Die Marktgemeinde Rankweil lud Ende Oktober zu einem Ge(h)spräch mit Landschaftsarchitektin Gudrun Sturn ein. Bei dem Spaziergang standen das Thema Klimawandel und daraus resultierende Folgen bei der Planung des öffentlichen Raums im Mittelpunkt.
Bereits bei der Entwicklungsplanung für den Rankweiler Ortskern erfreuten sich die sogenannten „Ge(h)spräche“ an großer Beliebtheit. Nun kam das Format auch im Rahmen der Überarbeitung des räumlichen Entwicklungsplans (REP), bei dem es um die künftige Gestaltung des gesamten Ortgebiets geht, zum Einsatz. Und so trafen sich am Freitag, 28. Oktober, rund 15 „Gehfreudige“ – darunter Architekt Wolfgang Ritsch, Rathaus-Infrastruktur-Leiter Markus Lorenzi, Erlebnis Rankweil Gemeindemarketing GmbH -Geschäftsführerin Carolin Frei, Gemeindevertreterin Cornelia Köchle, Gemeindevertreter Johannes Herburger sowie eine Reihe an interessierten Bürger*innen Rankweils – im Rankweiler Unterdorf. Gemeinsam mit Landschaftsarchitektin Gudrun Sturn führte der Spaziergang vom Rüggelen in die Negrellistraße, vorbei an HTL und HLW über die Rösslebündt zur Langgasse, weiter über den Bachmann-Mühle-Weg zum Mühlbach, zum Betriebsgebiet und schließlich zur Bahnunterführung.
Verkehr als großes Thema
Passend zum Leitthema „Klimawandel“ präsentierte sich das Wetter für einen Oktobertag deutlich zu warm – die Suche nach einem schattigen Plätzchen blieb häufig vergeblich. Denn während noch in den 50er-Jahren ein riesiger Obstgarten (Streuobstwiesen mit Hochstämmen) dieses Ortsgebiet dominierte, sind heute – zwischen Schulen, Firmen, Wohnblöcken und Häusern – nur noch Fragmente davon übrig. Gemeinschaftlich wurde diskutiert, wie künftig mehr Grünflächen und Schattenplätze geschaffen werden können. Ein großes Gesprächsthema unter den Teilnehmer*innen war auch, wie der Verkehr der Zukunft aussehen könnte. Angeregt wurde etwa der Ausbau attraktiver Fußwege nach Vorbild der Rösslebündt oder die Bepflanzung der Straßenbereiche mit klimaverbessernden Großbäumen. Auch die Gestaltung eines sozialen Treffpunkts (zum Beispiel am Vorplatz der HTL oder im alten Gasthaus Rössle) wurde als mögliche Maßnahme zur Lebensraum-Optimierung angeführt.
Kritisch war der Tenor in Bezug auf große Wohnbauten – eine umsichtige Planung des Wohnraums unter Berücksichtigung von Umfeld und Infrastruktur wurden als Zukunftsvision genannt. Positiv war das Feedback zum naturnah gestalteten Mühlbach, der als Vorbild für weitere Maßnahmen dieser Art dienen soll. Einig waren sich die Teilnehmenden auch darüber, dass sich in Rankweil in punkto Lebensraum- und Ortsentwicklungsplanung einiges tut und Bürgerwünsche nach Möglichkeit mit in die Planungen einfließen. Inspiriert von den neuen Eindrücken endete das Ge(h)spräch schließlich mit einem gemütlichen Beisammensein mit Maroni im Restaurant Tafelspitz.
Der REP (Räumlicher Entwicklungsplan) ist die Überarbeitung des bestehenden REK (Räumliches Entwicklungskonzept) aus dem Jahr 2017. Behandelt werden darin Themen wie Bauen und Wohnen, Natur und Landschaft, Mobilität, Landwirtschaft, Freizeit und Erholung, Arbeitsplätze, Klima und Energie. Weitere Infos dazu unter www.rankweil.at/ortsentwicklung.