Während der Rohölpreis sinkt, bleiben die Spritpreise weiterhin auf hohem Niveau.
Die Spritkosten befinden sich auf Rekordniveau. Knapp vor der Haupturlaubszeit kosten ein Liter Diesel beziehungsweise ein Liter Eurosuper 95 im Durchschnitt weit mehr als 2 Euro. Ein Wert, der noch vor einem Jahr als denkunmöglich galt, heute aber eben bittere Realität ist.
Für den ARBÖ ist die derzeitige Preisgestaltung schlichtweg unverständlich, wie Dr. Peter Rezar, Präsident der ARBÖ-Bundesorganisation, ausführt: „Seit Mitte Juni ist der Rohölpreis um 15 Prozent gesunken, während die Durchschnittspreise für ein Liter Diesel als auch für ein Liter Super 95 gleichgeblieben sind. Das versteht niemand und es entsteht der Eindruck, dass die österreichischen Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer an irgendjemanden viel mehr bezahlen als notwendig. Da muss die Politik eingreifen und gegensteuern, wenn man die Sorgen der Menschen wirklich ernst nimmt. Bei uns melden sich viele Mitglieder, die aufgrund der hohen Kosten verzweifelt sind und gleichzeitig macht sie die Tatenlosigkeit in Bezug auf die hohen Energiekosten wütend.“
Viele europäische Länder haben das Problem erkannt und entwickeln Maßnahmen, durch die die horrenden Spritpreise sinken. Während osteuropäische Länder auf Preisdeckel setzen, senkt Deutschland die Energiesteuer. Und auch Frankreich will die Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer durch steuerliche Maßnahmen weiterhin unterstützen.
„Mittlerweile erkennen immer mehr Länder die Notwendigkeit, gegen die hohen Treibstoffpreise anzukämpfen, und
zeigen auch, dass es möglich ist. Nur die österreichische Regierung befindet sich scheinbar im Dornröschenschlaf und erkennt den Ernst der Lage nicht. Eine Einmalzahlung, die irgendwann in Zukunft ausgeschüttet wird, bringt nichts für die hohe Rechnung, die die Menschen heute und in den kommenden Wochen an den Tankstellen zahlen müssen“, ärgert sich Rezar über die Tatenlosigkeit.
Und es kommt noch schlimmer: Während andere europäische Länder das Autofahren leistbarer machen, geht Österreich den gegenteiligen Weg: Zwar wurde die CO2-Bepreisung auf Oktober verschoben, spätestens dann aber sind nochmals um 9 Cent pro Liter Treibstoff mehr zu bezahlen. Mögliche weitere Preissteigerungen durch Marktmechanismen oder Versorgungsengpässe würden ebenfalls noch dazu kommen, was Autofahren zusehends zum Luxusgut macht. „Es ist höchste Zeit, dass die Regierung und hier speziell Verkehrsministerin Leonore Gewessler endlich in die Gänge kommt, die Ärmel hochkrempelt und den Österreicherinnen und Österreichern wirklich nachhaltig hilft“, so Rezar abschließend.