Susis Gedankenwelt #136: Die Macht der Versuchung

„Mama, heasch du oh früher dr Frau Meier kha?“

„Ähhhh….“

„Und heasch du oh früher des gliche als Hausübung macha müasa?“

„Ähh…puh..“

Von Lydia Gaßner

Ja, liebe Leserinnen und Leser. Diese Schulanfänger! Und dann fangen diese kleinen Zwerge an, ständig Fragen über die eigene Schulzeit zu stellen – tja, dann – dann Bingo Bongo, it’s Cool Men und Sonnensystem und Shalalala und Vau und Ef und He-She-It, das S geht mit. Aber wohin geht es denn? Etwa schon in die Pause?

„Die Stunde beendet der Lehrer!“

Ätsche Gätsche. Und ist das da ein Fresszettel oder soll das eine Hausübung sein?

„Heasch dia ebba scho zum dritta mol vrgessa? Do gosch ma gleich mol zum Direktor.“

Damals gab es noch kaum Direktorinnen. Das kommt ja jetzt in Mode. Quasi 1930 Revival, Frauen wollen bei Wahlen dabei sein und Gleichberechtigung oder so in etwa, während die anderen wieder auf geile Hausfrauen machen. Gehirnwäsche, und bei denen das Gehirn halt denn schon wieder brutal wenig Sauerstoff bekommen hat beim „gegen die Wand knallen“, weil der liebe Ehemann dann doch mal zu oft mit der Hand und so.

„Naaaa, naaaa, i mach des brutal gern. I bügle dr ganze Tag und bi gern Huuusfrou. Füa des bin i uf d’Wealt koh: Um da Maa vo vorn bis hinta z‘bediana. Des isch a bsundrige Ufgab, des nur de Froua künnand. Des söttan sich dia Karriere geila Arbeitswiiba mol fescht hinta d’Ohra schriiba. A Frau schaut, dass alls loft und dass da Ma z’frida isch… (keine Ahnung, ob des eher an Oberländer oder Unterländerdialekt sein könnte??)“

Ich habe schon angekündigt, ich schreibe ab jetzt anders. Aber ich stelle fest, man nimmt sich etwas vor und es klappt dann doch nicht so, wie man es möchte. Kennen Sie das? Und auf dieser neumodernen Tastatur, auf der ich jetzt tippe… Sie ist furchtbar… Nicht wie die vorherige: nicht schmierig, nicht klebrig von den Schokoladenkeksen – die gemeine Versuchung, die dann doch heimlich nebenbei gefuttert wurde. Heimlich vor einem selber. Quasi wie Adam und Eva mit ihrem Apfel. War ja klar, dass ihm das blöde Weibstück den unter die Nase hält. Nackig noch dazu. Ein Mann käme ja selber gar nicht auf die Idee, sich was zu essen zu machen.

Und ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, liebe Leserinnen und Leser, aber es sind ja auch kaum welche drinnen in so einer Packung, also so Keckse. Zack – offen – zack – schon wieder leer. Die Tausend Kalorien werden da in der Regel (hähä) zeitlich schneller verbrannt als ein Reifenwechsel in der Formel Eins Box. Und man nimmt es sich vor, ab jetzt keine Süßigkeiten. Obst und so. Denkste. Und ab jetzt nicht immer zu nett sein zum Chef, sondern mal Tacheles. Denkste. Und ab jetzt fall ich nicht mehr auf so einen Schleimer rein und hau den endlich aus meiner Wohnung. Denkste. Und ab jetzt jeden Tag konsequent und pünktlich und so und nur 1 Gummibärchen. Denkste.

In diesem Sinne wünscht die SUSI einen schönen Sonntag!

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