Beim diesjährigen Tag der offenen Tür an der Kunstschule Liechtenstein in Nendeln hiess es einmal mehr: Schauen, staunen, informieren, mitmachen und sich austauschen. Das Dargebotene war bunt wie die Schule und ihre Schüler selbst.
Von Bandi Koeck
Vergangenen Samstag lud die Kunstschule Liechtenstein zum Tag der offenen Tür, bei dem eine vielfältige Werkschau mit Arbeiten aus dem Unterricht gezeigt und die Besucher zur Teilnahme an tollen Workshop animiert wurden. Gezeigt worden sind auch Arbeiten zum Thema „Ankommen in Liechtenstein“, einer Initiative, welche die renommierte Schule in Zusammenarbeit mit der Flüchtlingshilfe initiierte. Für die ukrainischen Flüchtlinge war es spannend zu sehen, wie die zahlreichen Gäste aus Nah und Fern auf ihr Schaffen reagierten. Im Kinderatelier konnten Gross und Klein gemeinsam an einem grossen Wandbild malen oder sich ganz nach dem eigenen Belieben an der Staffelei probieren. Entstanden sind bunte Farbergüsse, die Lust auf mehr machen und auch das eine oder andere Talent oder zumindest kreative Adern zum Vorschein brachten. Betreut wurden die kleinen wie grossen Künstler von Anna Schatzmann, Manuela Malin und Severine Gstöhl.
Von Hand gemacht
Auch der bekannte Fotograf Paul Trummer freute sich auf seine Besucher im hauseigenen Fotoatelier. Bei ihm konnten die Gäste vor die Linse treten und selbst Motiv sein. Der gebürtige Grazer setzte sie in gekonnter Manier in Szene. Unterstützung bei der Bildbearbeitung erhielt Trummer von Manuela Bischofberger, die alle Hürden des Fotodruckers gekonnt meisterte. Weiter ging der Rundgang durch das Schulgebäude und führte in die Keramikwerkstatt zu Ursula Federli-Frick, gelernte und sehr erfahrene Töpferin. Sie zeigte allen Interessierten die richtige aber äusserst anspruchsvolle Handhabe an der elektrischen Töpferscheibe. Entstanden sind dabei einfache und formschöne Gefässe, welche der eine oder die andere Besucherin noch etwas grundglasierte. Nicht fehlen durfte selbstverständlich ein Glasfusing-Workshop, bei dem Schmuckstücke sowie kleine Bilder mit grosser Botschaft oder Symbolik aus vielen bunten Glasscherben gestaltet wurden. Diese wurden anschliessend in den Brennofen gesteckt, um sich mit- und ineinander zu verschmelzen. Professionell angeleitet wurden die Teilnehmer von Martina Steinbacher.
Martin Walch, Direktor der Schule, war beeindruckt von der heurigen Ausstellung, welche das schulische Angebot schön dokumentieren würde. Auch die Sonderausstellung mit Arbeiten der ukrainischen Flüchtlinge würde einen Ausgleich und etwas Ablenkung zu ihrem teils recht schwierigen Alltag schaffen: „Das miteinander Gestalten ist schön. Sie erhoffen sich einen Austausch. Für mich ist es immer wieder beeindruckend, wie vielfältig alles ist, denn jedes Jahr ist es ganz anders“ sagte Walch, der bei den einzelnen Kursen auch nicht immer einen Einblick habe. „Für mich ist es ein grossartiges Erlebnis, wie frei und wie kreativ Jung und Alt Dinge entstehen lassen.“ Das bunte Team der an der Schule Unterrichtenden – aus Zürich oder Basel -, welches eine visuellen Bildsprache für alle in der Gesellschaft näher brächten. Auch ein Blick in das aktuelle Kursangebot ist aufschlussreich, denn das vielfältige Angebot kann sich sehen lassen. Fazit: Ein äusserst gelungener Tag für alle künstlerisch-kreativ Interessierten und jene, die es noch werden möchten. Weitere Informationen: www.kunstschule.li.