Schweizer Weihnachts-Boygroup BLISS verzaubert mit Merry Blissmas

Viel Musik und Kabarett gab es an Maria Empfängnis im SAL in Schaan durch fünf stimmgewaltige Eidgenossen, die ihr Publikum in Weihnachtsstimmung zu versetzen wussten.

Von Bandi Koeck

Seit nunmehr zehn Jahren ist das Schweizer Quintett BLISS mit ihrem Tournee-Programm „Merry Blissmas“ unterwegs und freute sich sichtlich über ihren Auftritt in Schaan, da dies für sie stets die schönste Tournee im Jahreskalender sei. Die fünf top geschniegelten Herren in adretten Anzügen und mit bestens geölten Stimmen sangen stimmig, denn das können sie unglaublich gut. Mit der Mundartversion des Klassikers „What a Feeling“ hatten sie das Publikum im ausverkauften grossen Saal des SAL in Schaan gleich zu Beginn bereits im Sturm erobert. „Endlich wieder einmal Glüahwii, mir sond ersch no i da Badi ghocket und hend Glacé gschleckat – zack – Räbaliachtli und Weihnachta!“

S’Mami und dr Samichlaus

Dass ihr Auftritt just am staatlichen Feiertag „Maria im Gefängnis“ statt fände, an einem Donnerstagabend, wo es wohl noch andere Alternativen geben würde, allerdings nicht in Schaan, aber vielleicht mit einem Katarrh respektive mit Katar, war dann auch schon der erste Aufhänger, bevor die fünf Sangesknaben den Weihnachtshit „Jingle Bell Rock“ zum Besten gaben. Und die nächste kleine Slapstick-Einlage folgte mit: „Bei den unterschiedlichen Weihnachtsmärkten, die wir besuchen, probieren wir immer die typischen Leckerbissen. Für Schaan ist es Raclette mit Malbuner Speck.“ Für Lachkapriolen sorgte der nächste Song „S`Mami schmusat mit am Samichlaus“ mitsamt kleiner Skat-Einlage. Aberwitzig war ebenfalls die Nummer, bei der der Samichlaus in die verschiedenen Hausbesuche Einblicke gewährte und die Diversität – sowie das Talent von „Justin Dominik“, der sein Sprüchlein über Siri präsentiert – hervorhebte. Im ersten Teil überzeugten Bliss vorwiegend durch das stimmlich-musikalische Feuerwerk, aber auch der wortwitzige Jahresrückblick sorgte für grosse Lacher seitens des Publikums. Etwa mit „im Januar isch für an Djokovic Australia num open gsi. The Oscar goes to Will Smith für dia beste Ohrfiiga. Boris Becker isch trotz Tennis arm. Dia ganz Welt twittert und dr Elon Muskk hot a Meise und kooft für 44 Milliarda an Vogl.“

Raclette Man

Aus John Lennons Hymne „Rocket Man“ wurde „Raclette Man“, der allergrösste Fresssack auf der Welt. Etwa zu langatmig war zwar die Nummer mit den Heilsarmee-Jesusfreaks, doch als die Jungs in Skischuhen die Bühne à capelle mit einem Après-Ski-Hits-Medley rockten und sich dabei vorwiegend österreichischen und deutschen Schlagern von DJ Ötzi über Olaf Henning, Tim Toupet bis Andreas Gabalier bedienten, war das Publikum nicht mehr zu halten. Zum bevorstehenden Weihnachtsfest 2022 durften natürlich Energiespartipps nicht fehlen: „Den Weihnachtsbaum wortwörtlich anzünden und die Blockflöte dazu verbrennen“ hiess es da etwa. Fazit: Ein vergnügter Anlass, unglaublich schöne Singstimmen, lustige Gags. Kurzum: Have yourself a very little Christmas!

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