Studie zeigt: Vor allem junge Vorarlberger kümmern sich vermehrt um ihre Finanzvorsorge

Wir leben in herausfordernden Zeiten, aber die Vorarlberger blicken nach vorne und setzen sich verstärkt mit ihrer finanziellen Zukunft auseinander. Beim wichtigen Thema Finanzvorsorge nimmt das ‚Vogel-Strauß-Verhalten‘ ab, gerade junge Menschen stecken den Kopf nicht in den Sand – ganz im Gegenteil“, erklärt Markus Stadelmann, UNIQA Landesdirektor Vorarlberg, ein wesentliches Ergebnis der aktuellen UNIQA Finanzvorsorge-Studie.

Tatsächlich beschäftigen sich heute mit knapp 4 von 10 Personen mehr Vorarlberger:innen mit ihrer finanziellen Vorsorge als noch vor zwei Jahren (38 Prozent). Bei jungen Menschen (16 bis 29 Jahre) ist es sogar mehr als die Hälfte (55 Prozent). Als Hauptgründe dafür werden die Inflation, gefolgt von der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine genannt. Die vom Marktforschungsinstitut MindTake durchgeführte UNIQA Studie ist repräsentativ für Österreich, es wurden im Zeitraum von 7.7. bis 5.8.2022 insgesamt 3.137 Personen zwischen 16 und 60 Jahren befragt.

In Vorarlberg setzen sich 38 Prozent der jungen Menschen mindestens einmal pro Woche mit ihren Finanzen auseinander (österreichweit 41 Prozent). Unterschiede gibt es nach wie vor bei Männern und Frauen. Männer beschäftigen sich häufiger mit dem Thema Finanzen: 35 Prozent der Vorarlberger mindestens einmal pro Woche, bei Vorarlbergerinnen sind es nur 30 Prozent (österreichweit 38 Prozent der Männer und 27 Prozent der Frauen). Frauen geben auch in Vorarlberg häufiger an, nicht über genug Geld für finanzielle Vorsorge zu verfügen (Frauen 38 Prozent, Männer 27 Prozent; österreichweit 34 und 28 Prozent).

Vertrauen in Pensionen hat insgesamt abgenommen

Aufgrund der wirtschaftlichen Herausforderungen schätzen Männer, Frauen und junge Menschen prinzipiell ihre finanzielle Situation in der Pension negativer ein als noch 2021. Insgesamt hat das Vertrauen in alle Pensionsleistungsquellen abgenommen. Klarer Gewinner in Punkto Sicherheit ist die private Pensionsvorsorge: Die Hälfte der Vorarlberger:innen sieht sie als am sichersten an, gefolgt von der Pensionskasse (34 Prozent). Damit zählt Vorarlberg mit Oberösterreich (50 Prozent) und Niederösterreich (51 Prozent) zu den drei Bundesländern mit dem größten Vertrauen in private Pensionsvorsorgen. Die staatliche Pension hält nur ein Viertel der Vorarlberger:innen (26 Prozent) für eher oder sehr sicher.

Junge Menschen mit höheren Erwartungen bei Altersvorsorge

In Bezug auf die finanzielle Situation gehen deutlich über die Hälfte der Vorarlberger:innen (61 Prozent) davon aus, in der Pension weniger Geld zur Verfügung zu haben als während ihrer berufstätigen Zeit. Junge Menschen sind ein wenig zuversichtlicher: 52 Prozent glauben an eine schlechtere finanzielle Zukunft. 7 Prozent der Jungen gehen sogar davon aus, später über mehr Geld zu verfügen. In Vorarlberg ist man sich einig, dass man bereits ab 20 mit dem Ansparen für die finanzielle Altersvorsorge beginnen sollte (Restösterreich erst ab Mitte 20). Die Erwartung der Vorarlberger:innen an eine monatliche Zusatzpension ist dabei auch höher als in allen anderen Bundesländern. Im Schnitt geht man in Vorarlberg von einer monatlichen Zusatzpension von 300 Euro aus; Frauen erwarten 200 Euro; die 16- bis 29-Jährigen wiederum gehen sogar von 500 Euro aus (österreichweit 300 Euro).Gleichzeitig zeigt sich in Vorarlberg, dass Männer 100 Euro pro Monat für finanzielle Vorsorge investieren und sich damit gemeinsam mit den Oberösterreichern den ersten Platz teilen (österreichweit nur 50 Euro). Auch die Vorarlbergerinnen geben mit 45 Euro pro Monat im Bundesländervergleich am meisten für ihre finanzielle Vorsorge aus (österreichweit nur 10 Euro). Die 16- bis 29-Jährigen in Vorarlberg belegen mit 40 Euro pro Monat nach Oberösterreich (50 Euro) und Kärnten (45 Euro) den dritten Platz in Punkto finanzieller Vorsorge. Dennoch gibt ein Drittel (33 Prozent, österreichweit 31 Prozent) der Befragten in Vorarlberg an, über zu wenig Geld oder Einkommen zu verfügen, um vorzusorgen.

Immer mehr Menschen wollen nachhaltig investieren

Die Vorarlberger:innen setzen sich nicht nur immer häufiger mit ihren Finanzen auseinander, ihnen ist auch die Bedeutung von „Green Finance“ bewusst. 39 Prozent der Befragten würden bei ihrer finanziellen Vorsorge auf nachhaltige Investments setzen, wenn sie die Wahl haben. Dafür würde ein Viertel (24 Prozent) sogar Einbußen bei Ertrag oder Sicherheit in Kauf nehmen. Diese Bereitschaft ist bei jungen Menschen sogar noch deutlich höher (34 Prozent). „Die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger haben erkannt, dass sie mit ihren Investitionen nicht nur ihre eigene Zukunft, sondern die von uns allen positiv beeinflussen können“, analysiert Stadelmann und ergänzt: „Wir haben unser Vorzeigeprodukt UNIQA Portfolio I bis IV mit Jahresbeginn 2022 auf ‚grün‘ umgestellt. Die Integration von Nachhaltigkeit bedeutet, dass ökologische, soziale und Unternehmensführung betreffende Informationen bei allen Anlageentscheidungen berücksichtigt werden.“ Das gilt nicht nur für neu abgeschlossene Verträge, sondern für alle bestehenden fondsgebundenen Lebensversicherungen, die in ein UNIQA Portfolio investieren.

Finanzbildung sollte in der Schule beginnen

Wir sehen, dass junge Menschen überdurchschnittlich hohe Erwartungen bei der Höhe einer Zusatzpension haben. Dieser positive Blick in die Zukunft ist ein Privileg der Jugend und absolut unterstützenswert. Gleichzeitig braucht es einen Reality-Check, wie Finanzvorsorge funktioniert und welche monatlichen Investitionen erforderlich sind, um entsprechende Zusatzpensionen zu finanzieren“, sagt Stadelmann. „Dafür stehen natürlich die Beraterinnen und Berater von UNIQA zur Verfügung. Gleichzeitig zeigt sich der Bedarf an einem breiten Angebot im Bereich der Finanzbildung, das schon in jungen Jahren beginnen sollte.“ Dieser Analyse stimmen auch die Vorarlberger:innen zu: 89 Prozent sind der Meinung, dass Finanzwissen den Kindern und Jugendlichen bereits in der Schule vermittelt werden sollte. Die Mehrheit gibt an, dass man damit bereits in der Unterstufe beginnen sollte. In Summe wird die stärkste Verantwortung für die Vermittlung von Grundwissen über Finanzen bei den Eltern bzw. der Familie gesehen.

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