Traditionell läuten jeweils bei Beginn der Weinlese die sonst über das Jahr stummen Glocken des Katzenturms. Das war früher so, als es noch viele Weinbauern am Hausberg der Montfortstadt gibt und auch die Weinkommission hatte damals getagt. Heuer gibt es nur noch einen Weinbauer und trotzdem läuteten vergangenen Samstagvormittag die Glocken unüberhörbar. Allerdings so früh wie die letzten Jahrzehnte nicht mehr.
Christoph Fulterer und seine Familie, heute die letzten Winzer am Ardetzenberg, sowie ein fleißiges Helferteam sorgten dafür, dass alle weißen Trauben an einem Tag gelesen werden konnten. Darunter auch der Feldkircher Hubert Schwarz, der seines Zeichens auch Hobbywinzer mit einem eigenen Weingut im Burgenland ist. Seit 28 Jahren bewirtschaften die Fulterers den knapp 1 ha großen Weinberg, den sie damals von Furtenbachs abgekaut hatten und pflegen die 3.500 alten Weinstöcke der Sorten Müller Thurgau und Blauburgunder.
Über die Sommerzeit war Edith Fulterer und ihr Team sehr gefordert. Der Wein wird im Schäfle in Feldkirch-Altenstadt in der hauseigenen Presse gekeltert. Nach erfolgter Gärung bleibt der Wein im dortigen Tank bis März/April und wird anschließend in Flaschen abgefüllt. Feinkostläden gehören zu den Hauptabnehmern.
Der Ardetzenberger Rivaner ist der Hauswein des Gasthauses. „Es gibt heuer sicher gute Werte, was die Zuckergrade anbelangt, frühe Reife und auch die Menge wird gut, allerdings nicht überdurchschnittlich sein. Von der Qualität her allerdings sehr“ ist Christoph Fulterer überzeugt und betont auch, dass sein Wein seit der Übernahme nicht mehr den tatus „saurer Bock“ verdient habe, dies aber in manchen Köpfen leider immer noch fest verankert sei. „So einen Wein produziert man nur im Keller, den gibt es seit 25 Jahren nicht mehr“ so Fulterer über dieses Vorurteil. „Wir tun alles dafür, dass sich dies bei vielen Leuten ändert und wir sie durch unseren Wein positiv überraschen, obwohl Geschmäcker verschieden sind.“
Die über dreißig Helfer am Ardetzenberg, viele von ihnen kommen seit Jahren hierher, waren allesamt fleißig und hochmotiviert bei der Lese. Nach getaner Arbeit saßen sie noch in geselliger Runde zusammen.