Bürgermeister Wolfgang Matt widmete seine letztwöchenige Kolumne dem Thema Kinderbetreuung in Vorarlberg und insbesondere in Feldkirch und den seitens des Landes respektive Bundes gestellten Rahmenbedingungen und damit zusammenhängenden Herausforderungen.
Eine Lösung für diesen Fachkräftemangel sollte man vielleicht beim Fundament suchen, nämlich bei der Ausbildung: Jahr für Jahr gibt es viel mehr Bewerber als Ausbildungsplätze an der BAfEP (Bildungsanstalt für Elementarpädagogik) am Ardetzenberg. Auch die Aufnahmeprüfung (gerade im Sportbereich oder in der Musik) stellt für viele Schülerinnen eine rechte Herausforderung dar und hält einige von einem Schulbesuch ab. Zudem ist für zu viele von vornherein klar, dass sie nie den Beruf der Kindergartenpädagogin ausüben werden, sondern einfach an dieser Privatschule eine gute Ausbildung und Matura erlangen möchten und danach „sowieso weiter studieren“ gehen. Das darf und soll nicht sein. Abhilfe gegen diese Tatsache wäre, dass alle Schüler der BAfEP dazu verpflichtet werden, nach erfolgreichem Schulabschluss mindestens für zwei bis drei Jahre in einer- wie es neudeutsch so schön heißt- Basisbildungseinrichtung, also in einem Kindergarten, zu arbeiten.
In vielen anderen Berufen gilt es als ungeschriebenes Gesetz, dass wenn der Arbeitgeber eine Fort- oder Weiterbildung bezahlt, der Arbeitnehmer, der diese Leistung in Anspruch genommen hat, sich für weitere Jahre in der Firma verpflichtet oder die Kosten zurückzuzuzahlen hat.
Auch an den Pädagogischen Hochschulen kommt es vor, dass einige der Abgänger entweder etwas anderes studieren oder einen anderen als den Lehrberuf ausüben. Die Zahl dort ist im Vergleich zu den BAfEP-Absolventinnen allerdings sehr gering. Viel mehr Pädagogen braucht das Land.