Die Ferien neigen sich langsam, aber sicher dem Ende zu. Jetzt ist die optimale Zeit, den Schulweg mit den Sprösslingen zu üben.
Bald beginnt für viele Schülerinnen und Schüler wieder der Ernst des Lebens. Besonders für Tafelklässler ist es daher wichtig, den Schulweg frühzeitig zu üben. Aber auch ältere Kinder sollten sich gemeinsam mit ihren Eltern den Schulweg wieder in Erinnerung rufen. Nach so langer Zeit ist der sicherste Weg nicht mehr so präsent im Gedächtnis der Kleinen und durch die vielen Baustellen im Sommer kann sich der Schulweg auch verändert haben.
Wie wichtig Prävention ist, zeigen Daten der Statistik Austria. Im Jahr 2021 gab es österreichweit 365 Unfälle (alle Verkehrsarten) mit Schulkindern auf Schulwegen, 52 davon wurden schwer verletzt. 126 Fußgänger und Fußgängerinnen wurden verletzt. Bei der Zahl der schwerletzten Kinder auf dem Schulweg gibt es einen kontinuierlichen Anstieg, 2021 waren es 14 Prozent.
Den Schulweg sollten die Kinder gemeinsam mit den Eltern rechtzeitig, also schon in den letzten Ferienwochen, üben. „Der Schulweg ist nicht an einem Tag erlernt, sondern es braucht rund sechs bis zehn Wiederholungen, bis alle Gefahrensituationen am Schulweg auch als solche erkannt werden“, erklärt ARBÖ-Verkehrspsychologin Mag. Patricia Prunner.
Tipps für das Erlernen des Schulwegs:
Der ARBÖ hat eine Liste mit Tipps für Eltern und Kinder zusammengestellt, damit der Schulweg für die Kleinen keine bösen Überraschungen bereithält.
- Den sichersten Schulweg gemeinsam mit den Kindern erarbeiten. Als sicherster Weg gilt jener mit wenig Verkehr und den wenigsten Straßenüberquerungen. Das bedeutet auch, dass der sicherste Weg nicht automatisch der kürzeste Weg ist.
- Gefahrenquellen, wie beispielsweise Abbieger bei Ampeln, mit den Sprösslingen gemeinsam aufspüren. Auch wenn die Ampel auf Grün steht, soll man sich vergewissern, dass die Straße gefahrlos überquert werden kann.
- Den Kindern nicht nur am Schulweg, sondern auch im Alltag vorleben, wie man sich im Straßenverkehr richtig verhält. Insbesondere gilt das bei Straßenüberquerungen, Ampeln, Zebrastreifen sowie Ein- und Ausfahrten. Aber auch am Gehsteig: So ist es sicherer, auf der Innenseite des Gehwegs zu gehen, damit ist der Abstand zum vorbeifahrenden Fahrzeug größer.
- Dem Kind erklären, warum gewisse Situation gefährlich sind. Beobachtetes Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer ansprechen und erklären, was die Folgen sein könnten.
- Lob und Bestärkung helfen dem Kind, schneller zu lernen. Ungeduldig werden, Drohungen aussprechen und Schimpfen verunsichert Kinder nur.
- Keine Angst machen und das Kind nicht überfordern.
- Den Schulweg auch während des Schuljahrs selbst des Öfteren abgehen: Der Weg kann sich durch Baustellen verändert haben.
- In „Echtzeit“ üben: Das Verkehrsaufkommen sollte beim Erlernen ähnlich sein, wie es das Kind dann tatsächlich erlebt.
- Fühlt sich das Kind schon sicher am Weg, kann ihm die Führung überlassen werden – es soll erklären, was es auf dem Schulweg warum tut.
- Auf gute Sichtbarkeit achten: Kinderwarnwesten, reflektierende Schnapparmbänder und Anhänger gibt es in den ARBÖ-Prüfzentren.
- Zeit geben: Das Kind in der Früh rechtzeitig in die Schule schicken. Am Nachmittag sollte es keine starren Zeiten geben, wann das Kind zu Hause sein muss. Besser ist es, das Kind lässt sich Zeit, um sicher anzukommen.
- Ablenkungen, wie Handy und Musik, sind am Schulweg tabu.