Tourismus
- RSB Stiftung, Zürich
- Stadt Hohenems
- Stadt Feldkirch
- Marktgemeinde Lustenau
- Land Vorarlberg
- Georges und Jenny Bloch Stiftung, Kilchberg
- Rheintaler Kulturstiftung
- Kulturstiftung Liechtenstein
- Landeshauptstadt Bregenz
- Südkultur
- Stadt Dornbirn
- Stadt Bludenz
- Wirtschaftskammer Vorarlberg, Die Industrie, Feldkirch
- Israelitische Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg
- Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund
- Madeleine und Albert Erlanger-Wyler-Stiftung, Zürich
Alfred und Ilse Stammer-Mayer Stiftung, Zollikon - Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung, Zürich
- Illwerke vkw Vorarlberger Kraftwerke AG
- Collini, Hohenems
- Tectum Spenglerei und Bauwerksabdichtung, Hohenems
- Dornbirner Sparkasse Bank AG
- Double-Check. Netzwerk für Kultur und Bildung in Vorarlberg