Ein neuer Trend aus der Schweiz erobert gerade das Liechtensteiner Unterland und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis er auch in Gsiberg und Restösterreich landen wird: ZUNDER. Doch wie kommt man eigentlich auf die Idee, Zahnstocher mit Geschmack zu machen? Wir fragten direkt bei den Masterminds nach und sprachen mit Daniel Wuffli.
Von Bandi Koeck
Gsi.News: Wie ist diese tolle Idee entstanden, Zahnstocher mit Geschmack zu erzeugen?
Daniel Wuffli: Zahnstocher mit Geschmack gab’s schon. Insbesondere im Schweizer Militär – im Wehrpflichtdienst – waren jene mit Teebaumöl ziemlich populär. Dort sind wir auch darauf gestoßen, im Jahr 2015. Dort werden sie vor allem von Nichtrauchern und jenen, die nicht ZU VIEL rauchen wollen gebraucht, um sich anderweitig abzulenken.
Das Problem war, dass sie einfach nicht besonders gut waren. Deshalb dachten wir uns, wie schwierig kann es sein, das besser zu machen?
Gsi.News: Was waren die ersten Rückmeldungen eurer Tester?
Wuffli: Die ersten 200 Versionen testeten wir im Gründerteam selbst, in unserer WG in St. Gallen. Diese Tests wären niemandem anderen zumutbar gewesen. Wir mussten sehr schnell erfahren, dass sich Aromen in Holz sehr anders verhalten als in Lebensmitteln.
Gsi.News: Mittlerweile bietet ihr sieben verschiedene Geschmacksrichtungen an. Nach welchen Kriterien werden diese gesucht und sind weitere geplant?
Wuffli: Wir starteten mit vier Geschmacksrichtungen (Lime, Zimt, Mint, Menthol). Alle weiteren Geschmacksrichtungen wurden von der Community gewählt, mit E-Mail-Umfragen (Berry) oder Social Media Abstimmungen (Tropic, Apple). Wir waren selbst jedes Mal überrascht, was die Community wollte. Selbst hätten wir weniger fruchtige Varianten gewählt. Wir sind aber froh darüber, wie alle neuen Geschmacksrichtungen am Ende rausgekommen sind.
Gsi.News: Wie entsteht so ein Zahnstocher und welche Inhaltsstoffe sind da drin?
Wuffli: Das Holz stammt aus FSC zertifizierter Abholzung in Lettland. Mangels europäischer Hersteller werden die Zahnstocher in China zu (geschmackslosen) Zahnstochern verarbeitet. Danach werden sie in einem Heim für begleitetes Leben und Arbeiten in Amriswil/Thurgau aromatisiert und verpackt. Die Aromen stammen aus der Lebensmittelindustrie.
Gsi.News: Wer ist eure Hauptzielgruppe?
Wuffli: Ursprünglich war unsere Zielgruppe Männer zwischen 20 und 30. Seit wir vermehrt auf TikTok unterwegs sind, ist unsere Zielgruppe etwas jünger geworden. Aber immer noch 90 % männlich.
Gsi.News: Für jedes verkaufte Produkt kauft ihr euch in Brasilien ein Stück Regenwald. Wie viel wurde bis dato vor der Abholzung gerettet?
Wuffli: Wir haben bis anhin etwas mehr als 300.000 Packungen verkauft. Wir sind offizieller Partner von World Land Trust und spenden für jede von uns verkaufte Packung ans „Buy An Acre“ Programm (https://www.worldlandtrust.org/appeals/buy-an-acre/) im Umfang von einem Quadratmeter pro Packung.
Gsi.News: Ist der häufige Konsum eurer Zahnstocher schlecht für die Zähne, z.B. durch Zucker, oder könnten gar Verfärbungen entstehen?
Wuffli: Das kommt etwas auf die Verwendung drauf an. Wenn gemütlich auf dem Zahnstocher gekaut wird, ist das unbedenklich. Wenn mit dem Zahnstocher im Zahnfleisch herumgestochert wird etc., dann ist es nicht so gut. Keine unserer Geschmacksrichtungen enthalten Zucker. Lime, Berry, Tropic und Apple enthalten natürliches Stevia-Extrakt. Zudem ist uns kein einziger Fall einer Verfärbung bekannt.
Viele unserer Kunden behaupten, Zunder habe ihnen beim Rauchstopp geholfen. In diesem Fall ist Zunder sowieso gesundheitlich die bessere Option – auch für die Zähne.
Gsi.News: Welche Pläne hegt ihr für die nahe Zukunft?
Wuffli: Wir wollen etwas stärker im stationären Handel präsent sein, und weitere Märkte außerhalb von Europa eröffnen. Weitere Geschmacksrichtungen wird es nächstes Jahr nicht geben – wir haben im letzten halben Jahr gleich zwei – Tropic und Apple – gelauncht.
Gsi.News: Vielen Dank für das angenehme Gespräch und weiterhin viel Erfolg!
Weitere Infos unter www.zundershop.com.