Vergnügt. Das Figurentheater Marotte aus Karlsruhe gastiert dieser Tage mit dem Stück „Kleiner Eisbär, lass mich nicht allein“ in Schaan und feierte am Sonntagnachmittag Premiere im TAK.
Von Bandi Koeck
Alle der insgesamt acht Vorstellungen sind ausverkauft. Das Interesse für Figurentheater scheint im Land ganz oben zu stehen und obgleich das Finale der Fussball WM letzten Sonntag zeitgleich stattfand, war auch diese Vorstellung bis auf den letzten Platz gefüllt – vorwiegend mit Kindern, Müttern und Grossmüttern. So ein TAK-Familiennachmittag ist etwas Tolles, denn bevor es in den Theatersaal geht, darf im Foyer getrunken, gegessen, gezeichnet und gespielt werden. Im Stück „Kleiner Eisbär, lass mich nicht allein“ wird über Freundschaft und Zusammenhalt erzählt. Auf seinen Streifzügen findet der kleine Eisbär Lars den jungen Schlittenhund Nanuk in einer Eisspalte. Es gelingt ihm, den Husky zu befreien. Nun beginnt ein neues Abenteuer und die beiden Fellnasen machen sich gemeinsam auf den Weg, Nanuks Eltern zu suchen. Die Reise ist lang und immer wieder geraten die beiden auf Irrwegen durch das Eis in Gefahr. Schliesslich aber finden sie Mama und Papa Schlittenhund in der Nähe des Hafens in der grossen Stadt. Auf der Reise sind Lars und Nanuk dicke Freunde geworden, aber dann muss Lars Abschied nehmen.
Wortwitz und Wurstkisten
Regie bei diesem abwechslungsreichen Stück, das auf moderne Bühnentechnik baut, führt Thomas Hänsel. Die Musik von Andres Böhmer könnte passender und mitreissender nicht sein. Die beiden Puppenspieler Friederike Krahl und Sebastian Kreutz überzeugen durch gespielte Liebe zum Detail und ganz besonders durch ihr grosses Repertoire an Tierlauten und imitierten Geräuschen, welche viele Nuancen aufweisen. Die Plüschfiguren sowie weitere Requisiten sind liebevoll gestaltet und fügen sich im drehbaren Bühnenbild gekonnt ein. Dadurch entsteht eine tolle Tiefe und eindrucksvolle Perspektive. Aber auch etwas Wortwitz darf nicht fehlen: „Sieh mal die Sterne! – Ist mir schnuppe!“ Den kleinen Gästen gefiel besonders die Szene im Hafen mit den Wurstkisten, bei dem die Doppelrolle als Menschen präzise herausgearbeitet wurde. Die zahlreichen Kinder durften somit ein vergnügtes Stündchen erleben und haben sich vor Lachen gekugelt. Zum Schluss des gelungenen Familiennachmittags offerierte das TAK noch feine Weihnachtskekse. Die weiteren Vorstellungen bis Donnerstag sind allesamt ausverkauft.