Sextortion hat im Ländle Einzug gehalten – äußerste Vorsicht geboten

Klärung einer Straftat (Sextortion): Beamte des Landeskriminalamtes konnten in Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Feldkirch sowie den deutschen Behörden (via Interpol) einen 27-jährigen Mann überführen, dem schwere Erpressung vorgeworfen wird.

Der 27-Jährige stellte im Herbst 2021 über Kanäle in den Sozialen Medien Kontakt zu einem 20-jährigen Mann aus dem Bezirk Feldkirch her, wobei er sich als Frau ausgab. Im Laufe der Zeit tauschte der 20-Jährige Nacktfotos mit der angeblichen Frau aus und übermittelte auch ein Video, welches ihn bei sexuellen Handlungen an sich selbst zeigte. Im Anschluss daran wurde das 20-jährige Opfer vom Täter erpresst und zur Zahlung eines Geldbetrages aufgefordert. Dabei ist es dem Täter gelungen, das Opfer über einen Zeitraum bis Frühjahr 2022 in mehreren Geldüberweisungen zu Zahlungen mit einer Gesamtsumme im 6-stelligen Eurobereich zu bewegen.

Der 20-Jährige erstattete schließlich Anzeige. Im Zuge der Ermittlungen konnte dann der aus dem Raum Norddeutschland stammende 27-jährige Mann als Täter überführt und festgenommen werden. Ihm werden im Großraum Norddeutschland weitere gleichgelagerte Erpressungen zu Last gelegt.

Das Landeskriminalamt Vorarlberg rät:

So schützen Sie sich vor Sextortion

Online-Sicherheit und -Privatsphäre einhalten, sind Strategien, die jedem bekannt sein sollten.

• Halten Sie Ihre Social-Media-Konten privat

• Seien Sie vorsichtig, was Sie im Internet teilen: Erst denken, dann online veröffentlichen.

• Blockieren oder ignorieren Sie Nachrichten von Fremden

• Seien Sie auf der Hut, wenn jemand auf einer anderen Plattform kommunizieren möchte

• Blockieren und melden Sie merkwürdige Anfragen

• Surfen Sie sicher im Internet: Verwenden Sie zum Surfen im Internet einen der besten, sicheren und privaten Browser.

• Verwenden Sie starke Passwörter: Erstellen sie lange, schwer zu knackende Passwörter.

So sollten Sie auf Sextortion, Webcam-Erpressung oder andere Formen von sexueller Erpressung reagieren:

• Brechen Sie jegliche Kommunikation sofort ab.

• Kommen Sie Forderungen nie nach, d. h., senden Sie keine Bilder, Videos oder Geld.

• Behalten Sie Beweise: Namen und Benutzernamen des Verdächtigen, alle Unterhaltungen und Foto-/Video-Material.

• Melden Sie den Sextortion-Vorfall den zuständigen Behörden und an betroffene Online-Dienste

Anzeige von Sextortion bei der Polizei

Sextortion ist ein ähnliches Verbrechen wie Erpressung, und was die Polizei bei einer Erpressung tun kann, hängt von den Beweisen ab. Sichern Sie unbedingt alle Nachrichten, Bilder, Videos und andere Arten der Kommunikation mit dem Täter. Wenn Sie Sextortion bei der Polizei anzeigen, helfen Ihnen diese Aufzeichnungen dabei, Ihren Fall zu untermauern.
Landeskriminalamt Vorarlberg, Tel. +43 (0) 59 133 80 3333

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