Um dem Namen (nomen est omen) dieser Kolumne gerecht zu werden, muss ein Redakteur mit offenen Augen und Ohren unterwegs sein.
Bekanntlich geht das am Einfachsten beim Frisör (meine Haare wachsen aber recht langsam) oder aber bei einem Dorffest. Von letzteren gibt es dieser Tage endlich wieder einige.
So wurde mir auf einer Bierbank sitzend zugetragen, dass die Taxler am Feldkircher Bahnhof anders wären als jene beispielsweise in Innsbruck. Die neue Bahnhofcity ist just fertig und da der Mensch bekanntlich ein Gewohnheitstier ist, ist das nicht so einfach mit den neuen Zu- und Abfahrten und Fahrverboten und dergleichen. Für die Stadt Feldkirch, welche hier als Vermittler zwischen Immobilieneigentümer und Taxiunternehmen fungiert, liegen die Argumente klar auf dem Tisch: Die Taxis fahren in die neue Tiefgarage beim Bahnhof ein und warten dort in eigens für sie vorgesehenen Parkplätzen und zu einem sehr günstigen Jahrestarif auf ihre Kundschaft. Die Fahrgäste wie auch die Taxler sind Sommer wie Winter im Trockenen, im Winter ist es in der Tiefgarage wärmer und an heißen Tagen oder gar bei Hitzewellen angenehm kühl.
„Sie wollen aber lieber oben bleiben, rauchen und den jungen Mädchen nachschauen“ erzählt mir mein netter Gesprächspartner offenkundig. Auch verständlich, aber eben nicht das, was bereits vor Jahren abgemacht worden ist.
Dieses Beispiel zeigt sehr schön, dass alles Neue zuerst einmal Zeit braucht, damit wir Gewohnheitstiere es erst realisieren, annehmen und schließlich mit den neuen Begebenheiten umgehen können.
Beispiele gibt es zuhauf: Fahrplanwechsel, Einführung weiterer Linienbusse und auch das Weglassen der FFP2-Masken. Wobei, beim Thema MNS scheint es bei den meisten Menschen so wie ein böser Alptraum gewesen zu sein. Corona? Nie gehört, was soll das sein? Ein Bier vielleicht?