von Lydia Gaßner:
„Prego. Cinque euro settanta.”
„Merci.“
Und während ich Sprachentalent mit meinen Fingern Uno – Due – Tre – Quattro – Cinque… abzähle (Kommt Ihnen das bekannt vor?), werde ich vom braungebrannten musculiösen jungen Italiano (schon ein Bild im Kopf?), quasi ein vollgetankter aufbäumender Scuderia Ferrari zwischen den ganzen holländischen Quadratkasten und den Jesussandalen, die wie Container auf den Meeresschiffen nun auch am Campingplatz nach oben und nach unten noch im letzten Winkel hin gestapelt werden, nochmal heißer angelächelt – oder ausgelächelt. Und als dieser irgendwas in halb Englisch halb Italienisch stammelt, von wegen nach der Arbeit und so ein bisschen Strand und ein bisschen Spaghetti und Amore, war mir klar, dass es noch ein interessanter Aufenthalt werden musste.
Aber vielleicht lag es an den heißen Temperaturen jenseits von 35, vom Latte Macchiato oder am Aperitivo Poco Alcolico, denn bereits die nächste hinter mir, die Blonde mit dem Mittelscheitel und den 2 Honigmelonen im roasroten Bikini XS oder XXS – oder war es bereits in Kindergröße 86, wer weiß – auch die bekam ein bisschen Amore und Risotto Mangiare. Die hat sich sicher noch nicht von hinten gesehen. Quasi ein bisschen Arsch frisst Hose, Hose kann sich nicht wehren, Arsch frisst weiter… Teil. Gut, bei ihrem wackelnden Pfirsich-Hinterteil geht es ja noch.
Und ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, liebe Leserinnen und Leser. Aber manche haben schon einen ganz speziellen ausgefallenen Bademodenstil, die sollten sich auch dringend mal von hinten sehen. Und ganz schlau sind sie auch, Herr und Frau Badeurlauber aus dem kalten hohen Norden. Käse weiß wird ein Wochenendtripp gestartet, ist ja schließlich Maria Himmelfahrt, ein Feiertag am Montag. Fragen Sie jetzt bitte nicht welcher, und warum eigentlich. Bei den Christen fährt ja dauernd jemand in den Himmel und das muss man natürlich bei Wein und Brot feiern. Wie auch immer – abgeschweift, Sonnenstich – Jetzt sind überall die Straßen bummvoll am Ferragosto. Und bei den momentan wieder günstigen Spritpreisen reicht der Stau bis fast zur Haustüre zurück nach Österreich und jetzt natürlich alle Strände voll, nix Reserviere. Und da liegen sie dann, wie gesagt, käse weiß in der prallen Sonne mit ihren dicken Rosanmunde Pilcher Kitschromanen und ihren Angeln und mit ihren Flip Flops, die zwischen den Zehen reiben, auf ihren Motorbooten und Tretbooten und – ganz klar – STANDUPPADDEL und drei Tage später werden sie dann im Leichenschauhaus begutachtet und zusammengebaut oder in der Dermatologie im dritten Stock vom Kies und Sand ein bisschen à la Fendrich abgekratzt. „Total abgebrannt steh i da ganz allaniiiiiiiii… War i nur daham bliebn bei meine Kumpani.“
In diesem Sinne wünscht die SUSI noch einen schönen Feiertag!