They want me dead

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Von Thomas Bertram

Hollywood bricht eines seiner eigenen ungeschriebenen Gesetze, das da lautet: wenn in einem Thriller ein Kind eine Hauptrolle spielt, dann gibt es zwingend ein Happy End. Doch dieser Film bricht ein wenig (!) damit, das kann ich spoilerfrei vorwegnehmen. Bricht er auch stark? Dazu müsst ihr ihn euch schon anschauen.

Der Plot in aller Kürze erzählt: es gibt irgendwelche brisanten Ermittlungen und Enthüllungen, die keinesfalls an die Öffentlichkeit kommen dürfen. So wird ein Staatanwalt mitsamt seiner Familie umgebracht und auch der Ermittler selbst soll ausgeschaltet werden. Er flieht mit seinem Sohn in die Wildnis, doch die Killer sind ihm voraus. Sein Sohn (Finn Little) überlebt den Hinterhalt auf einer einsamen Straße und kann fliehen. Dort trifft er im Wald auf die Feuerwehrfrau Hannah (Angelina Jolie). Sie trägt ein Trauma eines früheren Einsatzes mit sich herum und setzt jetzt alles inklusive ihres Lebens ein, um wenigstens dieses Kind zu retten. Ihr Ex als Polizist und dessen hochschwangere Frau geraten ebenfalls ins Visier der Killer. Ein großer Waldbrand führt in ein dramatisches Finale. Von den insgesamt 6 „Guten“ in diesem Film überleben nur drei, also mindestens einer der eben Erwähnten erlebt den Schluss nicht. Und von den insgesamt 3 Bösewichtern erwischt es auch nur 2. Wie soll das nur ausgehen? Ehrlich? Keine Ahnung, denn der Film endet hier!

Zur Kritik: Angelina Jolie spielt die Hannah als eine Frau, die definitiv „neben der Spur“ ist, ausgesprochen gut. Wie sie mit dem Jungen umgeht, ist schon bemerkenswert, hier geht ein großes Lob an die Drehbuchschreiber Taylor Sheridan und Michael Koryta. Und Angelina Jolie weiß in dieser Rolle zu überzeugen. Einen Blitzschlag überlebt auch nicht jeder … Tolle Drehbuchidee. Dazu immer mal wieder dieselben Rückblenden an das verheerende Feuer, das ihr den Nerv geraubt hat. Nicht zu oft, aber wohl dosiert. Auch die beiden Killer, die trotz Rückschlägen und zum Teil schwerer Verletzungen weitermachen, werden von Nicholas Holt und Aiden Gillan ausgesprochen deutlich dargestellt. Ergänzen wir das um die tollen Aufnahmen von Waldbränden, von sich rasend schnell ausbreitendem Feuer und wir bekommen einen sehenswerten Film. Natürlich hat mein Logikgehirn etwas zu meckern: nur weinige Stunden nach einem Waldbrand ist dieser nicht vollständig erloschen, dass man da so einfach drin rumspazieren und nach Überlebenden suchen kann. Aber sonst: Hut ab!

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