von Lydia Gaßner:
„Mama, luag amol, dia Frau! Hat die aber an großen Busen. Hat dia ihren Bikini vergessen?“
„Mmmh?“
„Und ka dia denn mit dem dicka Buch uf dera Liege liegen?“
„Hä?“
Ja, so ist es liebe Leserinnen und Leser. Heute endlich der Durchstarter am Vatertag = Grill- & Bier- & Katertag (🤪schöne Grüße) …wunderbar, nicht?
Sommer, Sonne, Sonnenschein, Following the sun und So a hoaßa Summa mit Fendrichs Oben-Ohne …damals, ohne Klima Stunden um Stunden im Reisestau unterwegs, drauf auf die alte gestreifte grau-weiße Liege, die schon Neunzehnhundert so-und-so in Bibione jeden Sommer 2 Wochen durchgehend Reihe 24 die nackten Hängebrüste von Oma Siglinde und Tante Berta ertragen musste und die engen Höschen mit den herausquetschenden Eiern von schlaksigen jungen Männern mit langer Mähne, bisschen vokuhila. Und beim Eingraben von kleinen nervigen Geschwistern wurden 3000 Lire, leere Bierflaschen und halbe römische Tonfiguren gefunden. Hat jemand da vielleicht versteckt. Die Lire, oder die Venus, oder den ganzen Müll und Plunder, den das Meer an den Strand zurück gespült hat. Oder alte Bikinioberteile, die da irgendwie keiner mehr mitgenommen hat, nach einem heißen Schäferstündchen bei Vollmond auf der alten gestreiften grau-weißen Liege in der Reihe 24. Da fühlte man sich jung und frei, ohne Verhütung, ohne Kleidung.
So wie die Nackedei-Radfahrer in London, fetzten sie durch die Gänge, der Wind lässt alles herumwedeln, was da so wedeln kann. Für die Umwelt. Alles für die Umwelt. Ganze Autobahnen, Umfahrungen und klimatisierte Einkaufszentren werden gebaut – für die Umwelt! Neue Autos, Motorboote, technische Geräte werden gebaut – für die Umwelt! Alles Energieschonend, alles AAA+.
Nachhaltige Cotton-Made-in-Africa, auf den Weg nach Morgen (??), kleine afrikanische Kindermodels lachen mich da am Wochenende früh morgens an! Wirklich! Gerade noch Glück gehabt, dass ich den kolumbianischen Kaffee mit meiner scheiß Bio-Bergbauern Heumilch nicht auf das Prospekt gekotzt habe. Klar, muss man alles kaufen – kaufen – kaufen – kaufen – für nur 4,99 €. Billig, günstig. Hatten die wahrscheinlich selber alles genäht, die Afrikaner und die Kleinen aus Bangladesch. Ah, nein, die in Bangladesch, die nähen dann doch eher für teurere Geschäfte, die sind ja noch willig und nicht ganz so unterernährt und können sich noch länger konzentrieren, ohne dass ihnen die Nähmaschine wieder die Finger zusammentackert. Und wenn sie dann doch mal hier stranden, neben den alten Bikinis und den teuren Champagnerflaschen, also die Kinder, dann klauen sie wieder die Discounter-Kleidung am Flohmarkt, weil dort gibt es keine Security, und schicken sie mit halb brüchigen Containerschiffen aus den 70ger Jahren nach Afrika. Ein biologischer Kreislauf. Alles für die Umwelt – die nackte Wahrheit.
In diesem Sinne wünscht die SUSI noch einen schönen Vatertagsabend und einen schönen Wochenstart!